(4,8%
): von wegen »Fein gehopft« und »Prost mein Engel« – nicht mit mir. Die heimlich untergehobene Schuhcreme hält barbarisch auf die Geschmacksknospen zu, ein Debakel, das in seiner Abstrusität gerade noch vom
Engel Bock Dunkel (7,0%
) überboten werden kann. Denn da kommt noch Blausäure ins Spiel. Ein Glück, daß es ihnen nicht voll gelungen ist. An der Einschätzung ändert die Tatsache meines Überlebens freilich nichts: Es
ist Gift.
(Crailsheimer Engel-Bräu G. Fach)
Erdinger Weißbier Kristallklar (5,3% ) öffnet ein passendes Bananoramafenster auf das Schaummirakel schlechthin: Weißbier Dunkel (5,6% ). Spritzig, rezent, klar, lieblicher Malzduft, karamelig, voll. Ohne Frage ein großes Bier. Dem Weißbier (Hell) (5,3% ) eindeutig vorzuziehen. Dieses mehr breit, weniger ausgeprägt. Irgendwas fehlt da? Richtig. Ist filtriert. Wie offenkundig auch Pikantus (7,3% ), der dunkle Weizenbock, der in äußersten Notfällen (Friedrich Merz, Eric Clapton, Große Koalition) genossen werden sollte. Erdinger Champ mit dem Drehverschluß und sorgfältig mit nur 4,8 Prozent ist eine gute und völkerverbindende Angelegenheit.
(Weißbierbrauerei Erding)
Ergenzinger Ochsenbräu Pils (4,7% ) entsteht auch in so einer Winzlingswunderbrauerei, die selten ihre Zauberkräfte auf über zweitausend Hektoliter verschwendet. Maßhalten ist da oberstes Gebot. Dann klappt das auch mit der fehlerfreien Hopfenblume, die, von fruchtigen Bändern zusammengebunden, in einer schönen Vase feinster Malznährlösung stolziert. Sehr dekorativ.
(Brauerei Ochsen Franz Digeser Ergenzingen)
Eine hervorragende Anpassungsleistung hergebrachter Hell-Auslegungen vollbringt Erl-Hell (5,0% ). Jeden Tag Open doors im Malzstudio, die gepichten Holzfässer werden gezeigt, worin womöglich seit exakt fünfhundert Jahren und drei Minuten der güldensüße Most der hellen Malzbeere, weitgehend ungestört von Hopfenbetriebsgeräuschen, ausgebaut wird. Erl-Dunkel (5,3% ) entsteht parallel aus der dunklen Malzbeere und schichtet noch ein paar unnötige Bonus-Aromen auf, woraus sich eine gewisse Verwirrung beim Trinker erklären ließe. Sie sehen, hier ist kaum der Ort für dauerhafte Hopfenprofilierung. Eine Erkenntnis, die bis zum Brauer noch nicht vorgedrungen ist. »Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt«, schreit er Tag für Tag in die Gärbottiche. Das Ergebnis dieser bedauerlichen Zeitverschwendung heißt Erlkönig Pilsener (4,9% ).
(Landbrauerei Ludwig Erl Geiselhöring)
Erlbacher Grenztrunk Pilsener (4,9% ) → fast genau Vogtland Bräu Spezial , nur eine Spur frischer, blumiger, wenn das, mit Verlaub, überhaupt möglich ist. Grenztrunk Gold (5,2% ) assistiert diesbezüglich ausgezeichnet mit Exportargumenten.
(Alte Brauerei Erlbach)
Erstes Laufer Weissbier und der Weizendoppelbock Schwarze Kuni – nur aus der Brauerei Simon/Lauf und für hier nur aus dem Glas in der Wirtschaft: Nummer Eins von Scott Gorhams Haarfarbe und ähnlich langsam und »nachvollziehbar« (F. Schäfer), Nummer Zwei breiig und eigentlich unbeschreibbar.
Eschawecka Zoiglbier ( ) vom Sperber Robert beweist sich in vielen Belangen als der raffinierteste und modernste aller Zoigl. Die Malzbesüßung ist so geschickt auf die Hopfenbittere justiert, damit außerdem ein erhebliches Quantum Blumigkeit zum Zug kommen kann. Vor diesem Bier muß man wegrennen, sonst wird man auf der Stelle abhängig.
(Kommunbräuhaus Windischeschenbach) → Falkenberger, → Mitterteicher, → Neuhäuser Zoigl
Eschenbacher Export (5,3% ) reicht fulminanten Schaum, fast zu reichlich für ein Export, die Farbe leider verblüffend dünn für ein Export, ausgewogene Malzsüße, vielleicht etwas arg fruchtig im Geruch. Für ein Export. Ein nennenswerter Unterschied zum Pilsener (4,9% ) und zum Hell (4,9% ) konnte nicht herausgearbeitet werden. Ich lese: »Diese umweltfreundliche Pfandflasche wurde absichtlich nicht mit Alu-Spitzstanniol ausgestattet. Damit tragen wir bei, das Abwasser nicht mit schwer abbaubaren Stoffen zu belasten«. Wird Abwasser Augen machen. (Brauerei Wagner Eltmann)
Ettaler Kloster Dunkel (5,0% ) gäbe, weil nicht allein sherryfarben, bei einer Kleinigkeit mehr Geist einen reifen Madeira ab. Gebraut von einer verdeckt nach Bukett- und Schaumstoffen ermittelnden Klosterbrauerei in Ettal/ Bayern. Das abscheuliche Kloster Pils (5,0% ) bleibt ohne Schaum, aus der Traum; um die Bittere ist es ebenso bitter bestellt via notdürftig exhumiertem Hopfen. Benediktiner Trunk Edelhell (5,5% ) zeigt sich entschlossen, die approbierten Geschmacksgebiete weiträumig zu umfahren, und mit dem Curator Dunkler Doppelbock (7,0% ) ist gleich überhaupt nichts los. Steht die Frage, ob eine Säkularisation sinnvoller wäre.