Das große Buch der Bienen. Jutta Gay

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Название Das große Buch der Bienen
Автор произведения Jutta Gay
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783625161097



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Fleisch oder Süßwaren locken Wespen an.

      • Laufen Sie nicht barfuß über Blumen- und Kleewiesen. Hier tummeln sich besonders gerne Bienen, Hummeln und Wespen.

      • Ernten Sie in Ihrem Garten rechtzeitig das Obst und entfernen Sie vor allem Fallobst von der Wiese. Auch hier lassen sich Wespen mit Vorliebe nieder.

      • Bringen Sie Fliegengitter an Fenstern und Türen an. Das schützt in erster Linie vor lästigen Mücken, hält aber auch jene Bienen- und Wespenarten – insbesondere Hornissen – ab, die noch in der Abenddämmerung unterwegs sind und Lichtquellen ansteuern.

      • Und nicht zuletzt: Halten Sie einen gebührenden Abstand von mindestens drei Metern zu Wespennestern und versperren Sie die Flugbahnen der Tiere nicht.

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      Der Wabenbau der Honigbiene wird seit jeher als ein Wunderwerk der Natur bestaunt. Der Bauplan, das An- und Ineinanderfügen der sechseckigen Zellreihen beiderseits der Mittelwand, gewährt bei geringstem Materialaufwand das größtmögliche Fassungsvermögen und Stabilität.

       Auf und unter den Pelz geschaut – Körper der Bienen

       »Was dem Schwarm nicht nützt, das nützt auch der einzelnen Biene nicht.«

      MARC AUREL

       In Deutschland sind rund 560 Bienenarten beheimatet. Der mit Abstand größte Teil der Apiformes zählt zur Gruppe der Wildbienen, die im Gegensatz zur Westlichen Honigbiene, aber auch einigen anderen Arten nicht gezielt in der Landwirtschaft zur Bestäubung von Kulturpflanzen oder zur Gewinnung von Honig eingesetzt und von Imkern in eigens dafür eingerichteten Nisthöhlen gehalten werden. Die Unterschiede in der äußeren Erscheinung von Bienen sind gewaltig und beginnen schon bei der Größe: Manche Arten sind mit 3 Millimeter Länge nur schwer auszumachen, andere erreichen mit 30 Millimeter durchaus das Format von Hornissen. Und doch gibt es Grundzüge im Körperbau, die Bienen unabhängig von ihrer Art und dem Geschlecht auszeichnen.

      GLIEDERUNG DES KÖRPERS

      Der Körper von Wild- wie auch Honigbienen ist mehr oder weniger eindeutig in die Segmente Kopf (Caput), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) eingeteilt. Das kleinste Segment, der Kopf, ist Sitz für die wichtigsten Sinnesorgane und die Mundwerkzeuge. Vom Thorax, der als Bewegungszentrum der Biene bezeichnet werden kann, gehen drei Beinpaare und zwei Flügelpaare ab. Der Abdomen beherbergt die meisten inneren Organe und – zumindest bei den weiblichen Bienen – den Stachelapparat. Anstatt eines Knochenskeletts verfügen Bienen über einen dünnen, aber sehr harten Chitinpanzer, der den Körper des Insekts stützt und schützt. Nicht zuletzt ihr ökonomischer und ökologischer Nutzwert hat vor allem die Honigbiene in den vergangenen Jahrzehnten zu einem viel und intensiv erforschten Objekt gemacht. Seitdem 2006 das Erbgut der Apis mellifera entschlüsselt wurde und nun mit dem Genom anderer Insekten verglichen werden kann, sind weitere Erkenntnisse über die biologischen Grundlagen oder die Herkunft und Abstammung der Honigbiene hinzugekommen. Doch unabhängig vom Wissen um den genetischen Code sind Bienen ausführlich untersuchte Tiere, die mit jeder neuen wissenschaftlichen Erkenntnis an Faszination gewinnen.

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      Der Kopf der Biene wird von zwei Komplex- bzw. Facettenaugen dominiert, die ein Bild der Umgebung erzeugen, das sich aus vielen Bildpunkten zusammensetzt und die Auflösung des menschlichen Auges nicht erreicht. Die Geruchswahrnehmung wiederum wird durch die Fühler gewährleistet, die paarig am Kopf entspringen und dank ihres segmentartigen Aufbaus aktiv bewegt und exakt ausgerichtet werden können.

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      KOPF (CAPUT)

      Mittig auf dem Kopf der Biene befinden sich, kaum sichtbar, drei Punktaugen, auch Ocellen genannt. Sie sind kleiner als der Kopf einer Stecknadel und verfügen über nur jeweils eine Linse, hinter der sich hunderte Sinneszellen zur Erfassung der Lichtstärke befinden, die wiederum ein Gradmesser zur Einschätzung der Tageslänge ist. Die Sinneseindrücke, die über die Punktaugen an das Gehirn weitergeleitet und dort zu Informationen verarbeitet werden, steuern vermutlich die innere Uhr von Insekten und könnten zudem als eine Art Licht-Kompass die Navigation und Orientierung der Insekten unterstützen.

      Das den Kopf dominierende Sinnesorgan der Biene sind die zwei großen Facettenaugen, auch Komplexaugen genannt. Dieser Begriff trägt dem Umstand Rechnung, dass es sich hierbei nicht um ein einzelnes Auge, sondern vielmehr um einen Komplex aus mehreren Tausend Einzelaugen, sogenannte Ommatidien, handelt, die alle mit einem eigenen Nervenende verbunden sind. Jedes dieser Ommatidien registriert nur jeweils einen winzigen Bildpunkt mit einer eigenen Linse, die vollkommen unbeweglich ist. Im Gehirn der Biene werden die Signale der Einzelaugen zu einem pixeligen, mosaikartigen Gesamtbild zusammengefügt. Bienen überblicken im Vergleich zum Menschen einen weitaus größeren Bildwinkel, besitzen dafür jedoch kein nennenswertes räumliches oder gegenständliches Sehvermögen. Und noch eines ist erwiesen: Bienen können Farben sehen und unterscheiden. Diese Erkenntnis ist vor allem dem österreichischen Zoologen Karl Ritter von Frisch zu verdanken, dessen wissenschaftliches Interesse insbesondere der Erforschung der Sinneswahrnehmungen von Honigbienen galt. »Bienen-Frisch« entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein ebenso einfaches wie gelungenes Verfahren, um die Frage nach der Farbwahrnehmung zu untersuchen: Hierfür legte er Tafeln mit unterschiedlichen Graustufen aus und platzierte zwischen diese eine blaugefärbte Tafel. Auf ihr befand sich ein Schälchen mit Zuckerwasser. Der Vorteil dieser Futterquelle: Bienen können Zuckerwasser nicht über den Geruchssinn orten, sondern orientieren sich über die visuellen Eindrücke. Sobald die Versuchsbienen gelernt hatten, dass Blau identisch ist mit einer Futterquelle, steuerten sie gezielt die blaue Tafel an, auch wenn sich hier kein Zuckerwasser befand und die Karten neu verteilt wurden. Die grauen Tafeln hingegen lösten kein Futtersuchverhalten aus. Damit war der Beweis erbracht, dass Bienen nicht, wie damals hinlänglich angenommen, farbenblind sind.

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      Sobald es um die Aufnahme von Flüssigkeiten wie Blütennektar und Wasser oder den Austausch von Futter geht, kommt der Rüssel der Biene zum Einsatz. Er wird aus den paarig angelegten Unterkiefern und Lippentastern gebildet, die eine Art Röhre bilden, in der sich die Zunge auf und ab bewegt. Das Löffelchen, eine Ausstülpung am Ende der Zunge, erleichtert dabei die Aufnahme der Flüssigkeit.

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      Die Facetten- bzw. Komplexaugen, hier am Beispiel einer Rasterelektronenaufnahme des Kopfbereichs einer Deutschen Wespe (Vespula germania), setzen sich bei der Biene aus jeweils rund 6000 Einzelaugen zusammen, die dem Insekt ein Umgebungsbild mit mosaikartiger Grundstruktur liefern.

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      Bienen riechen mit ihren Fühlern, auch Antennen genannt. Gut sichtbar ist deren segmentartiger Aufbau: Auf den längeren Schaft folgt ein Wendeglied, dem sich 10 und bei Drohnen 11 Glieder anschließen. Im Wendeglied sitzt das Johnstonsche Organ, ein Vibrationssensor, mit dem das fliegende Insekt nicht nur die Eigengeschwindigkeit, sondern auch die Körperlage bestimmen kann.

      Heute wissen wir es genauer: Während der Mensch zur Wahrnehmung von Farben über drei Arten von Zapfen-Fotorezeptoren – Blau, Grün und Rot – verfügt, haben sich bei den Bienen UV-Rezeptoren anstatt der Rot-Rezeptoren entwickelt. Die Insekten sind also rotblind, nehmen die Blütenblätter des Klatschmohns beispielsweise als dunklen Fleck wahr. Dafür vermögen sie ultraviolettes Licht zu sehen. Hintergrund dieser Fähigkeit ist: