Название | Die deutsche Kühlschifffahrt - German Reefer Shipping |
---|---|
Автор произведения | Karsten Kunibert Krüger-Kopiske |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783782214872 |
ATITLAN
Die 1960 gebaute ATITLAN war ein typisches Produkt der Eriksbergs Mekaniska Verkstad AB – Göteborg (SWE). Wie bei fast allen konventionellen Frachtern und Kühlschiffen befand sich die Brücke und die Maschinenanlage noch mittschiffs. Mit 351.000 cbf und einer Geschwindigkeit von 18,5 kn war das Schiff ein durchschnittliches Exemplar seiner Zeit. Zum schwedischen Salén-Konzern gehörend, der die führende Reederei in diesem Bereich war, wurde dieses Schiff zwar in MALAYAN REEFER umbenannt und unter die philippinische Flagge verbracht, jedoch nie verkauft. Ungewöhnlich früh endete seine Karriere schon 1984 bei einer Abwrackwerft in Taipeh.
SOUTHAMPTON CASTLE
Die SOUTHAMPTON CASTLE und ihre Schwester, die GOOD HOPE CASTLE waren keine reinen Kühlschiffe, verfügten jedoch über 380,000 cbf Kühlräume, was sie durchaus als für diesen Verkehr tauglich machte. Die in Großbritannien 1964 bei Swan, Hunter & Wigham Richardson gebauten Schiffe waren mit einer Dienstgeschwindigkeit von 25 kn und 25.500 kW die stärksten Stückgutfrachter ihrer Zeit. Diese ungewöhnlichen Schiffe mit ihrem riesigen Schornstein und ihrem spärlichen Ladegeschirr wurden von der Entwicklung in der Schifffahrt überholt. Bereits nach 14 Jahren an eine italienische Reederei verkauft, endeten sie schon 1984 auf einer Abwrackwerft in China.
ZAIDA
Die ZAIDA und ihre Schwester, die ZIRA, waren merkwürdige Schiffe in der Flotte der British India Steam Navigation Company. Sie waren nicht nur die einzigen Kühlschiffe in der Flotte dieser Traditionsreederei, sie waren auch die letzten Einheiten, die die Reederei in Dienst gestellt hat. Eigentlich sollten die Schiffe alles können – Kühlladung nehmen, Kühlcontainer transportieren und auch Passagiere. Ursprünglich für den Dienst zwischen Australien und dem Mittleren Osten geplant, transportierten beide Schiffe Gefrierfleisch nach Japan und wurden später im östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Frankreich eingesetzt. Bereits Mitte der 1970er-Jahre wurden sie von der israelischen Ofer-Gruppe übernommen und 2004 abgewrackt – nach mehr als 30 Jahren.
MANISTEE
Die im August 1972 an die Elder & Fyffes in London abgelieferte MANISTEE (IMO-Nr. 7216957) ist das erste hier abgebildete Schiff, das in Japan gebaut wurde. Bei dem 380.000 cbf großen Schiff wird die Tendenz deutlich, dass die Aufbauten immer weiter nach achtern wandern. Das klassische Ladegeschirr bedient nur zwei Laderäume. Anfang der 1990er-Jahre in MIMOZA umbenannt, versah das Schiff bis zum Recycling 1999 seinen Dienst immer bei der United Fruit.
GEESTBAY
Das britische Unternehmen Geest, das niederländische Wurzeln hat und bis zum Zweiten Weltkrieg auch dort ansässig war, stieg als Fruchthandelsunternehmen in den 1950er-Jahren in den Betrieb von Schiffen ein. Die GEESTBAY (IMO-Nr. 8003761) wurde 1981 in Großbritannien gebaut und hatte eine Ladefähigkeit von 435.000 cbf. Sie wurde 2009 in Indien recycelt. Auffällig für viele Geest-Schiffe war der Doppelschornstein, den auch diese Enheit hatte. Geest ware auf dem britischen Markt Konkurrent von United Fruit / Elders & Fyffes und wurde 1996 von diesen übernommen.
SCOTTISH STAR
Die SCOTTISH STAR (IMO-Nr. 8315994) ist klar als Blue Star Liner und als Produkt einer britischen Werft zu erkennen. Sie und ihre drei Schwestern wurden 1985 bei Harland & Wolff in Belfast gebaut und hatten eine Kapazität von 465.000 cbf. Bis zu ihrem Recycling 2011 fuhr das Schiff bei Blue Star oder Star Reefers.
JORGEN LAURITZEN
Die 1990/91 in Dänemark (Danyards) entstandene JORGEN LAURITZEN ist Teil eines Quartetts und stellt mit wenigen anderen Schiffen den Höhepunkt und das Ende des europäischen Kühlschiffbaus dar. Wie viele andere Schiffstypen kommen heute Handelsschiffe in der Regel aus (Ost-)Asien. Mit 738.000 cbf gehören sie zu den ganz großen Einheiten. Die dänische Lauritzen-Gruppe war schon vor dem Zweiten Weltkrieg in der Kühlschifffahrt engagiert und einer der großen unabhängigen Reeder in diesem Bereich. 2001 übernahm sie von der norwegischen Höegh-Gruppe die Cool Carriers Organisation, die in LauritzenCool umbenannt wurde. Schon 2004 fusionierte Lauritzen dann seine Kühlschiffsaktivitäten mit der japanischen NYK unter dem Namen NYKLauritzenCool. Mit dem kompletten Rückzug Lauritzens aus der Kühlschifffahrt 2007 wurde die Organisation umbenannt in NYKCool. NYK verkaufte dieses Engagement 2014 an russische Interessenten, die das Geschäft als Baltic Cool bis heute weiterführen.
DOLE AMERICA
Auf der Gdanska Stocznia SA 1994 in Polen entstanden, ist die DOLE AMERICA ebenfalls ein europäisches Produkt und Teil eines Quartetts. Mit 523.000 cbf sind diese Schiffe etwas größer als die Kühlschiffe, die zur selben Zeit für Hamburg Süd gebaut wurden und die als deren Quasischwestern gelten können. Die DOLE AMERICA und ihre Schwestern fahren seit Indienststellung unter ihrem Taufnahmen für den Dole-Konzern.
CHIQUITA DEUTSCHLAND
Es ist unschwer zu erkennen, dass die CHIQUITA DEUTSCHLAND (IMO-Nr. 9015187) wie die JORGEN LAURITZEN ebenfalls Anfang der 1990er-Jahre in Dänemark entstanden ist. Das Schiff und seine drei Schwestern ist mit 645.000 cbf jedoch etwas kleiner. Seit 2014 fahren diese Schiffe im Seatrade-Pool und wurden ab 2019 von Seatrade übernommen.
COSTA RICAN STAR
Die COSTA RICAN STAR (IMO-Nr. 9150822) ist ein Schiff einer Serie von vieren, die bei der japanischen Shikoku-Werft 1997/98 gebaut wurden und auch heute noch im Dienst der Star Reefer fahren und zur norwegischen Siem-Gruppe gehören. Mit 564.000 cbf gehören sie zu den großen Schiffen. Darüber hinaus können die Schiffe noch 374 TEU Container an Deck stauen. Hierbei ist zu bemerken, dass Container – auch Kühlcontainer – nicht zur Kapazität in „cbf“ zählen.
STAR STRATOS
Die STAR STRATOS (IMO-Nr. 9350991) ist mit ihrem Baujahr 2007 ein relativ modernes Kühlschiff und Teil einer insgesamt acht Schiffe umfassenden Serie, die bei der Shikoku-Werft in Japan gebaut wurde. Die Ladekapazität des im Star Reefers Pool eingesetzten Schiffes beträgt 617.000 cbf. Das für japanische Rechnung gebaute Schiff, das seit 2019 einer Singapur-Gesellschaft gehört, trägt nach dem Wechsel des Managers nunmehr den Namen CS STRATOS.
IBUKI
Unter der IMO-Nr. 9666481 lieferte die Kyokuyo-Werft in Japan 2013 ein besonderes Schiff, da es sowohl extrem stark kühlen kann als auch kein Ballastwasser für die Stabilität braucht. Insgesamt ist das Schiff mit 284.000 cbf nicht besonders groß und im Transport von Gefriergut eingesetzt.
ORANGE STREAM
Die vier Kühlschiffe der ORANGE-Klasse entstanden 2018/19 bei der Guangxin Shipbuilding Werft in China. Mit 312.000 cbf sind sie nicht besonders groß und mit 14 Knoten auch nicht sehr schnell. Ihre Spezialität ist vor allen Dingen die Übernahme von gefrorenem Fisch auf offener See von den Fangflotten, um diesen dann zum Bestimmungshafen zu bringen. Hierfür haben