Lieblingsplätze von der Eifel bis in die Ardennen. Barbara Kemmer

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Название Lieblingsplätze von der Eifel bis in die Ardennen
Автор произведения Barbara Kemmer
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783839263440



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Stufen bereitet etwas Nervenkitzel und die Aussicht überwältigt mit jedem Schritt mehr.

      Ist man schließlich oben angelangt, liegt einem das Gebiet des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel zu Füßen, und die Augen können sich kaum sattsehen. Nicht umsonst zählt der Pa­naromabau zu den sogenannten Eifel-Blicken, mit denen der regionale Tourismus Standorte mit besonders schöner Fernsicht innerhalb des Mittelgebirges hervorhebt.

      Seit 2014 ersetzt die beeindruckende Konstruktion aus Holz und Stahl einen baufällig gewordenen Vorgänger aus den 1970er-Jahren. Rund um den Turm lädt eine weitläufige Freizeitanlage zum Verweilen ein. Gerade für Familien mit Kindern bietet der Platz ideale Möglichkeiten, einen entspannten Sonntagnachmittag bei Sonnenschein zu verbringen. Überdachte Grillstellen können frei genutzt werden, an zahlreichen Tischen mit Bänken sitzt man gesellig beisammen, speist und klönt. Wird’s den Kleinen zwischendurch langweilig, können sie auf dem Sport- und Spielplatz nach Herzenslust toben.

      Der Weiße Stein, seines Zeichens der höchste Berg im dünn besiedelten Zitterwald wie der nordrhein-westfälischen Eifel insgesamt, liegt auf circa 690 Metern über Normalnull. Seinen Namen verdankt er einem etwa drei Meter langen, uralten und einst weißen Felsen, welcher dem nagenden Zahn der Zeit widerstanden hat. Er liegt etwa einen Kilometer nordwestlich des Gipfels, jenseits der Grenze zu Belgien, mitten im Moor und ist nur über einen Holzsteg zu erreichen.

      In Sichtweite des Aussichtsturms findet sich der Wetterpark Weißer Stein mit Ausstellungshalle und Klimagarten. Auch regelmäßige Führungen werden angeboten (www.weisserstein.info).

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      Aussichtsturm Weißer Stein

      Am Weißen Stein 29

      D-53940 Hellenthal-Udenbreth

      Touristeninformation HellenthalRathausstraße 2D-53940 Hellenthal

      +49 (0)2482 85115

       www.hellenthal.de

2 Sommers wie winters draußen

      Gondenbrett: Wandern und Wintersport auf dem Berg Schwarzer Mann

      Mit der fiktiven Gestalt, die Kindern Schrecken einjagen soll, hat die mit rund 698 Metern dritthöchste Erhebung der Eifel wohl nichts zu tun. Zwar ist nicht gänzlich geklärt, worauf die Bezeichnung Schwarzer Mann zurückzuführen ist, doch die am meisten kolportierte Geschichte besagt, dass der Bergbau die Inspirationsquelle gewesen sei: Die schmutzigen Gesichter der Männer, die im nahen Bleialf nach Erz gruben, hätten dem Gipfel seinen Namen gegeben.

      Bekanntermaßen ist die Eifel ein Alljahreswandergebiet. Die landschaftliche Vielfalt des deutschen Mittelgebirges, das im Westen nahtlos in die belgischen und luxemburgischen Ardennen übergeht, ist zu jeder Saison beeindruckend. Dazu sind die Wege in dem formidabel ausgebauten Netz in meist gutem Zustand und können bis auf wenige Ausnahmen bei fast jeder Wetterlage begangen werden. Auch das Wandern am waldreichen Schwarzen Mann, der inmitten des Naturparks Hohes Venn-Eifel liegt, macht bei Sonnenschein genauso viel Spaß wie bei Regengüssen oder Schneegestöber.

      Letzteres kann in dieser Höhenlage zuverlässig erlebt werden, was für die Gesamtregion durchaus etwas Außergewöhnliches ist. Im größten Wintersportgebiet von Rheinland-Pfalz kann man sogar die Alpinskier anschnallen und die Piste hinunterschießen. Auch Rodeln und Langlaufen sind möglich, wenn Petrus mitspielt. Ist man doch lieber zu Fuß unterwegs, stapft man durch den knirschenden Schnee und bewundert im Fichtenforst die mit der weißen Pracht beladenen Baumzweige. Zwischendurch lässt man sich auf den freien Höhen, die tolle Fernblicke bieten, den Wind um die Ohren pfeifen. Und wenn man leise ist und viel Glück hat, sieht man vielleicht sogar eine der in Deutschland sehr seltenen Wildkatzen durchs Unterholz huschen.

      Bei einem Abstecher zum Besucherbergwerk Mühlenberger Stollen in Bleialf können Sie in die Vergangenheit der Region als Abbaugebiet eintauchen.

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      Schwarzer Mann

      Startpunkt für Wanderungen und Wintersport:

      Blockhaus Zum Schwarzen Mann

      Schwarzer Mann 1 (L20)

      D-54595 Gondenbrett

      +49 (0)6551 3252

       www.blockhaus-schwarzer-mann.de

      Besucherbergwerk Mühlenberger Stollen

      Am Brandscheider Weg (L12)/Ecke Hamburg

      D-54608 Bleialf

       www.besucherbergwerk.bleialf.org

      Steffeln: Eichholzmaar

      Es gibt Orte, an denen wünscht man sich sehnlichst, dass man es den Vögeln gleichtun und fliegen könnte. Der Anblick des nahezu kreisrunden, wassergefüllten Eichholzmaars, das im Norden der Vulkan­eifel etwas abseits der Landstraße zwischen Steffeln und Duppach liegt, löst wohl bei vielen solche Sehnsüchte aus. Zahlreiche Fotografien zeigen deutlich, dass die »Augen der Eifel«, wie die zehn Maarseen in der vulkanischen Region gerne genannt werden, aus der Vogelperspektive besonders beeindruckend wirken.

      Immerhin kann man das kleine Eichholzmaar umwandern, zudem von einer hölzernen, leicht erhöht gelegenen Aussichtsplattform einen schönen Blick auf die glatte, spiegelnde Wasseroberfläche werfen. Wer es nicht weiß, der kann natürlich nicht ahnen, dass das im Durchmesser circa 120 Meter große Eichholzmaar, das sich längst zu einem bedeutenden Refugium für Wasservögel und Reptilien entwickelt hat, viele Dekaden trocken lag. Mehrfach, zuletzt wohl Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es künstlich verlandet: Man entzog ihm alles Wasser und schuf damit Weideflächen für Rindviecher.

      Dass diese Trockenlegung nicht der Weisheit letzter Schluss war, erkannte man irgendwann – und entsprechende Maßnahmen wurden eingeleitet. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen, die mithilfe einer 25 Meter tiefen Kernbohrung bewiesen, dass es sich tatsächlich um einen einstigen Maarsee und nicht um eine beliebige Erdvertiefung handelt, wurde in den Jahren 2007/2008 eine Renaturierung durchgeführt. Mit dem aufgestauten Wasser des Gussbachs füllte man das damalige Trockenmaar und gab ihm so sein fast vergessenes, ursprüngliches Antlitz zurück. Die Eifel ist damit wieder um ein Maar und ein Auge reicher: Mensch und Tier freut’s!

      Nahe des Eichholzmaars führen Wanderwege an zwei der für die Eifel typischen, stark eisenhaltigen Mineralquellen vorbei: westlich liegt der Steffelner Drees, östlich der Aueler Drees.

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      Eichholzmaar

      D-54597 Steffeln

      Zugang: Parkplatz an der L24 (nach Duppach)

      Informationen:

      Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbHMainzer Straße 25D-54550 Daun+49 (0)6592 933203

       www.geopark-vulkaneifel.de