Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Название Zürcher Bibel
Автор произведения Ulrich Zwingli
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783958932685



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zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, die Kinder sind meine Kinder, und das Vieh ist mein Vieh, und alles, was du da siehst, ist mein; aber was kann ich heute für diese meine Töchter tun oder für ihre Kinder, die sie geboren haben?

      44. So komm nun, wir wollen einen Vertrag schliessen, ich und du; wir wollen einen Steinhaufen machen, der soll Zeuge sein zwischen mir und dir.

      45. Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf als Malstein.

      46. Und Laban sprach zu seinen Verwandten: Leset Steine zusammen. Und sie lasen Steine auf und machten einen Haufen und hielten daselbst das Mahl auf dem Haufen.

      47. Und Laban nannte ihn (in seiner Sprache) Jegar-Sahadutha, Jakob aber nannte ihn Gal-Ed.

      48. Da sprach Laban: Der Haufe hier ist heute Zeuge zwischen mir und dir. Daher nannte er ihn Gal-Ed (d. h. Steinhaufe des Zeugnisses).

      49. und Mizpa (d. h. Hochwacht); denn er sprach: Der Herr möge wachen zwischen mir und dir, wenn wir einander nicht mehr sehen.

      50. Solltest du je meine Töchter schlecht behandeln oder andre Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen - ob auch kein Mensch bei uns ist, siehe wohl zu: Gott ist Zeuge zwischen mir und dir!

      51. Dann sprach Laban zu Jakob: Siehe, der Steinhaufe hier, und siehe, der Malstein hier, den ich errichtet haben zwischen mir und dir -

      52. dieser Haufe ist Zeuge, und dieser Malstein ist Zeuge: ich darf nicht über diesen Haufen hinaus zu dir hinüber, und du darfst nicht über diesen Haufen und diesen Malstein hinaus zu mir herüber in böser Absicht.

      53. Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sei Richter zwischen uns! Und Jakob schwur bei dem Gefürchteten Isaaks, seines Vaters.

      54. Darnach schlachtete er ein Opfer auf dem Berge und lud seine Verwandten ein, das Mahl zu halten. Und als sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Berge übernacht.

      55. (die Lutherbibel hat für Kap. 31,55; 32,1-32 die Zählung 32,1-33) Am andern Morgen aber in der Frühe küsste Laban seine Enkel und seine Töchter und segnete sie; dann zog Laban hin und kehrte zurück an seinen Ort.

      1. AUCH Jakob zog seines Weges; da begegneten ihm auf einmal die Engel Gottes.

      2. Als Jakob sie sah, sprach er: Dies ist das Heerlager Gottes. Darum nannte er jene Stätte Mahanaim (d. h. Lager).

      3. Darnach schickte Jakob Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, ins Gefilde Edoms.

      4. Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sprechen: Dein Knecht Jakob lässt dir sagen: Ich bin bei Laban in der Fremde gewesen und habe mich bis jetzt dort aufgehalten.

      5. Ich habe Rinder, Esel und Schafe, Knechte und Mägde erworben, und nun sende ich meinem Herrn Botschaft, dass ich Gnade finde vor deinen Augen.

      6. Die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; er zieht dir schon entgegen mit vierhundert Mann.

      7. Da fürchtete sich Jakob sehr, und es ward ihm bange. Darum teilte er die Leute, die bei ihm waren, und die Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager;

      8. denn er dachte: Wenn Esau auf das eine Lager trifft und schlägt es, so kann doch das andre Lager entrinnen.

      9. Und Jakob sprach: O Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, der du mir gesagt hast: «Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir Gutes tun!» -

      10. ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast. Denn nur mit meinem Stabe bin ich über den Jordan da gegangen, und nun bin ich zu zwei Heeren geworden.

      11. Errette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus; denn ich fürchte, er möchte kommen und mich schlagen, die Mutter samt den Kindern.

      12. Du hast doch gesagt: «Ich will dir Gutes tun und dein Geschlecht zahlreich machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor Menge.»

      13. Und er blieb jene Nacht daselbst. Dann nahm er von dem, was er erworben hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:

      14. zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder,

      15. dreissig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen mit zehn Füllen.

      16. Und er übergab sie seinen Knechten, jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Ziehet vor mir her und lasset Raum zwischen den einzelnen Herden.

      17. Und dem ersten gebot er: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: «Wem gehörst du, und wo willst du hin? und wem gehören diese (Tiere, die du) vor dir (hertreibst)?»

      18. so sollst du sagen: «Deinem Knecht Jakob; es ist ein Geschenk, das er meinem Herrn Esau sendet. Siehe, er kommt selber hinter uns her.»

      19. Gleicherweise gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die hinter den Herden hergingen: So, wie ich euch gesagt habe, sollt ihr zu Esau sprechen, wenn ihr ihn antrefft.

      20. Ihr sollt sagen: «Siehe, dein Knecht Jakob kommt selber hinter uns her.» Denn er dachte: Ich will ihn mit dem Geschenk, das vor mir her zieht, versöhnen; dann erst will ich sein Angesicht sehen, vielleicht nimmt er mich gnädig auf.

      21. So zog das Geschenk vor ihm her; er aber blieb jene Nacht im Lager.

      22. Noch in der Nacht stand er dann auf, nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf Söhne und ging über die Furt des Jabbok.

      23. Er nahm sie und führte sie über den Fluss; auch all seine Habe brachte er hinüber.

      24. Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.

      25. Als der sah, dass er ihn nicht zu überwältigen vermochte, schlug er ihn auf das Hüftgelenk. Und Jakobs Hüftgelenk wurde verrenkt, als er mit ihm rang.

      26. Und er sprach: lass mich los; die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

      27. Er sprach zu ihm: Wie heissest du? Er antwortete: Jakob.

      28. Da sprach er: Du sollst nicht mehr Jakob heissen, sondern Israel (d. h. Gottesstreiter). Denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten und hast obgesiegt.

      29. Und Jakob fragte ihn: Sag an, wie heissest du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heisse? Und er segnete ihn daselbst.

      30. Und Jakob nannte die Stätte Pniel (d. h. Angesicht Gottes); denn (sagte er) ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht geschaut und bin am Leben geblieben.

      31. Und als er an Pniel vorüber war, ging die Sonne auf; er hinkte aber an der Hüfte.

      32. Daher essen die Israeliten bis auf den heutigen Tag den Muskelstrang nicht, der auf dem Hüftgelenk liegt, weil er Jakob auf das Hüftgelenk schlug, auf den Muskelstrang.

      1. ALS nun Jakob seine Augen erhob, sah er Esau herankommen und vierhundert Mann mit ihm. Da verteilte er die Kinder auf Lea und Rahel und die beiden Mägde,

      2. und er stellte die Mägde mit ihren Kindern voran, dahinter Lea mit ihren Kindern, Rahel aber mit Joseph zuletzt.

      3. Er selbst ging vor ihnen her und verneigte sich siebenmal zur Erde, bis er zu seinem Bruder kam.

      4. Esau aber eilte ihm entgegen und umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten.

      5. Als er nun seine Augen erhob und die Frauen mit den Kindern sah, sprach er: Wer sind diese da bei dir? Er antwortete: Es sind die Kinder, die Gott deinem Knechte aus Gnaden beschert hat.

      6. Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern