Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Название Zürcher Bibel
Автор произведения Ulrich Zwingli
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783958932685



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Darnach sprach Laban zu Jakob: Du bist ja doch mein Verwandter; solltest du mir umsonst dienen? Sag an: was soll dein Lohn sein?

      16. Nun hatte Laban zwei Töchter; die ältere hiess Lea und die jüngere Rahel.

      17. Lea hatte matte Augen, Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Angesicht;

      18. und Jakob hatte Rahel lieb. So sprach er: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen.

      19. Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem fremden Manne gebe; bleibe bei mir.

      20. Also diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und sie kamen ihm vor wie ein paar Tage, so lieb hatte er sie.

      21. Dann sprach Jakob zu Laban: Gib mir nun mein Weib - denn meine Zeit ist um -, dass ich ihr beiwohne.

      22. Da lud Laban alle Leute des Ortes ein und veranstaltete ein Festmahl.

      23. Am Abend aber nahm er seine Tochter Lea und führte sie zu ihm hinein, und er wohnte ihr bei.

      24. Und Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.

      25. Am Morgen aber, siehe, da war es Lea! Da sprach Jakob zu Laban: Was hast du mir angetan! Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich betrogen?

      26. Laban antwortete: Es ist hierzuland nicht Sitte, dass man die jüngere vor der ältern weggebe.

      27. Vollende mit dieser die Festwoche, dann wollen wir dir auch die andre geben um den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre tun sollst.

      28. Jakob tat es und vollendete die Woche. Dann gab ihm jener seine Tochter Rahel zum Weibe.

      29. Und Laban gab seine Magd Bilha seiner Tochter Rahel zur Magd.

      30. Da wohnte Jakob auch der Rahel bei; Rahel aber hatte er lieber als Lea. Und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.

      31. ALS aber der Herr sah, dass Lea zurückgesetzt war, machte er sie fruchtbar, während Rahel unfruchtbar blieb.

      32. So ward Lea schwanger und gebar einen Sohn; den nannte sie Ruben (aus den Namen der Söhne Jakobs hörte man Anklänge an die Wörter heraus, deren Üs. jeweilen kursiv gedruckt ist). Denn sie sprach: Der Herr hat mein Elend angesehen; nun wird mich mein Mann liebhaben.

      33. Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Der Herr hat gehört, dass ich zurückgesetzt bin; darum hat er mir auch diesen gegeben. Und sie nannte ihn Simeon.

      34. Dann ward sie abermals schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Nun endlich wird mein Mann mir anhänglich sein; denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum nannte sie ihn Levi.

      35. Und noch einmal ward sie schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Nunmehr will ich den Herrn preisen! Darum nannte sie ihn Juda. Darnach hörte sie auf zu gebären.

      1. Als Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, da ward sie eifersüchtig auf ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder; wo nicht, so sterbe ich.

      2. Jakob aber wurde zornig über Rahel und sprach: Bin ich denn an Gottes Statt, der dir Leibesfrucht versagt?

      3. Darauf sprach sie: Da hast du meine Magd Bilha; wohne ihr bei; damit sie auf meinem Schoss gebäre und durch sie auch ich zu Kindern komme.

      4. Also gab sie ihm ihre Magd Bilha zum Weibe, und Jakob wohnte ihr bei.

      5. Und Bilha ward schwanger und gebar dem Jakob einen Sohn.

      6. Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht geschafft, er hat mich auch erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie ihn Dan.

      7. Und Bilha, Rahels Magd, ward abermals schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.

      8. Da sprach Rahel: Einen Gotteskampf --habe ich- mit meiner Schwester gekämpft, habe auch obgesiegt. Darum nannte sie ihn Naphthali.

      9. Als nun Lea sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zum Weibe.

      10. Und Silpa, Leas Magd, gebar dem Jakob einen Sohn.

      11. Da sprach Lea: «Glück auf!» und nannte ihn Gad.

      12. Darnach gebar Silpa, Leas Magd, dem Jakob einen zweiten Sohn.

      13. Da sprach Lea: «Ich Glückliche! Die Töchter des Volkes werden mich glücklich preisen!» und sie nannte ihn Asser.

      14. Nun ging einst Ruben aufs Feld, zur Zeit der Weizenernte; dort fand er Liebesäpfel und brachte sie seiner Mutter Lea heim. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes!

      15. Sie aber antwortete ihr: Ist's nicht genug, dass du mir meinen Mann genommen hast? Nun willst du auch noch die Liebesäpfel meines Sohnes haben! Da sprach Rahel: Nun, so mag er heute nacht bei dir schlafen für die Liebesäpfel deines Sohnes.

      16. Als nun Jakob am Abend vom Felde kam, ging Lea ihm entgegen und sprach: Zu mir musst du kommen, denn ich habe dich erkauft um die Liebesäpfel meines Sohnes. Also schlief er jene Nacht bei ihr.

      17. Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar dem Jakob einen fünften Sohn.

      18. Da sprach Lea: «Gott hat mir's gelohnt, dass ich meinem Manne meine Magd gegeben habe», und sie nannte ihn Issaschar.

      19. Dann ward Lea abermals schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn.

      20. Da sprach Lea: Gott hat mir eine reiche Gabe gegeben; nun endlich wird mein Mann bei mir Wohnung nehmen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie nannte ihn Sebulon.

      21. Darnach gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina.

      22. Gott aber gedachte der Rahel: er erhörte ihr Gebet und machte sie fruchtbar.

      23. Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen.

      24. Und sie nannte ihn Joseph und sprach: Der Herr wolle mir noch einen Sohn dazu geben!

      25. ALS nun Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Entlasse mich, ich möchte an meinen Ort und in mein Land ziehen.

      26. Gib mir meine Frauen, um die ich dir gedient habe, und meine Kinder, dass ich hinziehen kann; du weisst ja selber, wie ich dir gedient habe.

      27. Laban sprach zu ihm: Wenn du mir doch einen Gefallen tun wolltest! Ich habe erkundet, dass mich Gott um deinetwillen gesegnet hat.

      28. Dann sprach er: Bestimme den Lohn, den du von mir haben willst; ich will ihn dir geben.

      29. Er erwiderte ihm: Du weisst ja selber, wie ich dir gedient habe und was aus deinen Herden unter mir geworden ist.

      30. Nur wenig hattest du, ehe ich herkam; nun aber ist es gewaltig gewachsen, und der Herr hat dich gesegnet, seit ich hier bin. Und nun, wann soll auch ich für mein Haus sorgen?

      31. Er aber sprach: Was soll ich dir geben? Jakob antwortete: Du sollst mir gar nichts geben. Wenn du mir tun willst, was ich nun sage, so will ich wieder deine Schafe weiden und hüten:

      32. ich will heute durch deine ganze Herde gehen; daraus magst du alle schwarzen Tiere unter den Lämmern, und was unter den Ziegen gefleckt und gesprenkelt ist, absondern - die sollen mein Lohn sein.

      33. Und darin wird meine Rechtschaffenheit an einem künftigen Tage für mich zeugen: wenn du kommst, meinen Lohn zu besehen, so soll alles, was unter den Ziegen nicht gesprenkelt oder gefleckt und unter den Lämmern nicht schwarz ist, als von mir gestohlen gelten.

      34. Da sprach Laban: Gut, es sei, wie du gesagt hast.

      35. Und er sonderte am selben Tage die gestreiften und gefleckten Böcke und alle gesprenkelten und gefleckten