Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Название Zürcher Bibel
Автор произведения Ulrich Zwingli
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783958932685



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war unter den Lämmern, und übergab sie seinen Söhnen.

      36. Und er machte einen Zwischenraum von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; Jakob aber weidete die übrige Herde Labans.

      37. Nun nahm Jakob frische Ruten von Weisspappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte daran weisse streifen aus, sodass das Weisse an den Ruten blossgelegt wurde;

      38. dann stellte er die Ruten, die er geschält hatte, in die Tröge, in die Tränkrinnen, wohin die Herden zum Trinken kamen, vor die Tiere hin, und die Tiere begatteten sich, wenn sie zur Tränke kamen.

      39. So begatteten sich die Tiere vor den Ruten und warfen dann Gestreifte, Gesprenkelte und Gefleckte.

      40. Die Lämmer aber schied Jakob aus. Und er kehrte das Gesicht der Tiere gegen die gestreiften und schwarzen in der Herde Labans. So machte er sich eigne Herden; die tat er nicht zu den Tieren Labans.

      41. Sooft die starken Tiere brünstig waren, stellte Jakob die Ruten in die Tränkrinnen vor die Augen der Tiere, sodass sie sich vor den Ruten begatteten;

      42. wenn aber die Tiere schwächlich waren, stellte er sie nicht hin. So fielen Laban die schwächlichen Tiere zu, Jakob aber die starken.

      43. Daher ward der Mann über die Massen reich, sodass er viel Vieh, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.

      1. DA vernahm er, dass die Söhne Labans sagten: Jakob hat unsres Vaters ganzes Gut an sich gebracht, und von unsres Vaters Gut hat er all diesen Reichtum erworben.

      2. Und Jakob sah an Labans Miene, dass er gegen ihn nicht mehr war wie ehedem.

      3. Der Herr aber sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft; ich will mit dir sein.

      4. Da sandte Jakob hin und liess Rahel und Lea aufs Feld zu seiner Herde rufen

      5. und sprach zu ihnen: Ich sehe an der Miene eures Vaters, dass er gegen mich nicht mehr ist wie ehedem; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen.

      6. Ihr selber wisst doch, dass ich eurem Vater aus allen meinen Kräften gedient habe,

      7. euer Vater aber hat mich betrogen und mir den Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, dass er mir Schaden tue.

      8. Wenn er sprach: «Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein», so warf die ganze Herde Gesprenkelte. Und wenn er sprach: «Die Gestreiften sollen dein Lohn sein», so warf die ganze Herde Gestreifte.

      9. So hat Gott eurem Vater die Habe genommen und sie mir gegeben.

      10. Denn als die Brunstzeit der Schafe kam, erhob ich meine Augen und sah im Traume, wie die Böcke, welche die Schafe besprangen, gestreift, gesprenkelt und scheckig waren.

      11. Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Jakob! Ich antwortete: Hier bin ich.

      12. Er aber sprach: Erhebe deine Augen und sieh, wie alle Böcke, welche die Schafe bespringen, gestreift, gesprenkelt und scheckig sind. Denn ich habe alles gesehen, was dir Laban antut.

      13. Ich bin der Gott, der dir zu Bethel erschienen ist, wo du einen Malstein gesalbt und wo du mir ein Gelübde getan hast. Nun mache dich auf, ziehe hinweg aus diesem Lande und kehre in dein Heimatland zurück.

      14. Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir noch Teil und Erbe in unsers Vaters Hause?

      15. Gelten wir ihm nicht als Fremde? Er hat uns ja verkauft und längst das Geld dafür verbraucht!

      16. So gehört denn all der Reichtum, den Gott unserm Vater weggenommen hat, uns und unsern Kindern. Und nun tue alles, was dir Gott gesagt hat.

      17. Da machte sich Jakob auf, lud seine Kinder und Frauen auf die Kamele

      18. und trieb all sein Vieh hinweg und seine ganze Habe, die er erworben, seinen Besitz an Vieh, den er in Mesopotamien erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak ins Land Kanaan zu ziehen.

      19. Laban aber war hingegangen, seine Schafe zu scheren. Da stahl Rahel den Theraphim ihres Vaters.

      20. So überlistete Jakob den Syrer Laban, indem er ihn nicht merken liess, dass er fliehen wollte.

      21. Und er floh mit allem, was sein war, machte sich auf, setzte über den (Euphrat-)Strom und nahm die Richtung nach dem Gebirge Gilead.

      22. Am dritten Tage erhielt Laban die Kunde, dass Jakob entflohen sei.

      23. Da nahm er seine Verwandten mit und jagte ihm nach, sieben Tagereisen weit, und er erreichte ihn auf dem Gebirge Gilead.

      24. Aber Gott kam des Nachts im Traume zu dem Syrer Laban und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob mit irgendeinem Wort zur Rede zu stellen!

      25. Als nun Laban den Jakob einholte - Jakob aber hatte sein Zelt auf dem Berge (der Name dieses Berges scheint ausgefallen zu sein) aufgeschlagen, und Laban hatte sein Zelt auf dem Gebirge Gilead aufgeschlagen,

      26. da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich hintergangen und meine Töchter weggeführt hast wie Kriegsgefangene?

      27. Warum bist du heimlich entflohen und hast mich getäuscht und mir nichts gesagt, dass ich dich mit Jubel und Gesängen, mit Handpauken und Harfen hätte geleiten können,

      28. und hast mich meine Enkel und Töchter nicht küssen lassen? Da hast du töricht gehandelt.

      29. Ich hätte wohl die Macht, dir Übles zu tun, aber der Gott deines Vaters hat heute nacht zu mir gesprochen: Hüte dich, Jakob mit irgendeinem Wort zur Rede zu stellen!

      30. Nun, du bist eben weggezogen, weil dich so sehnlich nach deines Vaters Haus verlangte; aber warum hast du meinen Gott gestohlen?

      31. Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich; denn ich dachte, du würdest mir deine Töchter entreissen.

      32. Der aber, bei dem du deinen Gott findest, der soll nicht am Leben bleiben! Vor unsern Verwandten untersuche, was ich bei mir habe, und nimm ihn an dich. Jakob wusste nämlich nicht, dass Rahel ihn gestohlen hatte.

      33. Da ging Laban in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde, aber er fand ihn nicht. Dann ging er aus dem Zelte Leas in das Zelt Rahels.

      34. Rahel aber hatte den Theraphim genommen, ihn in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban durchsuchte das ganze Zelt und fand ihn nicht.

      35. Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, dass ich mich nicht vor dir erheben kann; denn es geht mir, wie es den Frauen geht. Also durchsuchte er alles, doch den Theraphim fand er nicht.

      36. Jakob aber ward zornig und zankte mit Laban. Und Jakob hob an und sprach zu ihm: Was habe ich verbrochen, was habe ich gefehlt, dass du mich so hitzig verfolgt hast?

      37. Du hast nun alle meine Sachen durchsucht; was hast du von all den Sachen deines Hauses gefunden? Lege es hier vor meine und deine Verwandten, dass sie zwischen uns beiden Recht sprechen!

      38. Seit zwanzig Jahren bin ich jetzt bei dir; deine Schafe und Ziegen haben nicht fehlgeworfen, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen.

      39. Was von wilden Tieren zerrissen war, durfte ich dir nicht bringen; ich selber musste es ersetzen, von meiner Hand fordertest du es, ob es am Tage geraubt war oder in der Nacht.

      40. Am Tage verzehrte mich die Hitze und des Nachts der Frost, und der Schlaf floh meine Augen.

      41. Zwanzig Jahre habe ich dir jetzt in deinem Hause gedient, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Herde, und du hast mir den Lohn zehnmal verändert.

      42. Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Gefürchtete Isaaks, für mich gewesen wäre, du hättest mich jetzt mit leeren Händen ziehen lassen; mein Elend und die Arbeit meiner Hände hat Gott gesehen, und er hat heute nacht Recht gesprochen.