Die großen Western Classic 47 – Western. G.F. Barner

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Название Die großen Western Classic 47 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия Die großen Western Classic
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740967888



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der sitzt, ehe es dunkel wird, am Tisch und pokert mit uns. Stellt die Pferde in den Schatten, aber nur nicht in die Nähe dieser schlappohrigen Maultierbestie.«

      John Blunt trat grinsend zurück. Er war sicher, er würde seinen Fisch noch vor dem Abend an der Angel haben.

      *

      Wie ein Hund, dachte Blunt, wie ein schnüffelnder, einen dicken Fleischknochen riechender Hund, was?Der Alte kam näher, zog das rechte Bein nach, humpelte, schlich sozusagen am Tresen entlang. Er sah irgendwie zerzaust aus, noch halb verschlafen, denn nach dem Mittag war er nach oben verschwunden und in irgendein Bett gekrochen, um den Restrausch auszuschlafen.

      Ich hab’s doch gewußt, dachte John Blunt und tat so, als bemerkte er den Oldtimer gar nicht. Jede Wette, daß er die Ansage da hinten in der Küche gehört hat, der Kaffeeschlürfer. Mein Gott, wie der schlürfen kann, was? Wie ein Nilpferd.

      Blunt schielte kurz, sah die Großvatertasse, ein Monstrum, das der Alte in der Hand hielt. Dampf stieg über der Tasse hoch, heißer Kaffeedampf. Und den Kaffee hatte er nicht mal ausgetrunken – er hatte nur etwas von »noch zwei Karten« gehört. Danach hatten sich seine Beine sicherlich von allein bewegt.

      »Noch fünf Schöne«, sagte Blunt. Er sah gar nicht mehr hin, er hörte nur dieses Schleifen des steifen Beines. »Na, Temple, gehst du mit?«

      »Du hast sie wieder mal alle zusammen, was, Boß?« nuschelte Temple. Er starrte auf sein Blatt, schob es seufzend zusammen und warf es auf den Tisch. »Na, Groccer, hältst du dagegen?«

      »Ich gebe nicht so schnell auf«, brummte Groccer und schüttelte seinen hageren Schädel, während er fünf Dollar zur Tischmitte schob. »Du hast eben keine Ausdauer, Mann.«

      »Nicht, wenn ich mein Geld davonschwimmen sehe«, murrte Temple. »Verliere du nur…«

      Blunt hob den Kopf und sah Temple an.

      »Sieh mal nach, ob Harris und

      Crossman nicht bald auftauchen. Sechs Uhr schon, die könnten langsam kommen, meine ich.«

      Er wußte, daß Harrison und Pierce, der angebliche Crossman, erst am morgigen Vormittag eintreffen würden, Temple und Groccer wußten es natürlich auch, aber Blunts falsches Spiel mußte so absolut echt erscheinen, daß es auch den mißtrauischsten Mann täuschen sollte.

      »Boß, die werden schon kommen«, maulte Temple gekonnt. »Immer ich.«

      »Ja, du«, sagte Blunt barsch. »Nachmittag war ausgemacht, oder? Für mich ist der Nachmittag um sechs Uhr vorbei, Mann. Also los, sie müssen von Südosten kommen, den Hügel da drüben im Norden umgehen. Reite bis zur Biegung und den Hügel herauf, dann siehst du sie auf ein paar Meilen schon.«

      »Das ist mein vierter Ausflug«, nörgelte Temple, erhob sich jedoch. Es lief genau nach Plan – und es war immer nach Blunts Plänen gelaufen. Wenn Blunt nicht für Tylor Coburn, den Grenzbanditen, gedacht hätte, wäre der längst erwischt worden. Hier ging es nur darum, daß ein Platz am Tisch frei werden mußte. Ein Platz für Old Rusty. »So weit reiten – als wenn die nicht von allein kommen.«

      Am Tresen hüstelte jetzt Samuel Dale.

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