Название | Lederstrumpf |
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Автор произведения | Джеймс Фенимор Купер |
Жанр | Языкознание |
Серия | Klassiker bei Null Papier |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783962813444 |
Heraus damit, Rothaut, schrie er in seiner gewohnten, rohen Weise. Habt Ihr eine wilde Katze auf einem Baum entdeckt, oder schwimmt eine Lachsforelle unter dem Boden der Arche? Ihr seht jetzt, was ein Bleichgesicht leisten kann im Punkte der Augen, Schlange, und müsst Euch nicht wundern, dass sie das Land der Indianer von Ferne sehen können.
Nicht gut nach dem Castell gehen, versetzte Chingachgook mit Nachdruck, sobald ihn der Erstere zum Wort kommen ließ. Huronen dort!
Der Teufel auch! Wenn dies sich so erwiese, Floating Tom, wären wir im Begriff gewesen, den Kopf in eine artige Falle zu stecken. Huronen dort! – nun, das kann sein; aber ich kann keine Spur von etwas Anderem um die alte Hütte herum sehen, als Blöcke, Wasser und Rinde – außer zwei oder drei Fenstern und einer Türe.
Hutter verlangte das Glas und betrachtete genau den Platz, ehe er überhaupt eine Ansicht aussprach; dann gab er etwas von Oben herab seine Nichtübereinstimmung mit der Meinung des Indianers zu erkennen.
Ihr habt dies Glas verkehrt vor’s Auge gehalten, Delaware, fuhr Hurry fort, weder der alte Mann, noch ich können eine Spur im See sehen.
Keine Spur – Wasser behält keine Spur, sagte Hist lebhaft. Haltet ein – nicht zu nahe hinfahren – Huronen dort!
Ja, das ist’s! Bleibt nur bei Euerm Mährchen, so glauben es immer mehr Leute. Ich hoffe, Schlange, Ihr und Euer Mädchen, Ihr werdet eins werden, dieselbe Geschichte noch in Eurer Heirat zu erzählen, wie Ihr jetzt tut. Hurone dort! – wo denn soll er zu sehen sein? im Vorlegschloss, oder den Ketten, oder den Blöcken? Es ist kein Gefängnis in der Kolonie, das besser verwahrt und verriegelt aussieht, als des alten Toms chientè; und auf Gefängnisse verstehe ich mich gut aus Erfahrung.
Nicht sehen Moccasin, sagte Hist ungeduldig, warum nicht hinschauen und ihn sehen?
Gebt mir das Fernglas, Hurry, unterbrach sie Hutter, und zieht das Segel ein. Es ist selten, dass ein indianisches Weib sich in solche Dinge mischt, und wenn sie es tut, so ist gewöhnlich Grund dazu vorhanden. Es schwimmt wirklich ein Moccasin um einen der Pfeiler herum, und es ist vielleicht ein Zeichen, vielleicht aber auch nicht, dass das Castell während unsrer Abwesenheit Besuch bekommen hat. Moccasins sind jedoch keine Seltenheiten, denn ich selbst trage sie, und Wildtöter auch, und Ihr tragt welche, March; und sogar auch Hetty ebenso oft als Schuhe; nur Judith habe ich ihren hübschen Fuß noch nie in einen Moccasin zwängen sehen.
Hurry hatte das Segel eingezogen, und inzwischen hatte sich die Arche auf zweihundert Schritte dem Castell genähert, und mit jedem Augenblick kam sie ihm näher, doch so langsam, dass dies keine Besorgnis erregen konnte. Alle nahmen jetzt der Reihe nach das Fernglas, und das Castell und alles in seiner Nähe ward einer noch genauern Prüfung als zuvor unterworfen. Da war allerdings zweifelsohne der Moccasin, so leicht schwimmend, und in seiner Form bleibend, dass er kaum nass wurde. Er war an einem Stück der rauen Rinde von einem der Pfeiler außen an den Wasserpalisaden, welche das schon erwähnte Dock bildeten, hängen geblieben; und dieser Umstand allein verhinderte, dass ihn nicht der Wind weiter trieb. Auf mancherlei Arten jedoch ließ sich das Dasein des Moccasins erklären, ohne dass man annahm, es habe ihn ein Feind fallen lassen. Er konnte von der Plattform heruntergefallen sein, so lange noch Hutter im Besitz des Hauses gewesen, dann an den Platz, wo man ihn jetzt sah, geschwommen, und unbemerkt geblieben sein, bis das scharfe Auge Hist’s ihn entdeckte. Er konnte weiterher, den See herauf oder herab geschwommen, zufällig an dem Pfeiler oder der Palisade hängen geblieben sein. Er konnte aus einem Fenster geworfen worden, und gerade an diesem Orte sitzen geblieben sein; oder er war auch einem Kundschafter oder einem Angreifer während der vorigen Nacht entfallen, der ihn bei der dichten Finsternis, die da herrschte, hatte dem See preisgeben müssen.
Alle diese Vermutungen teilte Hutter Hurry mit; und er schien geneigt, die Sache als ein unheilbedeutendes Omen anzusehen, während der letztere sie mit seiner gewohnten, gleichgültigen Verachtung behandelte. Der Indianer dagegen war der Meinung, der Moccasin sollte so angesehen werden, wie man eine Spur in den Wäldern ansehen würde, die ebenso gut eine Gefahr drohen könnte, als nicht. Hist aber hatte einen ersprießlichen Vorschlag zu machen. Sie erklärte sich bereit, ein Canoe zu nehmen, zu den Palisaden hinzurudern, und den Moccasin zu holen, worauf man aus seinen Verzierungen sehen würde, ob er aus den Canadas komme oder nicht. Beide weißen Männer waren geneigt, auf das Anerbieten einzugehen; aber der Delaware trat dazwischen und verhinderte das Wagestück. Wenn ein solcher Versuch gemacht werden sollte, so gezieme es einem Krieger am besten, sich der Gefahr auszusetzen; und er sprach seine Weigerung, seiner Verlobten diesen Schritt zu gestatten, ganz in der ruhigen, aber kurzen Weise aus, womit der indianische Ehemann seine Befehle von sich gibt.
Gut denn, Delaware, so geht Ihr selbst, wenn Ihr so zärtlich besorgt seid um Eure Squaw, versetzte der unceremoniöse Hurry. Dieser Moccasin muss herbei geholt werden, oder Floating Tom bleibt hier, außer Schussweite, bis der Herd in seiner Cajüte kalt wird. Es ist am Ende doch Nichts als eine kleine Wildhaut, und so oder so geschnitten, ist es keine Vogelscheuche, welche rechte Jäger abschrecken sollte, ihr Wild zu verfolgen. Was sagt Ihr, Schlange, wollt Ihr oder soll ich mit dem Canoe ihn holen?
Lasst roten Mann gehen. Bessere Augen als Bleichgesicht – auch Huronenschliche besser kennen.
Dem widersprech’ ich bis an meine Todesstunde! Eines weißen Mannes Augen, und eines weißen Mannes Nase, ja auch sein Gesicht und seine Ohren sind alle besser als die eines Indianers, wenn man’s recht prüft. Oft und viel habe ich das erprobt, und was erprobt ist, ist gewiss. Doch glaube ich, der ärmlichste Vagabund, der auf Füßen steht, Delaware oder Hurone, findet wohl den Weg zu jener Hütte und zurück; und so, Schlange, gebraucht denn Euer Ruder und willkommen!
Chingachgook war schon im Canoe und tauchte seine Ruderschaufel ins Wasser, eben als Hurry’s geschmeidige Zunge schwieg. Wah-ta!-Wah sah dem Abgang ihres Kriegers diesmal mit dem unterwürfigen Schweigen eines indianischen Mädchens, aber mit den gewöhnlichen Besorgnissen und Ahnungen ihres Geschlechts zu. Während der ganzen vorigen Nacht, und bis zu dem Augenblick, wo sie miteinander in der Cajüte das Fernglas handhabten, hatte Chingachgook so viel männliche Zärtlichkeit gegen seine Verlobte bewiesen, als nur immer ein Mann vom feinsten Gefühl unter denselben Verhältnissen hätte zeigen können; aber jetzt verlor sich jede Spur von Schwäche und Weichheit, und sein ganzes Benehmen zeigte nur trotzige Entschlossenheit. Schüchtern suchte Hist’s Auge das seinige, als das Canoe von der Arche abstieß, aber der Stolz des Kriegers gestattete ihm nicht, ihren zärtlichen und ängstlichen Blick zu erwidern. Das Canoe flog dahin, und kein herübergesandter Blick belohnte ihre Bekümmernis.
Der Ernst und die Sorge des Delawaren waren auch ganz am Platze bei den Aussichten, unter welchen er zu seinem Unternehmen schritt. Hatte der Feind wirklich von dem Gebäude Besitz genommen, so musste er sich gleichsam unter die Mündungen ihrer Büchsen hin wagen, und das ohne den Schutz aller jener Deckungsmittel, die im indianischen Kriege so wesentliche Bundesgenossen sind. Man kann sich kaum einen gefährlicheren Dienst denken; und wäre Schlange durch die Erfahrung von zehn weiteren Jahren gekräftigt, oder wäre sein Freund, der Wildtöter, da gewesen, so wäre der Versuch unterblieben, da die Vorteile in keiner Weise die Gefahr aufwogen. Aber der Stolz eines indianischen Häuptlings war gespornt durch den Wetteifer der Farbe, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass gerade die Gegenwart des Wesens, von welchem auch nur einen Blick anzunehmen, seine Ideen von Mannhaftigkeit ihm verwehrten, so sehr er von der Liebe, die sie so wohl verdiente, überfloss, einen nicht geringen Einfluss auf seinen Entschluss übte.
Chingachgook ruderte stetig auf die Palisaden zu, und hielt ein wachsames Auge auf die verschiedenen Öffnungen und Löcher des Gebäudes. Jeden Augenblick erwartete er die Mündung einer Büchse herausgesteckt zu sehen, oder ihren scharfen Knall zu hören; aber er erreichte glücklich und ungefährdet die Pfeiler. Hier war er gewissermaßen geschützt, da er die Spitzen der Palisaden zwischen sich und der Hütte hatte; und die Gefahren eines Angriffs gegen sein Leben waren, so lang er so geschützt war, sehr vermindert. Das Canoe hatte die Pfeiler erreicht, sein Vorderteil nach Norden gerichtet und in geringer Entfernung von dem Moccasin. Statt zu wenden, um diesen aufzugreifen, umfuhr der Delaware langsam das ganze Gebäude,