Der Nibelunge liet. Anonym

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Название Der Nibelunge liet
Автор произведения Anonym
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 4064066113940



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gab im sîne miete, daß golt und ouch diu kleit. 242

      dô gie an diu venster vil manec schœniu meit:

      si warten ûf die strâße: rîten man dô vant

      vil der hôch gemuoten in der Burgunden lant.

      Dâ kômen die gesunden, die wunden tâten sam; 243

      si mohten grüeßen hœren von vriunden âne scham.

      der wirt gên sînen gesten vil vrœlîchen reit:

      mit vreuden was verendet sîn vil grœßlîcheß leit.

      Do enphie er wol die sîne, die vremden tet er sam, 244

      wan dem rîchen künege anders niht enzam

      wan danken güetlîche den, die im wâren komen,

      daß si den sic nâch êren in sturme hêten genomen.

      Gunther bat im mære von sînen vriunden sagen, 245

      wer im an der reise ze tôde wær erslagen:

      dô het er vlorn niemen niuwan sehzec man.

      verklagen man die muose, sô sît vil helde sint getân.

      Die gesunden brâhten zerhouwen manegen rant 246

      und helme vil verschrôten in Guntheres lant.

      daß volk erbeißte nidere vür des küneges sal;

      ze liebem antphange man hôrte vrœlîchen schal.

      Dô hieß man herbergen die recken in die stat. 247

      der künic sîner geste vil schône phlegen bat;

      er hieß der wunden hüeten und schaffen guot gemach.

      wol man sîne tugende an sînen vîenden sach.

      Er sprach zuo Liudegêre: ‚nu sît mir willekomen! 248

      ich hân von iuwern schulden schaden vil genomen:

      der wirt mir nu gebüeßet, ob ich gelücke hân.

      Got lône mînen vriunden: si hânt mir liebe getân.‘

      ‚Ir muget in gerne danken,‘ sprach dô Liudgêr, 249

      alsô hôher gîsel gewan nie künic mêr.

      umbe schœne huote wir bieten michel guot,

      daß ir genædeclîche an mir und mînen vriunden tuot.‘

      ‚Ich wil iuch beide lâßen,‘ sprach er, ‚ledec gên; 250

      daß mîne vîende hie bî mir bestên,

      des wil ich haben bürgen, daß si mîniu lant

      iht rûmen âne hulde.‘ des sichert dô ir beider hant.

      Man brâhte si ze ruowe und schuof in ir gemach. A.251

      den wunden man gebettet vil güetlîchen sach;

      man schancte den gesunden met und guoten wîn:

      dô kunde daß gesinde nimmer vrœlîcher sîn.

      Ir zerhouwen schilde man behalten truoc. A.252

      vil bluoteger setele, der was dâ genuoc:

      die hieß man verbergen, daß weinten niht diu wîp.

      dâ kom vil hermüede maneges guoten rîters lîp.

      Der künec phlac sîner geste vil grœßlîche wol. A.253

      der vremden und der kunden diu lant wâren vol.

      er bat der sêre wunden vil güetlîchen phlegen.

      dô was ir übermüeten vil harte ringe gelegen.

      Die erzenîe kunden, den bôt man rîchen solt, A.254

      silber âne wâge, dar zuo daß liehte golt,

      daß si die helde nerten nâch des strîtes nôt;

      dar zuo der künec den gesten gâbe grœßlîchen bôt.

      Die wider heim ze hûse heten reise muot, A.255

      die bat man noch belîben, sô man vriunden tuot.

      der künic gie ze râte, wie er lônde sînen man:

      si heten sînen willen nâch grôßen êren getân.

      Dô sprach der hêrre Gêrnôt: ‚man sol si rîten lân: A.256

      über sehs wochen sî in daß kunt getân,

      daß si kumen widere zeiner hôhgezît;

      so ist maneger geheilet, der nu vil sêre wunder lît.‘

      Dô gerte ouch urloubes Sîvrit von Niderlant. 257

      dô der künic Gunther den willen sîn ervant,

      er bat in minneclîchen noch bî im bestân.

      niuwan durch sîn swester, sône wæreß niht getân.

      Dar zuo was er ze rîche, daß er iht næme solt; 258

      er heteß wol verdienet. der künic was im holt;

      sam wâren sîne mâgen, die heten daß gesehen,

      waß von sînen handen in dem strîte was geschehen.

      Durch der schœnen willen gedâhte er noch bestân, 259

      ob er si sehen möhte. sît wart eß getân:

      wol nâch sînem willen wart im diu maget bekant.

      sît reit er vrœlîche heim in sînes vater lant.

      Der wirt hieß zallen zîten rîterschefte phlegen: A.260

      daß tet vil willeclîchen dô manec junger degen.

      die wîle hieß er sidelen vor Wormeß an den sant

      den, die im komen solden in der Burgunden lant.

      In den selben zîten, dô si nu solden komen, A.261

      dô hete diu schœne Kriemhilt diu mære wol vernomen,

      er wolde hôhgezîte durch liebe vriunde hân.

      dô wart vil michel vlîßen von schœnen vrouwen getân

      Mit wæte und mit gebende, daß si dâ solten tragen. A.262

      Uote diu vil rîche diu mære hôrte sagen

      von den stolzen recken, die dâ solden komen:

      dô wart ûß der valde vil rîcher kleider genomen.

      Durch ir kinde liebe hieß si bereiten kleit; A.263

      dâ mite wart gezieret vil vroun und manec meit

      und vil der jungen recken ûß Burgunden lant.

      si hieß ouch vil der vremden brüeven hêrlîch gewant.

       wie Sîvrit Kriemhilt êrste gesach.

       Inhaltsverzeichnis

      Man sach si tegelîchen nu rîten an den Rîn, III.264

      die zer hôhgezîte gerne wolden sîn.

      die durch der künege liebe kômen in daß lant,

      den bôt man sumelîchen beidiu ros