Der Nibelunge liet. Anonym

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Название Der Nibelunge liet
Автор произведения Anonym
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 4064066113940



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sult si ledeclîchen hinnen lâßen varn: 314

      und daß die recken edele vürbaß bewarn

      vîentlîcheß rîten her in iuwer lant,

      des lât iu sicherheit geben beider hêrren hant.‘

      ‚Des râtes wil ich volgen.‘ dâ mite si giengen dan. 315

      den sînen widerwinnen wart daß kunt getân,

      ir goldes gerte niemen, daß si dâ büten ê.

      dâ heime ir lieben vriunden was nâch den hermüeden wê.

      Manegen schilt vollen man dar schatzes truoc; 316

      er teilt es âne wâge den vriunden genuoc,

      bî vünf hundert marken und eteslîchen baß.

      Gêrnôt der vil küene der riet Gunthere daß.

      Urloup si dô nâmen, alsô si wolden dan. 317

      dô sach man die geste vür Kriemhilde gân

      und ouch, dâ vrou Uote diu küneginne saß.

      eß enwart nie degenen mêre geurloubet baß.

      Herberge wurden lære, dô si dannen riten. 318

      doch bestuont dâ heime mit hêrlîchen siten

      der künic mit den sînen und manec edel man:

      die sach man tegelîche vür vroun Kriemhilde gân.

      Urloup nemen wolde ouch Sîvrit ein helt guot: 319

      er wânde niht erwerben, des er hete muot.

      der künic sagen hôrte, daß er wolde dan:

      Gîselher der junge in von der reise gewan.

      ‚War woldet ir nu rîten, edel Sîvrit? 320

      belîbet bî den recken, tuot, des ich iuch bit,

      bî Gunther dem künege und bî sînen man.

      hie sint vil schœne vrouwen, die man iuch sol sehen lân.‘

      Dô sprach der starke Sîvrit: ‚sô lât diu ros stân. 321

      ich wolde hinne rîten; des wil ich abe gân;

      und traget hin die schilde. jâ wolde ich in mîn lant:

      des hât mich her Gîselher mit grôßen triuwen erwant.‘

      Sus beleip der küene durch vriunde liebe dâ. 322

      jâ wær er in den landen niender anderswâ

      gewesen alse sanfte: dâ von daß geschach,

      daß er nu tegelîche die schœnen Kriemhilde sach.

      Durch ir unmâßen schœne der hêrre dâ beleip. A.323

      mit maneger kurzwîle man nu die zît vertreip;

      wan daß in twanc ir minne: diu gab im dicke nôt;

      dar umbe sît der küene lac vil jæmerlîchen tôt.

       wie Gunther gên Isenlande nâch Prünhilt vuor.

       Inhaltsverzeichnis

      Iteniuwiu mære sich huoben über Rîn: A.324

      man seite, daß dâ wære manec magedîn.

      der dâhte im eine werben des künic Gunthers muot.

      daß dûhte sîne recken und die hêrren alle guot.

      Eß was ein küneginne geseßßen über sê, IV.325

      ir gelîche was deheiniu mê.

      si was unmâßen schœne, vil michel was ir kraft;

      si schôß mit snellen degenen umbe minne den schaft.

      Den stein warf si verre, dar nâch si wîten spranc. 326

      swer ir minne gerte, der muose âne wank

      driu spil an gewinnen der vrouwen wol geborn:

      gebrast im an eime, er het daß houbet verlorn.

      Des het diu juncvrouwe unmâßen vil getân, A.327

      do gevriesch eß bî dem Rîne ein rîter wol getân.

      der wande sîne sinne an daß schœne wîp;

      des muosen vil helde sît verliesen den lîp.

      Dô si eines tages sâßen, der künec und sîne man, C.

      manegen ende si eß mâßen beidiu wider unde dan,

      welhe ir hêrre möhte zeinem wîbe nemen,

      diu im ze vrouwen töhte und ouch dem lande möhte zemen.

      Dô sprach der vogt von Rîne: ‚ich wil an den sê 328

      hin zuo Prünhilde, swie eß mir ergê.

      ich wil umbe ir minne wâgen den lîp:

      den wil ich verliesen, sine werde mîn wîp.‘

      ‚Daß wil ich widerrâten,‘ sprach dô Sîvrit. A.329

      ‚jâ hât diu küneginne sô vreislîchen sit,

      swer ir minne wirbet, daß eß im hôhe stât.

      des muget ir der reise haben wærlîchen rât.‘

      Dô sprach der künic Gunther: ‚nie geborn wart ein wîp C.

      sô stark und ouch sô küene, ine wolde wol ir lîp

      in strîte betwingen mit mîn selbes hant.‘

      ‚swîget,‘ sprach dô Sîvrit, ‚iu ist ir ellen unbekant.

      ‚Und wæren iuwer viere, dine kunden niht genesen C.

      von ir vil grimmen zorne: ir lât den willen wesen,

      daß rât ich iu mit triuwen; welt ir niht ligen tôt,

      sone lât iuch nâch ir minne niht ze sêre wesen nôt.‘

      ‚Nu sî swie stark si welle, ine lâße der reise niht C.

      hin ze Prünhilde, swaß halt mir geschiht.

      durch ir unmâßen schœne muoß eß gewâget sîn:

      waß, ob mir Got gevüeget, daß si mir volget an den Rîn?‘

      ‚Sô wil ich iu daß râten,‘ sprach dô Hagene, A.330

      ‚ir bitet Sîvride mit iu ze tragene

      die vil starken sorge: daß ist nu mîn rât,

      sît im daß ist sô kündec, wieß umbe Prünhilde stât.‘

      Er sprach: ‚wiltu mir helfen, vil edel Sîvrit, 331

      die minneclîchen werben? tuo, des ich dich bit.

      und wirt mir ze trûte daß hêrlîche wîp,

      ich wil durch dînen willen wâgen êre unde lîp.‘

      Des antwurte Sîvrit, Sigmundes sun: 332

      ‚gîstu mir dîn swester, sô wil ich eß tuon,

      die schœnen Kriemhilde, ein küneginne hêr:

      sô gere ich niht lônes nâch mînen arbeiten mêr.‘