Название | Steinschlag im Suldnertal |
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Автор произведения | Kh Beyer |
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Издательство | |
Год выпуска | 2025 |
isbn |
Monika kann etwas Englisch; Toni etwas Französisch. Für Befragungen wären die spärlichen Kenntnisse aber ungeeignet.
„Haben sie etwas vom Tod Marcos gehört?“
„Marco war bei uns einmal Teammitglied. Ein hervorragender Bergfahrer.“
Der zweite Trainer, der vom Team – Griff, kannte Marco nur von seinem Auftreten bei Wettkämpfen her. Trainiert hat er mit ihm noch nie.
„Wie sieht das mit den Fahrern aus?“
„Einzelne ältere Fahrer, kennen Marco noch. Die jungen -, nicht.“
„Ah; die sind erst neu als Profi dabei.“
„Ja. Die haben als Amateure angefangen und haben dann gewechselt.“
„Was verdient so ein Fahrer?“
„Das ist unterschiedlich. Ohne Titel wird er etwa so viel verdienen wie ein Schlosser der Industrie.“
„Also, ist er damit ein normaler Arbeiter.“
„So in etwa.“
„Verstehen die Fahrer alle Deutsch? Kann ich sie etwas fragen?“
„Zwei ältere Fahrer verstehen Deutsch. Der größte Teil kann etwas Englisch.“
„Wie verständigen sie sich mit den Fahrern?“
„Wir haben Dolmetscher für die wichtigen Fahrer. Oft übernimmt das auch deren Manager.“
„Sind deren Manager vielleicht zugegen?“
„Aber sicher. Dort steht Perone.“
Monika wartet nicht lange. Sie geht gleich zu Perone. Er ist Spanier, glaubt sie. Etwas Italienisch wird der schon verstehen. Kaum ist sie bei ihm, stellt sich heraus, er ist Kolumbianer. Er versteht Monika sehr gut. Perone spricht auch Deutsch. Monika ist überrascht davon. Perone spürt das und fängt gleich an zu flirten.
„Sie sind eine schöne Frau. Wollen sie nicht in meinem Team arbeiten?“
„Sie suchen wohl einen Koch?“
„Unser Catering könnte schon eine Verstärkung gebrauchen.“
„Was bieten sie mir denn als Gehalt?“
Monika geht wirklich jedes Mal bis an die Grenze. Toni staunt immer wieder, mit welchen Methoden, Monika ihre Gesprächspartner aushört. Monika setzt wirklich auch ihr Aussehen und ihre weibliche Figur ein. Offensichtlich trifft sie mit ihrer Südtiroler Figur genau den Geschmack des Kolumbianers. Der rollt sichtbar mit den Augen.
„Das kommt etwas darauf an, was du kannst.“
Perone sagt das in einem Ton, der sehr viel vermuten lässt.
‚Der balzt‘, denkt sich Toni.
„Was wäre denn das Mindestgehalt?“, schiebt Monika nach.
„Naja. Als Managerin des Caterings, würden sie bei mir sicher achtzig Tausend im Jahr bekommen. Spesen extra.“
Monika überlegt.
‚Das ist ja drei Mal mehr als ich jetzt verdiene. Und dann noch die hübschen, sportlichen Jungs… .‘
Mit den Fahrern der Mannschaften kommen die Zwei zwar in Kontakt. Die verweigern aber jede Aussage.
„Wer nicht will, der hat schon“, sagt Toni zu Monika.
Einer der Trainer will Etwas sagen, wird aber vom Team Manager zurück gepfiffen.
Toni sagt zu Moni,
„Hier müssen wir unsere Carabinieri einschreiten lassen.“
Gesagt – Getan. Toni ruft gleich den Mariciallo Carlo an.
„Mariciallo, ihr müsst morgen hier einmarschieren.“
„Das besprechen wir heute Abend auf dem Aschberg.“
„Du hast wohl schon Alles vorbereitet?“
„Bis heute Abend.“
Toni kann jetzt nur noch spekulieren. Er schätzt, der Einsatz findet in seiner Abwesenheit statt. Die Zwei sind jetzt fertig hier. Monika möchte noch einmal bei Luise und Reinhold vorbei schauen. Die Zwei verabschieden sich von Julia. Julia richtet schöne Grüße an Luise aus.
Bei Luise treffen sie bereits die Eltern von Marco P. Die restlichen Familienangehörigen kommen noch. Toni sagt den Eltern, sie sollten sich morgen bei Marco im Bozner Büro einfinden. Marco wird sie sicher abholen lassen. Die Eltern hören das mit Wohlwollen und bedanken sich herzlich bei Toni. Toni bemerkt keine Tränen. Auch die Trauer hält sich in Grenzen. Entweder sind die Eltern sehr gefasst oder sie haben damit gerechnet. Wahrscheinlich haben in der Familie schon entsprechende Gespräche statt gefunden. Toni will jetzt nicht spekulieren. Die Anhaltspunkte sind noch zu schwach.
„Morgen gehen wir ins Hotel Pradwurst. Dort ist das Team Sattel. Mal sehen, was die uns so berichten können.“
Monika findet das gut. Dann wäre ihre Befragungsrunde schon mal komplett für heute. Die Zwei fahren jetzt auf den Aschbach. Die Kollegen warten dort schon. Das Motorrad lassen sie Unten stehen. Sie fahren mit der Seilbahn nach Oben. Marco hat die Seilbahn bestellt und bezahlt. Für die Nacht hat er ein Taxi bestellt. Richard‘ s Shuttle aus Rabland holt sie Oben ab.
Kaum sind sie da, werden sie mit Musik empfangen. Marco hat tatsächlich einen Teil der Algunder Musikkapelle hier her eingeladen. Zünftiger geht es schon gar nicht mehr.
Marcos Namensvetter und Vorgesetzter, der Brigadegeneral, ist zugegen. Er freut sich über die Ankunft der letzten geladenen Gäste. Toni ist nicht mehr überrascht. Der Brigadegeneral nimmt die symbolische Beförderung seines Namensvetters vor. Für die Gäste. Marco wurde schon auf der Kommandantur befördert. Es gibt Spanferkel. Nicht nur eins. Zwei. Toni tropft der Zahn.
Marco ist etwas aufgeregt. Er steht in seiner neuen Uniform vor Toni und Monika. Seine Brust scheint zu schwellen. Immerhin ist das eine der schönsten Uniformen Europas.
Im Laufe des Abends erwähnt Marco gegenüber Toni, die Prader Kollegen sind gerade im Hotel Suldenklotz.
„Wir werden morgen einige Ergebnisse hören.“
Toni ist hoch zufrieden. Das ist wahrscheinlich die einzige Methode, dort Antworten zu bekommen. Toni schätzt, die Kollegen werden einige Sachen mitnehmen, um die Teammanager zu zwingen, ins Bozner Büro zu kommen. Deren Aussagen sind dann Protokolle. Wenn zufällig ein paar Spritzen oder medizinische Gerätschaften gefunden werden, wird es schon reichlich Protest hageln. Dagegen sind nur die Carabinieri gefeit. Toni und Monika waren das Angebot, die Ermittlung recht friedlich zu führen. Offensichtlich wollen die Mannschaften eine anständige, kostenlose Werbung in den Medien. Toni würde sich nicht wundern, wenn alle Fahrer und Teammitglieder in leuchtenden Trikots mit reichlich Plakaten und Fahnen zu sehen sind. Natürlich müssen dann auch die Produkte der Partner gut präsentiert werden.
Der schöne Abend ist schnell vorüber. Die Zwei möchten nicht erst in die Boxerhütte fahren. Sie bleiben in Tonis Hütte. Die ist etwas kalt. Toni stellt zuerst das Warmwasser zum Duschen an. Danach schaltet er den Heizlüfter ein. Er ist damit
knapp unter drei Kilowatt im Gesamtverbrauch. Essen kochen müssen sie keins mehr nach dem Spanferkel.
In knapp zwanzig Minuten ist das Wasser zum Duschen im akzeptablen Bereich. Monika geht als Erste. Toni schaut sich das Kino an. Wunderschön. Monika reizt ihn zusätzlich mit ein paar ungeschickten Bewegungen. Seine Bettdecke hebt sich im Hüftbereich. Monika kommt zum Abtrocknen