Название | Steinschlag im Suldnertal |
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Автор произведения | Kh Beyer |
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Издательство | |
Год выпуска | 2025 |
isbn |
Luise bemerkt die Zwei und kommt sofort gelaufen. „Frederico ist schon wieder da. Er kann euch etwas sagen.“
Eigentlich hatte Toni auch vor, Frederico zu befragen.
Monika ist auch ganz gespannt. Frederico hört die Zwei kommen und geht sofort zu ihnen. Die Zwei kommen nicht schlecht ins Staunen, weil Frederico sie deutsch anspricht. Er kann zwar nicht viel Deutsch, aber genug für die höfliche und oberflächliche Unterhaltung.
„Ich wollte mit Ihnen mal sprechen“, sagt er zu Monika. Monika gefällt ihm wahrscheinlich etwas mehr als Toni. Sie findet Frederico auch schön und etwas anziehend. Toni bemerkt das Liebesgeplänkel und lacht.
Frederico erzählt von den gemeinsamen Touren und auch von den Gesprächen, die sie während der Touren so führen. Monika und Toni erfahren sehr viel über Blutdoping und Streitereien der Fahrer untereinander. Fast würden sich daraus bestimmte Motive ergeben. Zumindest Motive, dem Anderen, Schaden zufügen zu wollen. Keine körperlichen Schäden, sondern eher Schäden am Leumund. Die einzelnen Gegner sind demnach bemüht, den jeweils Anderen, gelegentlich und versteckt, auf diese Art zu schaden. Sabotagen an Rädern und wichtigen Zubehör gibt es auch. Das ist aber nicht die Aufgabe der Fahrer. Die würden das in den seltensten Fällen tun. Das ist die Aufgabe von bestochenen Technikern des Gegners. Gleiches gilt natürlich auch für Substanzen und Präparate, die dem Gegner untergeschoben werden sollen. Die Aufgabe übernehmen sowohl Journalisten, Gastronomen, Zimmermädchen als auch Kollegen des Fahrers. Und darüber haben sich Marco P. und Frederico auf ihren langen, einsamen Runden unterhalten. Marcos Personaltrainer Colo und seinem Freund Frederico ist das aufgefallen. Colo hat bisweilen Präparate, Getränke, Speisen und Substanzen untersuchen lassen. Angefangen bei Zahnpasta bis zu Wasser und Speisen. Darunter fällt auch Schokolade. Marco hat keine Sachen zu sich genommen, die nicht untersucht waren.
Der Hinweis zwingt Monika, sich zu setzen. Sie ist schockiert, wie weit solche Auseinandersetzungen gehen können. Daran hätten die zwei Ermittler nie gedacht oder wenn, nur ansatzweise. Auf die Frage, ob das Colo und Frederico auch bezeugen würden, haben Beide geantwortet. Erst dann, wenn sie nicht mehr in Abhängigkeiten arbeiten müssten. Selbst als Pensionäre wären sie dabei sehr vorsichtig.
Toni wird sofort klar, sie müssen die Beweise finden nach einem Tipp. Der Tipp ist jetzt ausgesprochen. Leider können sie dann keine Beziehung zu den eigentlichen Tätern herstellen. Sie stacheln sozusagen im Moos. Vielleicht gäbe es noch die Möglichkeit, mit Markern zu arbeiten. Bei der üblichen Dopingkontrolle, könnte man dann die Spuren der Marker finden. Damit wäre eine Überführung oder die Vorbereitung einer Überführung möglich. Colo gefällt der Gedanke. Frederico fährt nicht mehr bei Wettkämpfen. Er hat sich das abgewöhnt. Von den Verhältnissen zwischen Colo, Frederico und Marco P. wissen nur die Drei. Sonst Niemand.
Frederico hat Marco nur beim Training geholfen. Sozusagen, als Schrittmacher. Keiner kannte Marco so gut wie er. Genau aus dem Grund, wollen Toni und Monika, Frederico so genau kennen lernen und mit ihm sprechen. Frederico reist nicht ab. Er möchte die Klärung des Falles miterleben. Das hat er versprochen. Toni geht es auch um die fachlichen Ratschläge. Bei dem Gespräch um Doping erfährt Toni viel Neues. Jedes Team benutzt die Präparate seines Vertragspartners. Ist das einem gegnerischen Team nicht recht, wird einfach bei der Doping Kommission ein Protest eingelegt. Und das regelmäßig und oft. Bei zu vielen Protesten wird eben ein Hilfsmittel, das zweifelsfrei notwendig ist in diesem Sport, als verboten erklärt. Der Hersteller mit dem meisten Einfluss scheint zu gewinnen. Sportveranstaltungen sind eigentlich die Testläufe für neue Erfindungen. Ob das jetzt technisch sind oder medizinisch, ist egal. Bestimmte Substanzen, die nachweislich Schaden anrichten, sind verboten. Was ist dazu besser geeignet als ein Wettkampf unter Testpersonen? Profisportler sind die Testpersonen für normale Verbraucher.
Monika hat das in der Dimension nie betrachtet. Trotzdem ist Beiden als Motorradfahrer klar, Einer oder Mehrere müssen das testen, was sie als Motorrad kaufen.
Die Feindseligkeiten unter den Fahrern werden oft über genau diese Produkte und deren Anwendung ausgetragen. Die Preisgelder sind einfach zu verlockend. Eigentlich ist das bei jedem Rennsport der Fall. Ob das jetzt Ski sind, Motorräder oder Autos. Den Rennfahrer interessiert dabei der jeweilige Titel. Herr Ammann bei den Skispringern, ist ein solcher Athlet, der stets Proteste auf sich zog wegen seiner Erfindungen.
Toni erfährt von Frederico und Colo, Informationen mit dem gleichen Hintergrund. Marco hatte neuartige Pedalen und Schuhe entwickelt und wollte die ausprobieren. Auch Modifikationen an der Gangschaltung hat Marco P entwickelt. Paolo ist sein Techniker. Der ist gerade angereist. Der kennt sich damit aus.
Toni sagt zu Colo, er soll mal bitte Paolo rufen.
Paolo kommt gerade in den Garten und nimmt bei Toni und den Anderen, Platz.
„Wir möchten gern etwas über die Entwicklungen von Marco erfahren.“
„Sehr Viel gibt es dazu nicht zu sagen. Wir sind gerade bei der Erprobung.“
„Sind das schon Patente oder noch nicht.“
„Eigentlich noch nicht. Sämtliche Entwicklungen von Marco sollten zuerst einmal getestet werden.“
„Hast du Marco bei der Entwicklung geholfen?“
„Nur bei der technischen Umsetzung. Von den Entwicklungen selbst, habe ich bis auf die Gangschaltung, kaum Kenntnisse.“
„Wer hat Marco dann bei den Pedalen und Schuhen geholfen?“
„Die Pedalen hat Marco eine Werkstatt in seinem Wohnort gebaut. Die Schuhe hat Marco bei einem heimischen Schuhmacher anfertigen lassen.“
„Habt ihr Ersatz mit, wenn die Neuentwicklungen nicht funktionieren?“
„Ja, aber natürlich.“
Toni ruft Marco, seinen Kollegen an.
„Habt ihr das Fahrrad sicher gestellt?“
„Natürlich. Ist etwas damit?“
„Das ist nach Aussagen von seinem Techniker, ein Prototyp. Habt ihr auch noch die Anziehsachen von Marco?“
„Im Labor.“
„Da sind auch Prototypen dabei. Stellt das mal bitte sicher.“
„Wir wollten das nach der Untersuchung der Familie schicken. Das geht dann nicht mehr.“
„Ich muss Luise fragen, ob die Familie schon da ist.“
„Gut. Sag mir bitte Bescheid, wenn die kommen. Die Familie muss zu mir ins Büro kommen.“
Vorerst haben Toni und Monika mehr erfahren, als sie vermuten konnten. Trotzdem sind beide im Suldenklotz angemeldet. Dort treffen sie die Teams Kette und Griff. Das wird ein Stück Heidenarbeit. Zwei Teams mit etwa zehn Fahrern pro Mannschaft. Marco hat keine zusätzlichen Kräfte abgestellt. Es gibt keine zusätzlichen Kräfte. Toni dachte, vielleicht kann uns die Carabinieri Mannschaft aus Prad etwas helfen. Er telefoniert mit dem Maresciallo – Carlo. Kaum ist Carlo am Telefon, erfährt Toni, Marco, sein Chef, ist befördert worden. Er ist jetzt Maggiore. Toni dreht fast durch als er das hört.
„Der hat uns nicht gesagt, dass er befördert wurde.“
„Wer?“, fragt Moni.
„Marco!“
Er wird Marco nur noch mit Maggiore anreden. Das wird ihn etwas ärgern. Etwas Rache muss sein. Vielleicht wollte er auch die Feier etwas verschieben wegen dem Fall.
Gerade in dem Augenblick ruft Marco an.
„Ich habe heute Abend auf dem Aschbach ein Abendessen für uns Alle bestellt. Wir treffen uns dann unten an der Seilbahn.“
Die Zwei kommen gerade im Suldenklotz an. Sie werden von einem Familienmitglied begrüßt. Julia, die Chefin. Monika kennt Julia noch aus der Fachschule. Sie sind gute Freundinnen. Toni hofft auf ein leichtes Spiel bei den Ermittlungen. Bei der Hilfe. Er rollt mit den Augen. Julia ist eine schöne Frau. Monika lächelt verschmitzt über Tonis Blick.
Auf die Frage, wo denn die Radmannschaften seien, antwortet Julia ohne nachzudenken. Die sind in der Garage.