Название | Die Regulatoren in Arkansas |
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Автор произведения | Gerstäcker Friedrich |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783753135991 |
"Und Pferde stehlen –“, lachte der unverbesserliche Cotton.
"Wollt Ihr jetzt ernsthaft die ernste Sache betreiben oder nicht? Sagt's, denn ich habe Euer Gewäsch satt", rief Rowson ärgerlich. "Wir sind hierhergekommen, um zu einem gemeinsamen Plan gemeinsam zu wirken, und nicht, um uns zu entzweien. - Mir ist noch mehr bekannt - die Regulatoren werden heute oder morgen hier zusammenkommen."
"Hier? Wo?" fragten alle schnell.
"Bei Roberts oder Wilkins oder sonst jemandem, was weiß ich, aber daß sie kommen, ist sicher - und dann - haben sie im Sinn, das allbeliebte Lynchgesetz wieder in Aufnahme zu bringen."
"Das dürfen sie nicht!" rief Cotton. "Die Gesetze sind erst kürzlich deswegen verschärft."
"Was dürfen sie hier in Arkansas nicht", lächelte Rowson, "wenn zwanzig oder fünfundzwanzig zusammentreten und ernsthaft wollen? Glaubt Ihr, der Gouverneur ließe Soldaten gegen sie anrücken? Nein, wahrhaftig nicht - und wenn er's täte, hülfe ihm das ebenso wenig. Sie dürfen alles, was sie nur ordentlich wollen, und sie wollen unser Geschlecht - ich rede nicht von unseren stillen, freundlichen Familienkreisen - unser Geschlecht, sag' ich, ausrotten, auf daß ihre Pferde abends vollzählig nach Hause kommen und sie den Leuten nicht mehr aufzupassen brauchen, die unter der Weste ein Bowiemesser, ein paar Pistolen und einen leichten Trensenzaum tragen."
"Im Grunde genommen kann ich ihnen das auch eigentlich nicht so sehr verdenken", lächelte Johnson, "daß es sich aber keineswegs mit den Ansichten verträgt, die wir selbst vom Leben haben - was hat das Tier da? Es hebt schon seit ein paar Minuten die Nase so sonderbar in die Höhe - sollte sich etwas nahen?"
"Nein, es ist nichts", sagte Cotton, den Hund von der Seite ansehend, der sich jetzt wieder ruhig zusammenknäulte, "er bekam vielleicht Witterung von einem Truthahn, und den zeigt er wohl an, folgt ihm aber nicht."
"Da sich dies also nicht mit unseren Ansichten verträgt, so müssen wir mit Gewalt oder List dagegenwirken. - Zur Gewalt sind wir zu schwach, also muß uns List retten, und ich denke, daß wir mit Atkins' Hilfe, der auf keiner besseren Stelle wohnen könnte, sie alle noch bei der Nase herumfahren, und wenn sie diesen dummstolzen Heathcott auch zum Anführer haben –“
"Heathcott ihr Anführer?" fuhr Rowson schnell auf.
"Ja! So sagte mir Harper wenigstens neulich, als ich ihn an der Mühle traf."
"Dies müssen die letzten Pferde sein, die wir hier aus der Nachbarschaft holen", murmelte Rowson sinnend vor sich hin, " 's ist doch zu gefährlich. - Die nächsten, denk' ich, beziehen wir aus Missouri; Weston macht da den Führer, und ich selbst bin am Big Black und um Farmington herum gut bekannt."
"Auch gekannt?" fragte Cotton.
"Ja gewiß", entgegnete jener, ohne den boshaften Sinn dieser Worte verstehen zu wollen, "auch gekannt, und die Leute haben mich dort alle meines gottesfürchtigen Wandels wegen liebgewonnen."
"Die Pferde auch", lachte Weston, "als er von da fortging, folgten ihm drei der guten Tierchen aus purer Anhänglichkeit."
Diesmal stimmte Rowson in das Gelächter, das dieser Bemerkung folgte, mit ein, war aber auch gleich darauf wieder ernsthaft und rief laut: "Gentlemen, das geht nicht länger - bedenken Sie, daß unser Hals auf dem Spiele steht; es hat alles seine Zeit, Possen und Ernst - hören Sie also jetzt meinen Plan. Ich habe mir die Sache anders überlegt; wir wollen die Pferde nicht in gerader Richtung nach der Insel schaffen, es wäre doch möglich, daß sie trotz aller Schlauheit von unserer Seite auf der Spur blieben, und nachher brächten wir nicht allein uns, sondern auch die Flußleute in Gefahr; wartet daher oberhalb Hoswells' Kanu - etwa eine halbe Meile weiter oben, da wo der Hurrikane anfängt, auf mich. Von dort aus habe ich einen Plan, wie wir die Verfolger herrlich an der Nase herumführen und selbst sicher fort können. Ich will sie nämlich auf eine falsche Fährte bringen, und das kann nur am Flusse geschehen. Doch davon später, zuerst müssen wir sehen, wer sich morgen frei jagt, und mit einem von denen will ich dann Abrede nehmen."
"Wenn sie uns nun aber zu Atkins folgen und damit unsern letzten Zufluchtsort entdecken?" fragte Cotton mißtrauisch.
"Wir brauchen vielleicht gar nicht zu Atkins zu gehen", rief Rowson lachend. "Ich habe lange genug im Walde gelebt, um ein paar kläffende Hounds von der Fährte zu bringen. Vereinigt euch nur jetzt darüber, wer noch mit mir gehen soll; ihr anderen seid dann richtig an dem bezeichneten Platze, und mein Name soll nicht Rowson sein, wenn ich mein Wort nicht löse."
"Das ist ein gewaltiger Schwur!" lachte Cotton. "In wenigen Wochen gäbt Ihr vielleicht Gott weiß was darum - wenn Euer Name nicht Rowson wäre. Nun, ich habe wenigstens den Trost, daß ich nicht mehr riskiere als ihr alle. Jetzt aber noch den Schwur, einander in Not und Tod nicht zu verraten. Ein Schuft, wer nur mit einem Blick, nur mit einem Atemzug falsch ist, und die Rache der anderen treffe ihn, wo er sich auch hinflüchten mag, und sei's in den Armen seiner Mutter."
"Blutigen Tod dem, der zum Verräter wird", rief Weston, das breite Messer aus der Scheide reißend, "und möge sein Arm und seine Zunge verdorren und sein Auge erblinden!"
"Das ist ein Kraftschwur“, sagte Johnson. "Ich stimme aber mit ein!"
"Auch ich", sprach Rowson, "doch hoff' ich, der Schwur wird nicht nötig sein, uns eng und fest zu verbinden; der eigene Nutzen tut es bis jetzt, und der hält stärker als Schwur und Bürgschaft. Sollte sich das freilich einmal ändern, dann will ich wünschen, daß ich in Texas wäre!"
"Ihr werdet doch nicht glauben, daß einer von uns niederträchtig genug sein könnte, die Freunde zu verraten?" fiel Weston hitzig ein.
"Schon der Gedanke wäre Verrat und Treubruch an unserer Freundschaft."
"Gut, gut, ich will's glauben, daß Ihr's aufrichtig meint, Weston", sagte Rowson, ihm die Hand reichend. "Ihr seid aber noch jung, sehr jung und wißt gar nicht, in welche Lagen ein Mensch kommen kann."
"Die Tortur selbst sollte mir keine Antwort auspressen, die –“
"Es freut mich, daß Ihr so denkt, doch jetzt good bye, Gentlemen - adieu, Johnson - wo treffen wir uns denn morgen früh zur Jagd?"
"Da, wo Setters Creek aus den Hügeln kommt; es stehen dort auf einer kleinen Erhöhung eine Menge Walnußbäume zusammen -"
„Ich kenne den Platz."
"Gut, dort also - bis dahin gute Geschäfte. - Macht's den armen Leuten nur nicht gar zu rührend – “
"Und der Witwe", rief ihm Cotton nach - Rowson hörte aber nicht weiter darauf, sondern verschwand bald in dem den kleinen lichten Fleck eng umschließenden Dickicht, dessen Zweige sich wieder hinter ihm zusammenbogen.
Cotton sah ihm eine lange Weile schweigsam nach. Endlich schulterte er, ohne ein Wort weiter zu sagen, die Büchse und wollte sich ebenfalls entfernen.
"Ihr traut Rowson nicht recht?" fragte Johnson jetzt, ihn scharf betrachtend.
Cotton blieb noch einmal stehen, blickte wenige Sekunden lang forschend in das Auge des Fragenden und sagte dann derb und entschieden: "Nein! - Aufrichtig geantwortet, nein! Das schleichende Wesen, das selbst bei den gröbsten Beleidigungen freundliche Gesicht kann kein Vertrauen erwecken. Gift und Tod, der Bursche haßt Heathcott wie die Sünde - halt - das Gleichnis war nicht gut gewählt - wie die Tugend, wäre hier besser am Platz, und doch sah ich, wie sich die beiden wieder versöhnten; das heißt, Rowson ging zu Heathcott hin, schüttelte ihm die Hand und versicherte ihm, daß er weiter keinen Groll gegen ihn hege. Lebendig will ich mich in Stücke hacken lassen, wenn mir das möglich gewesen wäre. Mein Messer, aber nicht meine Hand hätte der Hund zu fühlen bekommen. Doch meinetwegen, es gilt hierbei seinen eigenen Nutzen, und da glaub ich, daß er treu ist; auf keinen Fall brächt' es ihm Vorteil, uns zu verraten, denn noch ist kein Preis auf meinen Kopf gesetzt. Hahaha, denken die Tintenlecker, den Cotton im Walde zu fangen? Das möchte schwerhalten und könnte wahrhaftig auch nur durch Verrat geschehen."
"Ihr