Der Geistervater. Red Collins

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Название Der Geistervater
Автор произведения Red Collins
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847695653



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Beide schlugen die Hände aufeinander. So wurde es besiegelt.

      Nach der Rast machten sich die beiden auf und wanderten durch den dunklen Wald in Richtung des Friedhofs von Stone Valley. Es war zwar hell am Tag, aber trotzdem drangen unheimliche Geräusche an ihre Ohren; so blieben sie des Öfteren stehen, um zu lauschen. Aber bisher zeigte sich ihnen kein Zombie; sie waren alleine.

      Sie kamen gut voran und erreichten am frühen Abend den besagten Friedhof. Dieser lag auf einem kleinen Hügel, hinter dem die Feuerwache des Dorfes zu finden war. Westlich des Friedhofs war der Parkplatz, der über zwei Etagen Parkplätze bot. Der Eingang besaß ein knarrendes, schwarzes Metalltor, das Tom langsam aufmachte, damit es so wenig Geräusche wie nur möglich machte.

      „Die Zombies müssen uns ja nicht sofort kommen hören“, bemerkte Tom.

      „Genauso ist es“, bestätigte John.

      Sie beide schlichen durch das Tor und sahen sich zunächst einmal um. So weit sie sehen konnten, waren hier Reihen über Reihen mit Gräbern zu finden. Auf vielen von ihnen waren Schalen mit Blumen aufgestellt worden.

      John fragte Tom: „Weißt du, wo hier das Grab deines ist?“ Er konnte damals bei der Beerdigung von Toms Vater nicht dabei sein, da er im Krankenhaus lag, da ihm die Mandeln herausgenommen wurden.

      Tom nickte stumm und führte ihn voran. Noch immer war niemand außer ihnen hier. Der Wind strich über das Gelände und Wolken verdunkelten die untergehende Sonne. Die beiden fühlten sich die ganze Zeit über beobachtet, konnten aber nicht erklären, woran das lag. Wahrscheinlich lag das an den Anstrengungen der letzten Stunden.

      Bei einigen großen Grabsteinen wurden lange Schatten auf den Weg geworfen. Die Fantasie spielte den beiden einen Streich und sie glaubten, Zombies krochen hinter diesen Gräbern hervor.

      Tom und John sahen sich ängstlich um. Sie wussten instinktiv, dies war ein Ort des Grauens. Sie schlichen weiter durch den Gang, der zu dem Grab von Toms Vater führte. Kurz bevor sie es erreichten, hörten sie Geräusche aus den umliegenden Gräbern kommen. Etwas rührte sich in ihnen. Die Toten klagten und jammerten lautstark.

      „Was geht hier vor sich?“, wollte Tom wissen.

      „Oh, oh!“, meinte John dazu.

      Plötzlich schossen wie Raketen die Zombies aus ihren Gräbern heraus und umzingelten die beiden Freunde.

      Beide schrien gleichzeitig los: „Rückzug!“

      Sie liefen zum Ausgang, wo nur ein Zombie ihnen im Weg stand. Mit vereinten Kräften hauten sie den einzelnen Zombie um und flohen aus dem Friedhof.

      John griff sich einen Stock, der hinter dem Friedhofstor lag und benutzte ihn dazu, das Tor zu versperren. „Das sollte sie eine Weile aufhalten.“

      „Aber wir müssen zurück“, gab Tom zu bedenken. „Ich glaube, ich habe etwas auf dem Grab meines Vaters gesehen. Ich konnte nur nicht erkennen, was es war.“

      „Aber wie sollen wir die Zombies besiegen ohne Waffen?“, gab John zu bedenken.

      Die beiden fanden keine Antwort darauf und rannten die Hauptstraße entlang, als sie auf einen Truppentransporter der Armee trafen.

      „Halt!“, rief einer der Soldaten, die bei dem Transporter standen. „Wo kommt ihr denn her?“

      „Vom Friedhof!“, antwortete John.

      „Dort sind Zombies!“, fügte Tom hinzu.

      „Zombies?“ Ungläubig runzelte der Soldat die Stirn. „Ihr spinnt doch nur!“

      „Nein, bestimmt nicht!“, hielt ihm Tom entgegen. „Seht doch selber nach!“

      „Garantiert nicht“, entgegnete ein anderer Soldat. „Wir sollen hier beim Transporter bleiben, bis unser Hauptmann wieder auftaucht. Mit ihm sollen wir dann nach Greensburrow fahren.“

      „Doch nicht etwa zu dem Haus auf den Hügel?“, entfuhr es Tom und John gleichzeitig.

      „Woher wisst ihr das?“, verlangte einer der Soldaten von ihnen zu wissen.

      John beantwortete die Frage mit einer Gegenfrage. „Na, rate mal, wo wir herkommen?“

      „Da sind auch lauter Zombies!“, informierte ihn Tom. „Einige von ihnen haben wir schon platt gemacht. Aber wir haben keine richtigen Waffen, um es mit ihnen aufzunehmen.“

      „Zombies gibt es doch gar nicht“, entgegnete einer der Soldaten und lächelte sie müde an.

      „Doch, doch! Auf dem Friedhof sind noch welche!“, rief John aufgeregt und zeigte in die Richtung, aus der die beiden geflohen waren.

      Auf einmal hörten sie ein metallisches Scheppern und danach ein lautes Stöhnen.

      „Was war das denn?“ Einer der Soldaten ging von dem Transporter weg und zog eine Pistole und dem Halfter.

      „Das sind die Zombies!“, informierte sie John.

      „Gebt uns Waffen, damit wir uns gegen sie wehren können“, verlangte Tom und streckte fordernd beide Hände aus.

      „Wieso das denn?“, wollte der Soldat wissen, der sie als erstes angesprochen hatte. „Falls es wirklich Zombies auf dem Friedhof geben sollte, was wollt ihr zwei denn da?“

      „Pah!“, machte ein anderer. „Das war bestimmt nur eine Katze.“

      Auf einmal entsicherte der vordere Soldat seine Waffe und schrie: „Heilige Mutter Maria! Was ist das denn?“

      Ein Zombie schlurfte auf dem Gehweg entlang auf sie zu. Als er sie gesehen hatte, streckte er in freudiger Erwartung einer nahrhaften Mahlzeit die Hände nach ihnen aus und kreischte laut.

      Der Soldat zielte mit seiner Waffe auf den Zombie und rief ihm entgegen: „Stehen bleiben! Keinen Schritt weiter!“

      „Genau, Mann!“, meinte John sarkastisch. „Ein Zombies und stehen bleiben!“

      Tom brachte es für die ungläubigen Soldaten auf den Punkt: „Das sind Zombies, ihr Hirnis! Die bleiben für niemanden stehen!“

      „Was wollt ihr da auf dem Friedhof?“, verlangte der erste Soldat noch einmal von ihnen zu wissen.

      „Da ist das Grab meines Vaters“, informierte sie Tom. „Er hat etwas mit dieser Zombieplage zu tun. Wir wissen nur noch nicht was.“

      „Ja, ja“, bemerkte der Soldat skeptisch. „Und ich bin der Kaiser von China.“

      Da der Zombie nicht auf seine Anweisungen hörte, schoss der andere Soldat ihm ins Knie. „So, das hast du jetzt davon!“

      Der Zombie heulte laut auf, wankte aber noch immer auf sie zu. Die Kugel schien ihm nicht geschadet zu haben.

      „Was zum Teufel?“ Der Soldat feuerte noch mehrere Schüsse auf den Zombie ab, aber sie trafen ihn nur an der Brust. Der Zombie stolperte kurz nach hinten, setzte aber seinen Marsch weiter fort.

      „Es sind Zombies!“, informierte sie John erneut. „Da hilft nur ein Kopfschuss!“

      „Das weiß doch jedes Kind“, meinte Tom und verlangte noch einmal händeringend nach Waffen.

      „Ja, Mann!“, nickte der erste Soldat. „Versuch mal einen Kopfschuss.“

      Der Soldat mit der Pistole verstand und schoss entschlossen auf den Zombie. Er traf ihn direkt zwischen die Augen. Tot, ohne ein weiteres Geräusch, klappte der Zombie auf der Straße zusammen. Blut lief aus der Hirnwunde und sammelte sich in einer Lache am Straßenrand.

      „Heilige Scheiße! Es sind wirklich Zombies!“, riefen die Soldaten entsetzt.

      „Was ist nun?“, fragte Tom. „Gebt ihr uns jetzt endlich ein paar Waffen?“

      Einer der anderen Soldaten am Transporter holte aus ihm eine Schrotflinte heraus, die er John reichte. Tom bekam ein leichtes MG und beide noch etwas Munition. „Wir müssen hier die