Der Geistervater. Red Collins

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Название Der Geistervater
Автор произведения Red Collins
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847695653



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Mit den Maschinen wollten sie die Eindringlinge aufhalten oder töten.

      Der Zombie in der Dampfwalze bemerkte aber, dass er zu Fuß schneller war, als mit ihr. Er heulte wütend auf und schlug um sich. Dann kletterte er aus der Dampfwalze heraus und betätigte gleichzeitig den schnelleren Vorwärtsgang des Fahrzeugs. Er wollte den Zombies hinterher rennen, die kein Baustellenfahrzeug genommen hatten, aber für ihn kam jede Hilfe zu spät. Er wurde von seiner eigenen Dampfwalze überrollt, bevor er noch einmal unheilvoll Stöhnen konnte. Ein blutiger, matschiger Fleck auf der Straße war das Einzige, was von ihm übrig geblieben war.

      „Hast du das auch gerade gesehen?“, wollte Tom von seinem Freund wissen.

      „Die haben echt nichts in der Birne!“, lachte John und schüttelte den Kopf.

      Aber das Lachen sollte den beiden noch vergehen. Am unteren Ende der Straße, die auf die Hauptstraße führte, war ein komisch gekleideter Zombie aufgetaucht. In seinen Händen hielt er einen seltsamen, krummen Holzstab. Seine Kleidung bestand aus lila Lumpen, kaputten Stiefeln und auf dem Kopf trug er eine zu einer Mütze verarbeitete tote Ratte. Er hob den Stab und den anderen Arm in die Höhe.

      John und Tom sahen noch, wie er etwas sang oder murmelte und schon erschien vor den beiden eine magische Barriere, die ihnen den weiteren Weg versperrte.

      „Was ist das jetzt für ein Kerl?“, verlangte Tom zu wissen.

      „Es muss ein Zombie-Magier sein“, vermutete John. „Verflixt. Wie entkommen wir jetzt den Zombies?“

      Die beiden schauten sich verzweifelt um. Sie saßen in der Falle. Von vorne blockierte der Zombie-Magier mit seiner Barriere den Weg und von oben kamen die fünf Zombies angewackelt oder mit den Baggern angefahren.

      Tom sah, dass der Zombie im Kran das Führerhaus erreicht hatte und den Arm ausfuhr. Er wollte sie damit angreifen. An einem Seil hing eine Abrissbirne.

      „Wenn die uns erwischt“, meinte Tom ängstlich, „dann sind wir Matsch!“

      John erfasste die Sachlage schnell und rannte so schnell er konnte zu dem Kran hin. Tom griff sich derzeit einen großen Stein und rannte vor der Abrissbirne davon. Der Zombie ließ sie auf einmal ruckartig auf den Boden aufschlagen. Er hatte aber nicht gut gezielt. Der Angriff ging ins Leere.

      „Daneben, du Vollpfosten!“, rief ihm Tom zu.

      Währenddessen war John schon am Klettern. Er hatte nämlich den Kran erreicht. Die anderen Zombies hielten ihre Fahrzeuge an und warteten ab, wer aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen würde.

      Tom nutzte die Gelegenheit und sprang auf die Abrissbirne. Der Zombie im Kran lachte belustigt auf und zog an einem Hebel. Die Abrissbirne wurde nach oben gefahren und Tom hielt sich gut an dem festen Seil fest.

      „Ja, lach’ du nur, du Drecksack!“, schrie Tom. „Solange du noch kannst!“ Er beobachtete, wie John immer weiter nach oben kletterte. Er nickte befriedigt. Alles verlief nach Plan.

      Auf einmal schien der Zombie dort oben auch bemerkt zu haben, dass jemand zu ihm unterwegs war.

      In diesem Augenblick stand Tom auf der Abrissbirne auf, zielte und warf den Stein dem Zombie-Kranführer an den Kopf. Auch er landete einen Volltreffer.

      Der Zombie schrie in Pein auf und kippte zurück in seinen Sitz.

      „Schnell jetzt!“, rief Tom seinem Freund zu. „Ich habe ihn betäubt!“

      Aber Tom brauchte nichts zu sagen. John hatte das Führerhaus erreicht und kletterte hinein. Im Inneren boxte er auf den Zombie ein. Er machte noch einen schwachen Versuch sich zu wehren, doch dann trat ihn John kurzerhand einfach heraus. Kreischend fiel der Zombie nach unten und schlug hart auf dem Boden auf. Die anderen Zombies stöhnten laut. Schon wieder waren sie einer weniger. Das passte ihnen überhaupt nicht.

      John setzte sich an die Kontrollen des Kranes und lenkte die Abrissbirne zu einem Punkt hinter der magischen Barriere. Der Zombie-Magier musste hilflos zusehen, da er bereits seine Magie beim Errichten dieser Barriere verbraucht hatte. Tom sprang von der Birne herunter und zog sein Küchenmesser. Der Zombie-Magier wollte sich noch wehren, doch Tom war schneller. „Komm her, du Scheiß-Vieh!“ Tom schnellte das Messer nach vorne, durchbohrte damit seine tote Haut und gleichzeitig sein Herz. Plötzlich zerfiel das Messer zu Roststaub. Tom schrie vor Schrecken. Der Zombie-Magier schrie ebenfalls und sein Leib ging in blauen Flammen auf.

      „So eine Scheiße!“, rief Tom entsetzt. „Was war das denn für ein Scheiß-Zombie?“

      Da die Barriere weiterhin bestehen blieb, lenkte John den Arm des Krans so, dass er über ihn klettern und auf der anderen Seite der Barriere erst herunter klettern und dann herunter springen konnte. Als er bei Tom ankam, winkten sie den verbliebenen Zombies und schnitten ihnen Grimassen. Die Zombies heulten vor unbändiger Wut auf und versuchten ihre eigene Barriere zu durchbrechen, doch sie schafften es nicht. Sie hielt stand.

      Just in diesem Augenblick kam die Dampfwalze bei der Zombiegruppe an, die der andere Zombie gestartet hatte. Sie war immer noch unterwegs gewesen. Erst als sie einen aus der Gruppe überrollte wurden sie ihrer gewahr. In Panik stoben die Zombies auseinander und mussten auf die matschigen Überreste ihres Kumpanen starren.

      John und Tom hatten ihren ersten Sieg errungen. Sie freuten sich ausgiebig, aber da heulten die Zombies gemeinsam auf. Den beiden Jungen erschien es, als riefen sie damit Verstärkung herbei.

      Und so war es auch. Von dem oberen Hügel liefen rasch zehn weitere Zombies zu ihnen hinunter. Sie sahen, dass die Überlebenden des Kampfes nicht über die Barriere drüber konnten und versuchten nun, ihnen zu helfen. Einer wollte sogar mit einem anderen eine Räuberleiter machen, aber als der eine Zombie oben war, stürzte er wieder herunter, da dem unten stehenden Zombie der Arm abfiel.

      „Na, Jungs, das kann noch eine Weile dauern, was?“, scherzte Tom.

      Der Zombie mit einem Arm drohte ihm mit der Faust. Tom lachte ihn jetzt erst recht aus.

      John winkte ab. „Lass uns lieber die Zeit nutzen und in den nahen Wald fliehen.“

      „In den Wald?“, fragte Tom. „Ist das eine gute Idee?“

      „Dort finden sie uns nicht so leicht wie auf der Straße. Wer weiß, ob sie uns nicht doch mit den Fahrzeugen verfolgen.“

      „Oh, an die hatte ich ja gar nicht mehr gedacht.“ Tom schlug sich an die Stirn. „Ab in den Wald! In das Haus kommen wir jetzt sowieso nicht rein. Wir müssen ein anderes Mal wieder hier herkommen, um dort nach Hinweisen zu suchen.“

      Kapitel 3: Der geheimnisvolle Friedhof

      John und Tom liefen in den nahen Wald hinein und als sie beinahe eine halbe Stunde lang gejoggt waren, legten sie erst einmal eine Verschnaufpause ein. Beide waren außer Atem.

      John setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm und Tom ging in die Hocke.

      „Oh, Mann“, stöhnte John. „Wenn erst bei dem Haus so viele Zombies sind, was ist dann erst auf unserem Friedhof los?“

      „Genau, das ist es!“, rief Tom. „Auf dem Friedhof ist doch das Grab meines Vaters!“

      „Und?“

      „Und? Ja, aber begreifst du denn nicht?“, wollte Tom von seinem Freund wissen.

      John schüttelte nur den Kopf.

      „Wir versuchen doch in dieses geheimnisvolle Haus hereinzukommen, um herauszubekommen, ob der Geist meines Vaters etwas mit der Sache zu tun hat.“

      „So weit kann ich dir noch folgen“, sagte John.

      „Aber, wenn wir auf den Friedhof zu seinem Grab gehen, dann gibt es vielleicht da einen Hinweis, was mit ihm geschehen ist!“

      „Ach so!“, fiel es John wie Schuppen von den Augen. „Da könnte wirklich etwas dran sein. Aber auf eines müssen wir dann achten.“

      „Auf