Название | Forschungsreise ins innere Universum |
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Автор произведения | A H Almaas |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783867811507 |
Wir können sagen, daß dieser Eindruck oder diese Wahrnehmung aus Empfindung oder Form oder Druck besteht. Aber was ist das? Wissen. Genauer gesagt, ist das ein Wissen (knowingness) einer bestimmten Art von Information. Ein Eindruck ist Wissen, aber er ist nicht gewöhnliches Wissen. Er ist Information, die genau in diesem Augenblick existiert, unabhängig davon, was Sie über die Erfahrung denken oder was Sie über Ihr Knie wissen.
Können Sie Ihr Knie unabhängig von den Sinneseindrücken und Eindrücken wahrnehmen? Gibt es in Ihrer Erfahrung unabhängig von den Eindrücken ein Knie? Sie könnten Sinneswahrnehmung und Form in verschiedene Kategorien trennen, aber beide sind Wissen, das nicht gewöhnliches Wissen ist. Sie sind nicht Wissen, das in Ihrem Verstand ist, es ist Wissen, das in diesem Moment, hier, in Ihrer gegenwärtigen Erfahrung ist. Die Erfahrung des Knies ist nichts als ein Wissen eines bestimmten Eindrucks oder einer bestimmten Wahrnehmung. Und die Wahrnehmung ist von dem Wissen der Wahrnehmung nicht zu trennen.
Das ist das, was wir direktes Wissen nennen, oder Wissen, das dadurch erworben wird, daß man etwas unmittelbar im Moment wahrnimmt. Es ist nicht aus zweiter Hand. Sie nennen Ihr Knie vielleicht nicht einmal Knie. Sie könnten alles darüber vergessen, was Knie sind, aber die Empfindung, die Form und die Temperatur wären noch da, und Sie haben einen allgemeinen Eindruck von etwas, und das ist ein Stück direkten Wissens. Sie können es anders bezeichnen als ein Knie, oder Sie benennen es überhaupt nicht, aber da ist eindeutig ein bestimmtes Stück Information, das sich zum Beispiel sehr von der Erfahrung Ihres Magens unterscheidet. Das bringt uns dem näher, was ich mit Grundwissen meine.
Ein anderes Beispiel: Sie haben ein bestimmtes Gefühl, beispielsweise Angst. Es ist wahr, daß das Gefühl der Angst Ihre Erfahrung ist, die in diesem Augenblick von altem Wissen über das geprägt ist, was Ihnen in dieser Situation Angst macht. Aber was ist Angst an sich? Direktes Wissen. Wenn Sie Angst empfinden, kennen Sie Angst, auch wenn Sie dieses Gefühl nicht Angst nennen. Da gibt es ein Wissen von einer gewissen Gefühlsqualität, die sich zum Beispiel sehr von Traurigkeit unterscheidet. Das direkte Wissen der Angst ist dasselbe wie die Erfahrung der Angst. Gibt es irgendeine Angst außerhalb der Erfahrung des Wissens von Angst? Nein. Dieses Wissen von Angst ist das, was ich Grundwissen von Angst nenne; es ist für unsere Erfahrung grundlegend. Unsere eigentliche Erfahrung ist nichts anderes als dieses Grundwissen (basic knowledge).
Erfahrung als Grundwissen
Unsere Erfahrung ist also nicht Wissen im üblichen Sinn von Wissen (knowledge). Sie ist nicht das, was wir gewöhnliches Wissen nennen – die Information über Dinge aus der Vergangenheit, die wir in unserem Kopf haben und an die wir uns erinnern. Sie ist Wissen, das wir jetzt haben. Grundwissen ist immer direktes Wissen in diesem Moment – der Stoff unserer unmittelbaren Erfahrung. Wir nennen es gewöhnlich nicht Wissen, wir nennen es Erfahrung, und wenn wir ein wenig erfahrener sind, nennen wir es Wahrnehmung. Wahrnehmung vermittelt mehr davon, daß man sich seiner unmittelbaren Erfahrung bewußt ist, und das ist die spürbare Empfindung von Wissen, das Grundwissen ist.
Unsere gewöhnliche Sicht der Dinge ist die, daß es Erfahrung gibt und daß es dann das Wissen davon gibt – das Wissen ist von der Erfahrung selbst getrennt. Und manchmal kommt es zu der Erfahrung überhaupt ohne jedes Wissen. Sie scheint zu kommen und zu gehen, und wir haben keine Ahnung davon, was passiert ist. Tatsache ist aber, daß es keine Erfahrung gibt, wenn kein Wissen da ist. Wie könnte man sonst behaupten, daß da eine Erfahrung ist? Man weiß vielleicht nicht, was die Erfahrung bedeutet, oder erkennt nicht einmal, daß sie auf früherer Erfahrung beruht, aber man weiß, daß es eine Erfahrung ist, und kann einzelne Elemente von ihr unterscheiden. Das ist Grundwissen, was bedeutet, daß das Wissen genau in dem Augenblick der Erfahrung existiert – da gibt es eine Erkenntnis von etwas in der Gegenwart. Erfahrung ist immer ein unterscheidendes Erkennen, ein Erfassen von etwas.
Dieses Wissen unserer Erfahrung in dem Moment, in dem wir sie wahrnehmen, hat nun, wenn wir achtgeben, eine hintergründige und beunruhigende Implikation. Das ist der Sprung des Hyperdrive, der uns aus unserem vertrauten Denken heraus versetzt. Gewöhnlich denken wir unsere Erfahrung in Begriffen der Dualität von Erfahrendem und Erfahrenem, von Wahrnehmendem und Wahrgenommenem, die wir entwickelt haben. Im Hinblick auf das Beispiel der Angst würden wir sagen: „Da ist Angst, und da bin ich, der die Angst wahrnimmt.“ Wir denken, daß Angst irgendwo für sich existiert und daß der Wahrnehmende irgend woanders ist und schaut und denkt: „Schau an, da ist Angst.“ Das ist die vertraute und angenommene Einstellung, daß wir an einem separaten Beobachtungsort sind und die Welt und unsere Erfahrung betrachten. Aber wenn Sie Angst empfinden, sind Sie dann als Wahrnehmender getrennt von der Angst? Denken Sie daran, wir sprechen jetzt von der unmittelbaren Ebene direkter Wahrnehmung. Kann man jemals in der Erfahrung die Wahrnehmung der Angst von der Angst selbst trennen? Es ist nicht möglich. Die Wahrnehmung der Angst ist dasselbe wie die Erfahrung der Angst, und die ist dasselbe wie die Präsenz der Angst. So einfach ist das. Der Wahrnehmende und das Wahrgenommene existieren eigentlich zusammen als die Erfahrung. Wenn wir die Dualität des Wahrnehmenden und des Wahrgenommenen beiseite lassen, dann ist das, was eigentlich da ist, Bewußtsein, das sich seiner selbst als Angst bewußt ist.
Genauer gesagt: Da ist ein Bewußtsein, das sich einer Manifestation in sich als Angst bewußt ist. Das wird klar und deutlich, wenn wir direktes Wissen davon haben, was die Seele ist, denn die Seele ist das erfahrende Bewußtsein. Die Seele ist ein Feld von Bewußtsein, das Erfahrungen hat, weil die Erfahrung ein Erscheinen innerhalb des Feldes dieses Bewußtseins ist. Ihre Erfahrung findet nicht außerhalb dieses Feldes statt. Daher ist die Seele sowohl das Erfahrende als auch das Medium von Erfahrung. Das Erfahrende und das, was erfahren wird, sind also nicht getrennt. Die Seele manifestiert einen Teil von sich als Angst. Da ist nicht eine Seele da drüben, die ihre Angst als von sich getrennt erführe, wie durch ein Fernglas. Die Bewußtheit, die die Natur der Seele ist, ist in der Angst selbst.
Aber das dualistische Wissen, das wir in der Schule und in der ganzen Gesellschaft lernen, läßt uns denken, daß irgendwo ein Beobachter existiert und Angst irgend woanders ist. Diese Art Wissen beruht auf vielen Dualitäten: der Beobachter und das Beobachtete, der Einzelne und die Erfahrung, das Bewußtsein und der Körper und so weiter. Wir müssen also viele Pfade gehen, um diese Dualitäten zu untersuchen, bevor wir schließlich zu der Erkenntnis gelangen, daß sie nicht existieren.
Was existiert, ist Bewußtsein, das Angst als Teil seiner Manifestation erlebt. Bewußtsein weiß oder kennt einen Teil von sich als Angst, und dieses Kennen eines Teils seiner selbst als Angst ist dasselbe wie Wissen haben. Mit anderen Worten, das Wissen (knowingness) von Angst ist die Angst, folglich ist die Angst Wissen. Auf gleiche Weise ist Fühlen von Traurigkeit das Bewußtsein der Traurigkeit, und das ist dasselbe wie das Wissen der Traurigkeit, und deshalb ist die Traurigkeit von Wissen nicht zu trennen.
Kehren wir noch einmal zum Beispiel des Knies zurück: Wenn Sie nicht mit Ihrem gewöhnlichen Verstand denken – der Vorstellungen und Rahmenwerk über Ihre Erfahrung des Knies legt –, dann ist nur Grundwissen da. Mit anderen Worten, wenn Sie sich nicht auf Ihr gewöhnliches Wissen verlassen – in diesem Fall auf das, was Sie an Anatomie wissen –, ist das, was sich präsentiert, einfach unmittelbare Erfahrung, eine Bewußtheit, die ein Stück Wissen hier und jetzt ist. Ferner ist überall, wohin Sie schauen, hören oder spüren, nur Wissen. Ihre ganze Erfahrung von sich selbst ist einfach Wissen in dem Moment.
Essenz und Grundwissen
Das genaue Wesen von Grundwissen läßt sich präziser verstehen, wenn wir essentielle Erfahrung betrachten. Am Beginn einer Inquiry ist das, was man untersucht, relative Wahrheit, die Wahrheit konventioneller Erfahrung. Auf dem Gebiet relativer Wahrheit ist die Tatsache, daß alles, was man erfährt, Grundwissen ist, noch nicht überzeugend deutlich. Man hat wirklich Erfahrungen von Traurigkeit und Sinneswahrnehmungen, aber man erkennt diese Wahrnehmungen noch nicht als Wissen im Sinne von knowledge oder knowingness, und zwar aufgrund der Dichotomie von Beobachter und Beobachtetem. Wissen wird immer noch als die Bedeutung oder die Einsicht gesehen, die man aus der eigenen unmittelbaren Wahrnehmung als Erkenntnis gewinnt. Man glaubt, daß es etwas zu der einfachen Wahrnehmung Hinzugefügtes ist. Daher endet man bei konventioneller Erfahrung, wenn man eine relative Wahrheit sieht,