Flügelschlag für Flügelschlag. Franka Unger

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Название Flügelschlag für Flügelschlag
Автор произведения Franka Unger
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783991075424



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noch schnell an der Tankstelle unser Getränk des Abends kaufen und ein paar Zigaretten. „Ich bin gleich da. Ich freue mich auf dich.“ Das Herz rast wie verrückt, gehört es überhaupt noch zu mir? Wer bin ich? Was tue ich hier wieder? Ein Uhr nachts, sie gehört wieder uns, die Nacht. Alle Sterne kennen uns bereits und wissen, was passieren wird.

      Auch wenn du bei mir vorbei kamst, glichen die Abfolgen einander. Schnell ins Bad, schnell an den Kleiderschrank, schnell noch etwas aufräumen, „Oh Gott, ich brauche eine Zigarette, ich breche gleich zusammen.“ Wann fährt sein Auto vor? Wann ertönt die Türklingel? Fuel for Life, Blick in den Spiegel. Ich freue mich so, doch morgen früh ist wieder alles vorbei.

      Ob du mich eingeladen hast oder ich dich, egal wo, solange wir zusammen waren, fühlten wir uns wohl – nachts.

      Der Tag ist uns zu nüchtern, zu vernünftig, er passt nicht zu uns, nicht zu unserer Verbindung. Auch wenn ich es mir ab und an gewünscht hätte. Es war wieder allein unsere Nacht, jedes Mal. Wenn einer von uns beiden dem anderen die Tür öffnete, waren wir angekommen und die wenigen Stunden, die uns bis zum Sonnenaufgang noch blieben, begannen.

      Nachts, allein in Gedanken

      Ob ich durch den tiefen Schnee in sternenklaren Nächten auf dich zulief oder hinter dem Lenkrad meines Autos saß. Mein Kopf war ausgeschaltet, ich tat alles wie ferngesteuert und meine Beine wurden butterweich. Du warst mein nicht enden wollender Gedanke. Was haben wir uns da über all die Jahre nur für wahnsinnige Erinnerungen geschaffen? Sie setzen uns auch heute noch schachmatt. Lassen uns heute noch nervös werden. Haben wir uns auf ein Podest gestellt? Wäre es heute anders? All die Sterne könnten diese Geschichte wohl genauso erzählen, diese unendliche Geschichte, die sie über all die Jahre von ihrem Himmelszelt aus beobachten konnten.

      Eins hatte jede Nacht mit der anderen gemeinsam: Alle endeten. Am Morgen fand ich mich ängstlich, traurig und verloren wieder. Wie viele Sonnenaufgänge habe ich mir auf meinen Heimwegen allein angesehen, wie oft den Postboten gegrüßt. Die Fahrerin des Speditionsautos, die die Zeitungen brachte, sah mich häufig durch die morgendliche Stille nach Hause irren. Schon fast peinlich waren mir diese Begegnungen mit der Zeitungsfrau. Was wird sie wohl über mich gedacht haben? Ich kam mir ertappt vor. Wie ein Kind, das den Kuchen gegessen hat, obwohl es das hätte nicht tun dürfen. Doch ich hatte es getan. Immer wieder aufs Neue. Ohne zu zögern. Ich und du haben diese Nächte verbracht und das ist kein Traum, sondern eine Tatsache! Was ist das mit dieser Eigendynamik? Was lässt uns immer wieder aufeinander zugehen? Was ist es, dass uns nicht voneinander loskommen lässt und uns gleichzeitig voneinander entfernt?

      Es liegt so lange zurück. Ein halbes Leben. Ich verzeihe dir diese Zeit und ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich weitergehen und nach vorne schauen muss. All diese Nächte, ich werde sie nicht vergessen und du auch nicht, das ist sicher. Aber solange wir sie nicht endlich hinter uns lassen, werden wir weder getrennt noch gemeinsam jemals glücklich werden. Immer, wenn ich an dich denke, immer, wenn ich dich für einen kurzen Moment wieder auf dieses Podest stelle, um mich dann selbst wieder maßzuregeln, immer, wenn dieses Gänsehautgefühl mich wieder durchdringt, immer dann ist es nachts.

      Doch der Tag ist mir nun wichtiger geworden.

      Nach diesem Leben wachte ich als Gottheit auf. Doch ich hatte nicht viel zu sagen. Wurde nicht gebraucht. Das ärgerte mich und ich spielte mich auf. Beweisen wollte ich allen, dass ich zu Höherem fähig bin, doch mit all dem vorhergehenden Leid konnte dies gar nicht funktionieren. Ich übernahm mich und schätze alles falsch ein. Verlor auch noch das letzte bisschen Selbst. Und zerstörte eine Ehe. Oder auch zwei Menschen durch mein Handeln. Ich lernte wieder auf schmerzlichste Art und Weise, dass ich nachgeben muss und nichts erzwingen kann. Dies war wohl eine Lernaufgabe, die mir zum endgültigen Loslassen noch fehlte. Ich wollte meinen Willen durchsetzen und deshalb blieb mir auch in diesem Leben der Genuss versagt.

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