Kirche der Armen?. Группа авторов

Читать онлайн.
Название Kirche der Armen?
Автор произведения Группа авторов
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783429063429



Скачать книгу

[Zugriff: 29.07.2017].

      Rosanvallon, Pierre, Das Parlament der Unsichtbaren, Edition Import Export 2015.

      Schenk, Martin / Schriebl-Rümmele, Martin, Genug gejammert. Warum es gerade jetzt ein starkes soziales Netz braucht, Unteraichwald 2017.

      Schenk, Martin, Geld oder Leben? Von der Armenfürsorge zur Mindestsicherung, in: Kepplinger, Brigitte / Dyk-Ploß, Irene, hilfe. LebensRisiken. LebensChancen. Soziale Sicherung in Österreich. Begleitpublikation zur Landessonderausstellung, Linz 2015, 132-144.

      Siegrist, J. / Marmot, M., Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Erklärungsansätze und gesundheitspolitische Folgerungen, Bern 2008.

      Sen, Amartya, The idea of Justice, 2009.

      Statistik Austria, EU SILC 2013.

      Statistik Austria, EU SILC 2014.

      Statistik Austria, EU SILC 2016.

      Van Lenthe, FJ. / Schrijvers, Ct. / Mackenbach, J.P., Investigating explanations of sozio-economic inequalities in health. The Dutch Globe Study, in: European Journal of Public Health 14 (2004), 63-70.

      Wilkinson, Richard / Pickett, Kate, The Spirit Level. Why More Equal Societies Almost Always Do Better, München 2009.

      Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO, Umverteilung durch den Staat in Österreich, Wien 2009.

      1 Vgl. Dimmel/Schenk/Stelzer-Orthofer, Handbuch Armut in Österreich.

      2 Vgl. Sen, The idea of Justice.

      3 Vgl. Hradil, Krankheitsrisiko, 34.

      4 Ebd.

      5 Bourdieu, Die feinen Unterschiede.

      6 Statistik Austria, EU SILC 2016.

      7 Vgl. Eurostat.

      8 Eurostat.

      9 Vgl. European Parliament, The impact of the crisis on fundamental rights across Member States of the EU.

      10 Vgl. Milanovic, Die ungleiche Welt.

      11 Vgl. Fessler/Schürz, Zur Mitte in Österreich, 270-290.

      12 Was wir bei der Einkommensmessung aber nicht exakt sehen, sind die Ausgaben. Besonders die Bereiche Wohnen, Energie und Ernährung sind inflationsbedingt am stärksten gestiegen. Das sind genau jene Ausgaben, die bei einkommensärmeren Haushalten den größten Teil des Monatsbudgets ausmachen. Dabei werden diese Lebenslagen noch unterschätzt, da es sich hier um eine Statistik von Privathaushalten handelt und Notunterkünfte, Heime, Psychiatrien etc. nicht erfasst sind.

      13 Vgl. Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO, Umverteilung durch den Staat in Österreich.

      14 Vgl. Dawid/Heitzmann, Österreichische Nichtregierungsorganisationen in der Armutsbekämpfung.

      15 Vgl. Statistik Austria, EU SILC 2016.

      16 Vgl. Riffer/Schenk, Lücken und Barrieren.

      17 Vgl. Statistik Austria, EU SILC 2013.

      18 Wilkinson/Pickett, The Spirit Level.

      19 Vgl. Mackenbach & Bakker, 2002; Van Lenthe, Schrijvers & Mackenbach, 2004; Orpana & Lemyre, 2004; Marmot, 2005; Mielck, 2005; Siegrist & Marmot, 2008.

      20 Vgl. Reeves/Clair/McKee/Stuckler, Reductions, 421-429.

      21 Vgl. Statistik Austria, EU SILC 2014.

      22 Vgl. Bacher, Diakonie Themen, 11.

      23 Vgl. OECD, Education at a Glance.

      24 Eurostat.

      25 Vgl. Paugam, Die elementaren Formen der Armut, 225.

      26 Vgl. Moser/Schenk, Armutsbetroffene als Akteure.

      27 Vgl. Dimmel/Fuchs, Im toten Winkel des Wohlfahrtsstaates; Schenk, Geld oder Leben?; Die Armutskonferenz, Sozialhilfevollzug in Österreich.

      28 Vgl. Rosanvallon, Das Parlament der Unsichtbaren, 18.

      29 Ebd., 17.

      30 Vgl. Bachinger/Schenk, Wert und Würde; Schenk/Schriebl-Rümmele, Genug gejammert, 58.

      31 Schenk/Schriebl-Rümmele, Genug gejammert, 58.

      32 Ebd.

       Armut in Osteuropa

      Was versteht der Westen davon?

      Erhard Busek

      Heute muss man sagen, dass mit einem gewissen Anflug an Leiden statt an Leidenschaft an Europa herangegangen wird. Seit 1989 haben wir nach einer langen Zeit endlich die Möglichkeit, den gesamten Kontinent neu zu gestalten – an sich eine ungeheure Chance, wo Freude aufkommen müsste. Nach einer kurzen Phase des Jubels beim Fall des Eisernen Vorhangs und der Berliner Mauer hat man heute aber den Eindruck, dass alles mühselig geworden ist. Europäische Integration ging leichter, als man quasi noch einen Feind hatte, während man nach dem Ende des Kommunismus oft feststellen muss, dass wir beinahe unser eigener Feind in der Gestaltung der Zukunft des Kontinents sind. Daher möchte ich angesichts der großen Chancen, die die Krise von heute eigentlich für die Zukunft dieses Kontinents bietet, weniger von den Problemfeldern als von den Aufgaben sprechen, die uns im Zuge dessen erwarten. Diese Aufgaben mögen gewaltig sein, vor allem in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht, aber ich möchte mich einer ausschließlichen Problematisierung doch entgegenstellen.

      Ich möchte mich in meinen Ausführungen weiters auf die politischen und gesellschaftlichen Aufgaben konzentrieren und die rechtlichen und ökonomischen den Expertinnen und Experten überlassen. Die Aufgaben, die sich in dieser Hinsicht stellen, können aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.

      Europaweite wie nationale Umfragen zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Europa mit der Erweiterung der EU, darüber hinaus aber generell mit dem Europäischen Integrationsgedanken keine große Freude haben. Die mangelnde breite Verwurzelung des Projekts „Europa“ in der Bevölkerung war schon immer ein bestehendes Manko. Angesichts der zunehmenden Bedeutung und des Einflusses des Europäischen Rechts auf viele alltägliche Angelegenheiten, die die europäischen Bürgerinnen und Bürger betreffen und vor dem Hintergrund der Herausforderung der Globalisierung wird dieses demokratiepolitische Defizit jedoch immer schlagender. Die EU-Institutionen machen sich verstärkt Sorge über diese Tatsache und bemühen sich, durch die Förderung von Informations- und Werbekampagnen entgegenzusteuern. Letztendlich wird jedoch nur ein intensiver Dialog aller politischen Instanzen mit den Bürgerinnen und Bürgern die notwendige Breite und Tiefe der Auseinandersetzung mit Europa bringen. Möglicherweise entsteht durch die Zunahme von Krisen und Druck von außen eine neue Sicht der Notwendigkeit eines gemeinsamen Europas mit mehr Handlungsfähigkeit.

      Für den Erweiterungsprozess im engeren Sinn ist die festzustellende mangelnde Unterstützung in den Beitrittskandidatenländern selbst ein Problem. Das Aufkommen europakritischer Parteien wie zum Beispiel bei den Parlamentswahlen in Ungarn und Polen, in Westeuropa sowie sogar negative Ergebnisse von Meinungsumfragen zum EU-Beitritt wie zuletzt in Estland sind Alarmsignale. Man versucht hier durch die Investition von Mitteln für Kampagnen entgegenzusteuern. Am wichtigsten wird jedoch sein, dass den Bürgerinnen und Bürgern in diesen Ländern von Brüssel als auch den nationalen Hauptstädten der EU-27 signalisiert wird, dass nur genau so die Probleme gelöst werden können. Die verbale Ablehnung der EU durch Donald Trump könnte dabei eine Hilfe sein – paradoxerweise!

      An dieser Stelle ist ein Rückblick notwendig. Zunächst war es das allgemeine Verständnis des geteilten Europas, dass die Armen mehrheitlich auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs zu Hause sind. Das ist jedoch ein sehr undifferenzierter Standpunkt des Westens, weil das kommunistische Systeme den Vorteil hatte, praktisch für jeden Bürger zu sorgen, wobei es erwartungsgemäß