Halbzeitpause. Ben Redelings

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Название Halbzeitpause
Автор произведения Ben Redelings
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783895338052



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Beckenbauer

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      »Letztes Jahr haben wir in Bremen 3:6 im Pokal verloren. Ein Profi von Werder hat Möller am Anfang gekniffen und gesagt: ›Heute bringe ich dich um.‹ Den Andreas habe ich in der ersten Halbzeit nicht gesehen.« Stepanovic

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      »Ich habe in einer Epoche des spanischen und italienischen Fußballs gespielt, in der die Verteidiger oft wahre Bulldoggen waren, die sich an einem festgebissen haben. Die waren mir immer auf den Fersen.« Diego Maradona

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      Karl-Heinz Körbel spielte einmal acht Wochen mit einem Bänderriss im rechten Knöchel, weil er sich nicht traute, seinem Trainer Gyula Lorant etwas zu sagen. Als der Mannschaftsarzt schließlich die Initiative ergriff, antwortete der Ungar nur: »Boxer kämpfen auch mit Platzwunde, soll Charly Zahnpasta auf Fuß schmieren.«

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      Am 23. November 1985 hatte Rudi Völler den Ball Mitte der ersten Halbzeit in vollem Lauf am etwas hüftsteifen Auge vorbeigespitzelt. Der Bayern-Kapitän rasierte Deutschlands Topstürmer daraufhin mit voller Absicht. Völler erlitt einen Adduktorenanriss, musste zweimal operiert werden und fiel ein halbes Jahr aus. Augenthaler meinte anschließend wenig herzlich: »Mei, was kann ich dafür, wenn der so schnell ist.«

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      Nicht nur Verteidiger sind die Schlimmen. Paul Steiner beklagte sich einmal bitterlich über den Mexikaner Hugo Sanchez: »Was der in unseren zwei UEFA-Cup-Endspielen gegen Real Madrid mit mir angestellt hat, verschlug mir geradezu die Sprache. Der Mexikaner tritt, spuckt und kratzt.«

      Ralf Piorr: Wenn wir doch bloß wieder einen Goldbach hätten

      In gewisser Weise war Erhard Goldbach ein unbekümmerter Mann. Wenn auf der Pressekonferenz das Spiel seiner Westfalia kritisiert wurde, fragte der mächtige Vereinsmäzen schon mal die versammelten Pressevertreter: »Kennt ihr denn noch einen Guten?« Es war Mitte der 1970er Jahre und das Mäzenatentum stand am Herner Schloss Strünkede in voller Blüte. Der Tankstellen-Millionär Erhard Goldbach hatte es sogar geschafft, seinen Firmennamen »Goldin« in den Vereinsnamen zu schmuggeln. »Westfalia Goldin Herne« stand nun offiziell in der Kicker-Tabelle der zweiten Bundesliga Nord, und in Spielerkreisen machte es schnell die Runde, dass man in Herne gutes Geld verdienen konnte.

      Mittelmäßige Zweitligaspieler kassierten erstklassige Gehälter und residierten in Hotels. Da die Kicker an Goldin-Tankstellen frei tanken durften, kamen etliche mit zusätzlichen 10-Liter-Kanistern im Kofferraum angefahren. Miodrag Petrovic fuhr sogar mit einem LKW vor. Nominell arbeiteten die meisten Spieler bei Goldbach, de facto lungerten sie lustlos auf dem Betriebsgelände oder in den Büros herum. »Die machen mir das Betriebsklima kaputt, sie sitzen da herum und tun nichts. Die anderen Mitarbeiter sehen das und fangen an zu meckern«, gestand der Mäzen und führte konsequenterweise den Vollprofessionalismus ein. Mit Ivica Horvat (»Herne is’ gut für Rentenkasse«) wurde ein erfahrener Trainer verpflichtet, und ganz Herne träumte von der ersten Liga. Regelmäßig kam Goldbach mit seiner Entourage fünf Minuten nach Anpfiff ins Stadion, schlenderte winkend an der vollbesetzten Tribüne entlang zur Trainerbank und nahm seine Ovationen (»Erhard! Erhard!«) entgegen.

      Und dann war im Juli 1979 alles schlagartig vorbei. Die Steuerfahndung schlug gegen das Goldin-Imperium zu. Fast 340 Mio. Mark Steuerschulden hatte der Tankstellenbesitzer angehäuft. Westfalia schuldete dem Goldin-Konzern 3,4 Mio. Mark – und dieses Geld wollten die Konkursverwalter zur Abdeckung der Gläubigerforderungen. Am Schloss begannen burleske Jagdszenen: Goldbach tauchte unter, wurde via Interpol gesucht; Geldkoffer wurden aus dem Fenster des Vereinsheims geschmissen, während die Zollfahndung an die Tür klopfte; der SCW bestritt sein erstes Spiel der neuen Saison mit Trikots, auf denen das Goldin-Logo mit Paketklebeband zugeklebt worden war, und viele von denen, die sich um Goldbach versammelt hatten, suchten flugs das Weite. Heute spielt Westfalia Herne fünftklassig in der NRW-Liga vor rund 500 Zuschauern. Manchmal heißt es wehmütig in der Kurve: »Ach, wenn wir doch bloß wieder einen Goldbach hätten.«

      Ralf Piorr zählt zu den besten Fußball-Historikern Deutschlands. Informationen zu seinen Publikationen auf www.ralfpiorr.de

       Internationaler Mix

      1. Welcher Torhüter wurde erstmals mit dem Titel »Fußballer des Jahres in Europa« ausgezeichnet?

      image Lew Jaschin

      image Sepp Maier

      image Vítor Baía

      image Petar Radenkovic

      2. Warum brach der Spieler des AS Rom, Gabriel Batistuta, am 26.11.2000 beim Spiel gegen den AC Florenz in Tränen aus?

      image Er riss sich das Kreuzband.

      image Er wurde von einer Büchse Cola getroffen.

      image Er verlor mitten im Spiel die Kontaktlinsen.

      image Er schoss ein Tor.

      3. Was ist das Besondere an der Bronzemedaille für die deutsche Fußballmannschaft bei der Olympiade 1964 in Tokio?

      image Die Mannschaft bekam kein einziges Gegentor im gesamten Turnier.

      image Die DDR holte sie für Gesamtdeutschland.

      image Es gab das erste Elfmeterschießen des Fußballs.

      image Franz Beckenbauer war als einziger Profi dabei.

      4. Wer war nach einer Umfrage von »Soccer America« im Jahr 1991 der populärste Fußballer in den USA?

      image Beckenbauer

      image Pelé

      image Gullit

      image Cruijff

      5. Welches Land hat in der Saison 2005/06 die meisten Punkte in der 5-Jahreswertung der UEFA gesammelt?

      image Deutschland

      image Rumänien