Название | Halbzeitpause |
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Автор произведения | Ben Redelings |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783895338052 |
Walter Frosch: »Ich würde lieber eine rauchen als vögeln«
Bis vor wenigen Jahren kannten nur eingefleischte Fans des FC St. Pauli und Anhänger des 1. FC Kaiserslautern ihren ehemaligen Spieler. Doch durch ein Internetvideo wurde Walter Frosch nachträglich zu einer der bekanntesten Bundesligaakteure der siebziger und achtziger Jahre. Und das kam so.
Als beim Charity-Event »Tag der Legenden« in Hamburg ein Interview mit einem kleinen Mann mit Wuschelkopf und Schnauzbart durchgeführt werden sollte, rauschte von hinten die Schiedsrichter-Legende Walter Eschweiler heran und erzählte ungefragt: »Das ist ein anständiger Junge. Ich kenne ihn jahrelang. Er hat immer versucht, sauber und fair zu spielen.« Walter Frosch lachte glucksend. Und dann fragte ihn der Reporter mit einem Blick hinunter an den schlanken Beinen des Verteidigers: »Was haben Sie denn da unten in Ihren Stutzen drin?« Frosch antwortete mit rauchig-knarzender Stimme kurz und knapp, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt: »Zigaretten.« Der Reporter: »Bitte?« Frosch: »Zigaretten.« Der Reporter jovial: »Jetzt erst einmal eine durchziehen?« Frosch: »Nachher.« Der Reporter fordernd: »Warum haben Sie das dann mit auf dem Spielfeld?« Frosch logisch: »Ich bin schnell eingewechselt worden, da habe ich sie noch dabei gehabt.«
Walter Frosch hat seine Leidenschaft fürs Rauchen teuer bezahlt. Der Lungenkrebs hat Besitz von seinem Körper genommen. Trotzdem kann Frosch von seinem Laster nicht lassen. »Ich würde lieber eine rauchen als vögeln«, sagte er einmal durch eine Maschine am Hals, die ihm das Sprechen ermöglicht. Doch den Humor hat Walter Frosch nicht verloren. Auf die Frage, ob er denn bald mal wieder am »Tag der Legenden« dabei sein würde, antwortete er augenzwinkernd: »Für einen Sprint einmal quer über den Platz würde es reichen. Dann muss ich aber wieder in den Rollstuhl.«
Früher war das anders. Am Abend vor einer Partie seiner Lauterer gegen den FC Schalke 04 wollte der Verteidiger nur ein, zwei Bier in seiner Stammkneipe trinken, doch noch um drei Uhr nachts gewann Frosch einen 400-Meter-Lauf um zehn Liter Bier gegen einige seiner Saufkumpanen. Als er am nächsten Mittag mit geröteten Augen Trainer Erich Ribbeck gegenübertrat, erzählte er etwas von einer Bindehautentzündung. Und seinen Gegenspieler Erwin Kremers überzeugte er mit Taten: »Den hab ich von Anfang an dreimal über die Bande gehauen, dass da Feierabend war.« Das Spiel war gerettet: »In den letzten zehn Minuten bin ich noch fünfmal nach vorne gelaufen, habe immer geschrien, dass ich den Ball haben wollte, und war froh, dass ich nicht angespielt wurde.« Heute ist dieser Tag ein Teil der Legende Walter Frosch.
Britischer Wahnsinn
Manche Geschichten sind so seltsam, dass man versucht ist, zu glauben, sie wären erfunden. Aber auch diese Story aus dem Frühjahr 2007 soll so oder wenigstens sehr ähnlich stattgefunden haben. Acht Polizisten und eine Spezialeinheit der Tierschutzbehörde klingelten damals an der Tür des Chelsea-Trainers José Mourinho im Westen Londons. Ihre Mission: Den Familienhund mit dem schönen Namen »Gullit« zu konfiszieren und in Quarantäne zu überführen. Denn das tierische Geschenk, das Mourinho seinen beiden Kindern Matilde und José Junior ein paar Monate zuvor gemacht hatte, soll sich zu einem Auslandsaufenthalt in Portugal befunden haben – ohne die vorherige Pflicht-Impfung. Nach britischem Recht ein klarer Verstoß gegen die Quarantäne-Verordnung. Sechs Monate hätte Gullit nun dort verbringen müssen. Doch Mourinho versicherte treuherzig: »Wir haben den Hund in England gekauft, in England geimpft und in London gemeldet. Und er war niemals in Portugal!«
Als die Polizei anrückte, bat Mourinho die Beamten, einen Moment zu warten. Nach 15 Minuten kam er wieder aus dem Haus – hatte den Hund allerdings nicht dabei. Die Polizei reagierte äußerst gereizt: »Wir sind sicher, dass er jemanden angerufen hat, der zur Hintertür kam und den Hund an sich nahm.« Mourinho war hingegen zu Scherzen zumute: »Als ich wieder rauskam, wollten die Polizisten wissen, wo ich war. Ich antwortete: Ich bin der unsichtbare Mann! Offensichtlich zu viel für die Herren. Sie beschuldigten mich des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, nahmen mich mit auf die Wache.« Dort musste er seine Fingerabdrücke und eine DNA-Probe abgeben. Als er des Nachts wieder in seine Villa heimkehrte, rief er noch voller Pathos den Polizisten hinterher: »Für meinen Hund und meine Kinder tue ich alles.«
»Engländer raus aus Irland« – diesen Spruch hatten unbekannte Täter in der Nacht vor dem Länderspiel Deutschland gegen Nordirland am 03.06.1992 in den Rasen des Weserstadions geschnitten. Der Platzwart musste Überstunden machen, um mit einem Gemisch aus Rasen und Sand die Spuren der Nacht zu verwischen.
Irlands Nationaltorwart Pat Bonner hatte eine etwas komische Angewohnheit. Vor jedem Länderspiel streute sich der Keeper von Celtic Glasgow Heilerde aus dem Wallfahrtsort Donneghal in seine Schuhe.
Zitate im Zusammenhang
»Die Spiele gegen Werder Bremen werde ich nie vergessen. Wegen Horst-Dieter Höttges und Sepp Piontek. Wir nannten sie nur die ›Mörder-Brüder‹. Wer gegen die antreten musste, war noch nicht richtig auf dem Platz und hatte schon blaue Flecken. Sie grätschten von hinten, von