Halbzeitpause. Ben Redelings

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Название Halbzeitpause
Автор произведения Ben Redelings
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783895338052



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(aufbrausend): »Da ist nichts schlecht. Zeigen Sie aber vielleicht mal andere Szenen, wo vielleicht Dortmund auch einmal ein Foul gemacht hat, nicht nur die Szenen … Es waren nur Szenen, wo wir ein Foul gemacht haben. Als ob über die neunzig Minuten nur wir irgendwann mal gefoult hätten.« H: »Dann sprechen Sie doch jetzt eine Szene konkret an …« M: »Habe ich doch angesprochen, gucken Sie das Spiel letzte Woche in Wolfsburg an, gucken Sie sich kurz vor Schluss …« H: »Wir sind jetzt bei Dortmund, hier auf Schalke …« M: »Ja, gucken Sie sich die Szene an, der geht hoch zum Kopfball, ist, glaube ich, eine Minute vor Schluss, die haben Sie nicht einmal wiederholt.« H: »Aber wir müssen doch jetzt nicht über Wolfsburg reden …« M: »Deshalb sage ich doch, suchen Sie noch ein Foul!« H: »Deshalb möchte ich doch von Ihnen ganz gerne eine Szene von diesem Spiel haben, die wir Ihnen gerne zeigen würden, aber ich finde im Moment keine. Helfen Sie mir, deshalb sage ich, wenn Ihnen eine einfällt, sehr gerne!« M: »Ja, suchen Sie doch mal nach ‘nem Foul von uns.« H: »Nee, Sie wollen doch, dass ich noch nach einem Foul von Dortmund suche.« M: »Nein, das will ich nicht.« H: »Das haben Sie doch eben gesagt.« M: »Nein, ich habe gesagt, suchen Sie noch eins von uns, da haben Sie mich falsch verstanden.« H: »Danke trotzdem erst einmal.« M: »Gerne, gerne.« H: »Also, Emotionen gehören dazu?! Genießen Sie den Sieg!« M: »Ja, mach ich.« (Legt das Mikrofon weg und geht) H: »Ich würde Ihnen noch die Hand geben … (Magath trabt zurück) Tschüss, Herr Magath! (Klopp geht auch) Also, gut. Ich höre ihn draußen immernoch schimpfen …«

       image Wie hieß der englische Hund, der den geklauten WM-Pokal 1966 wiederentdeckte?

      image Wie hieß der erste Australier in der Bundesliga?

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      image Welcher Verein lief in der Saison 1978/79 für die »Deutsche Krebshilfe« auf seinen Trikots Werbung?

      image Welcher deutsche Trainer gab im September 2007 am Anstoßpunkt im Müngersdorfer Stadion seiner Frau Angelica sein Ja-Wort?

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      Walter Frosch: »Ich würde lieber eine rauchen als vögeln«

      Bis vor wenigen Jahren kannten nur eingefleischte Fans des FC St. Pauli und Anhänger des 1. FC Kaiserslautern ihren ehemaligen Spieler. Doch durch ein Internetvideo wurde Walter Frosch nachträglich zu einer der bekanntesten Bundesligaakteure der siebziger und achtziger Jahre. Und das kam so.

      Als beim Charity-Event »Tag der Legenden« in Hamburg ein Interview mit einem kleinen Mann mit Wuschelkopf und Schnauzbart durchgeführt werden sollte, rauschte von hinten die Schiedsrichter-Legende Walter Eschweiler heran und erzählte ungefragt: »Das ist ein anständiger Junge. Ich kenne ihn jahrelang. Er hat immer versucht, sauber und fair zu spielen.« Walter Frosch lachte glucksend. Und dann fragte ihn der Reporter mit einem Blick hinunter an den schlanken Beinen des Verteidigers: »Was haben Sie denn da unten in Ihren Stutzen drin?« Frosch antwortete mit rauchig-knarzender Stimme kurz und knapp, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt: »Zigaretten.« Der Reporter: »Bitte?« Frosch: »Zigaretten.« Der Reporter jovial: »Jetzt erst einmal eine durchziehen?« Frosch: »Nachher.« Der Reporter fordernd: »Warum haben Sie das dann mit auf dem Spielfeld?« Frosch logisch: »Ich bin schnell eingewechselt worden, da habe ich sie noch dabei gehabt.«

      Walter Frosch hat seine Leidenschaft fürs Rauchen teuer bezahlt. Der Lungenkrebs hat Besitz von seinem Körper genommen. Trotzdem kann Frosch von seinem Laster nicht lassen. »Ich würde lieber eine rauchen als vögeln«, sagte er einmal durch eine Maschine am Hals, die ihm das Sprechen ermöglicht. Doch den Humor hat Walter Frosch nicht verloren. Auf die Frage, ob er denn bald mal wieder am »Tag der Legenden« dabei sein würde, antwortete er augenzwinkernd: »Für einen Sprint einmal quer über den Platz würde es reichen. Dann muss ich aber wieder in den Rollstuhl.«

      Früher war das anders. Am Abend vor einer Partie seiner Lauterer gegen den FC Schalke 04 wollte der Verteidiger nur ein, zwei Bier in seiner Stammkneipe trinken, doch noch um drei Uhr nachts gewann Frosch einen 400-Meter-Lauf um zehn Liter Bier gegen einige seiner Saufkumpanen. Als er am nächsten Mittag mit geröteten Augen Trainer Erich Ribbeck gegenübertrat, erzählte er etwas von einer Bindehautentzündung. Und seinen Gegenspieler Erwin Kremers überzeugte er mit Taten: »Den hab ich von Anfang an dreimal über die Bande gehauen, dass da Feierabend war.« Das Spiel war gerettet: »In den letzten zehn Minuten bin ich noch fünfmal nach vorne gelaufen, habe immer geschrien, dass ich den Ball haben wollte, und war froh, dass ich nicht angespielt wurde.« Heute ist dieser Tag ein Teil der Legende Walter Frosch.

      Britischer Wahnsinn

      Manche Geschichten sind so seltsam, dass man versucht ist, zu glauben, sie wären erfunden. Aber auch diese Story aus dem Frühjahr 2007 soll so oder wenigstens sehr ähnlich stattgefunden haben. Acht Polizisten und eine Spezialeinheit der Tierschutzbehörde klingelten damals an der Tür des Chelsea-Trainers José Mourinho im Westen Londons. Ihre Mission: Den Familienhund mit dem schönen Namen »Gullit« zu konfiszieren und in Quarantäne zu überführen. Denn das tierische Geschenk, das Mourinho seinen beiden Kindern Matilde und José Junior ein paar Monate zuvor gemacht hatte, soll sich zu einem Auslandsaufenthalt in Portugal befunden haben – ohne die vorherige Pflicht-Impfung. Nach britischem Recht ein klarer Verstoß gegen die Quarantäne-Verordnung. Sechs Monate hätte Gullit nun dort verbringen müssen. Doch Mourinho versicherte treuherzig: »Wir haben den Hund in England gekauft, in England geimpft und in London gemeldet. Und er war niemals in Portugal!«

      Als die Polizei anrückte, bat Mourinho die Beamten, einen Moment zu warten. Nach 15 Minuten kam er wieder aus dem Haus – hatte den Hund allerdings nicht dabei. Die Polizei reagierte äußerst gereizt: »Wir sind sicher, dass er jemanden angerufen hat, der zur Hintertür kam und den Hund an sich nahm.« Mourinho war hingegen zu Scherzen zumute: »Als ich wieder rauskam, wollten die Polizisten wissen, wo ich war. Ich antwortete: Ich bin der unsichtbare Mann! Offensichtlich zu viel für die Herren. Sie beschuldigten mich des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, nahmen mich mit auf die Wache.« Dort musste er seine Fingerabdrücke und eine DNA-Probe abgeben. Als er des Nachts wieder in seine Villa heimkehrte, rief er noch voller Pathos den Polizisten hinterher: »Für meinen Hund und meine Kinder tue ich alles.«

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      »Engländer raus aus Irland« – diesen Spruch hatten unbekannte Täter in der Nacht vor dem Länderspiel Deutschland gegen Nordirland am 03.06.1992 in den Rasen des Weserstadions geschnitten. Der Platzwart musste Überstunden machen, um mit einem Gemisch aus Rasen und Sand die Spuren der Nacht zu verwischen.

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      Irlands Nationaltorwart Pat Bonner hatte eine etwas komische Angewohnheit. Vor jedem Länderspiel streute sich der Keeper von Celtic Glasgow Heilerde aus dem Wallfahrtsort Donneghal in seine Schuhe.

      Zitate im Zusammenhang

      »Die Spiele gegen Werder Bremen werde ich nie vergessen. Wegen Horst-Dieter Höttges und Sepp Piontek. Wir nannten sie nur die ›Mörder-Brüder‹. Wer gegen die antreten musste, war noch nicht richtig auf dem Platz und hatte schon blaue Flecken. Sie grätschten von hinten, von