Название | Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden |
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Автор произведения | Anke Feuchter |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783947233328 |
Johannes verstand nicht alles. Da es ihm völlig gleichgültig war, wer welche Probleme hatte, da er so glücklich war, wie er es nie wieder zu sein gedacht hatte, nickte er wissend und lächelte.
„Eins musst du aber für die nächsten vierzig Jahre lernen”, sagte sie streng.
Johannes hob fragend eine Augenbraue.
„Du musst mich Schatz, Liebling, Augenstern und und und nennen. Auf Deutsch!”
Johannes grinste: „Wie du meinst, liebes Ferkelchen.”
Er reichte ihr seine Serviette. Colette hatte sich beim Drohen mit dem Dessertlöffel etwas Crème brulée auf den Pullover gekleckert.
In dieser Nacht schlief keiner der vier sehr viel.
Katrin quälte sich mit dem Gefühl, sie habe mit ihrem Zögern allen Zauber aus der Romanze genommen, die ihr gerade wieder so etwas wie Lebensgefühl zurückgegeben hatte.
Matthieu marterte sich mit der Erinnerung an die Vorwürfe, die ihm seine zwei ehemaligen Ehefrauen gemacht hatten. Und, wenn er ganz ehrlich war, fast alle seine
Freundinnen, mit denen er nicht mehr als nur ein paar Nächte verbracht hatte. Das Porträt war nicht besonders schmeichelhaft: unsensibel, egozentrisch, narzisstisch. Seine Beziehungen pflegten katastrophal zu enden. Warum Katrin, der gegenüber er sich wirklich nichts vorzuwerfen hatte und mit der er, genaugenommen, noch gar keine Beziehung hatte, in ihm ein globales ‚mea culpa’ auszulösen vermochte, war Matthieu nicht klar.
Colette und Johannes hingegen erlebten die Schlaflosigkeit der Verliebtheit. Sie waren spät in Colettes Mansardenwohnung zurückgekehrt. Dort hatte Colette die Gästematratze auf dem Boden des Wohnzimmers ausgerollt. Ein keuscher Gutenachtkuss, Colette verschwand in ihrem Zimmer. Johannes rollte sich auf dem Boden in die Bettdecke. Beide starrten in der Dunkelheit auf die Tür, die sie voneinander trennte, bis Colette bei Johannes angetapst kam und ihm ins Ohr flüsterte, es sei ja nun nicht ihre erste Nacht und deswegen müsse man jetzt auch nicht groß verlegen tun.
„Wir haben ganz schöne Fortschritte gemacht”, sagte Colette später und strich zärtlich über Johannes’ Brust.
„Wie meinst du das, Liebling, Augenstern und ich weiß nicht mehr?”
„Denk mal an unsere Unbeholfenheit vor fünfzig Jahren!”
Und über die Erinnerung an ihre erste Nacht schliefen sie schließlich doch noch ein, als es draußen zwar noch dunkel war, Straßenreiniger in ihren grünen Wagen aber schon die Gehwege sauber spritzten, frühe Passanten in die Metro hinunterstiegen, und in einigen Cafés chromglänzende Espressomaschinen mit sonorem Brummen ihren Dienst aufnahmen.
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