Leopold Figl. Birgit Mosser-Schuöcker

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Название Leopold Figl
Автор произведения Birgit Mosser-Schuöcker
Жанр Афоризмы и цитаты
Серия
Издательство Афоризмы и цитаты
Год выпуска 0
isbn 9783902998651



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Bestes zu tun, dann wird es auch gehen. Der Gedanke, dass nach den harten Zeiten wieder lichtere, bessere kommen, muss Euch stetig Wegweiser sein! Schau, im Weltkrieg haben so viele Verwandte auch all die Strapazen des Krieges mitgemacht und sind wieder gesund und heil heimgekommen. Warum soll es diesmal bei Euch anders sein! Also nur festes Gottvertrauen und Hoffen und es gibt wieder ein Beisammensein in der Heimat!«55

      Obwohl er selbst in einer trostlosen Lage ist, versucht der große Bruder dem Jüngeren Mut zuzusprechen. Es ist eine absurde, eine teuflische Situation. Während Leopold Figl im KZ sitzt, sind seine Brüder gezwungen, das Regime, das ihn leiden lässt, mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Die Armee, in der seine Brüder dienen, muss den Krieg verlieren, damit Leopold Figl wieder ein freier Mensch werden kann. Und trotzdem darf man nicht verzweifeln, wenn man überleben will. Der Gefangene schreibt: »Es ist alles leichter zu ertragen, wenn man sich eben mit dem Gedanken abfindet, es muss eben so sein! Mit diesem Bewusstsein ist auch das Schwerste zu ertragen.«56

      Dass Leopold Figl trotz dieser Zeilen weit davon entfernt ist, sein Schicksal stoisch hinzunehmen, lässt folgender Auszug aus einem Brief an seine Frau anlässlich des Muttertages erkennen: »Aber eines kannst Du versichert sein, dass ich alles, was in meiner Macht steht, tun werde, um Euch für diese harte Zeit der Trennung ein bisschen zu entschädigen. Ja, Pläne habe ich mir schon viele zurecht gelegt, ob ich sie durchführen kann, müssen wir der Zeit überlassen!«57

      Obwohl selbst hart am Ende seiner Kräfte, kann sich Leopold Figl in die Sorgen und Nöte seiner Familie hineinversetzen. Er spürt, was seine Frau daheim leisten muss, um die Kinder ohne ihn großzuziehen. Der zweifache Vater bejammert nicht seine eigene Lage, sondern versucht, ein bisschen Hoffnung zu schenken. Es ist das Einzige, das er für die Menschen, die er liebt, tun kann.

      Kurz vor Weihnachten 1942 dankt Leopold Figl seiner Frau für alles, was sie für ihn tut. Seine Worte machen bewusst, wie wichtig für den Gefangenen die moralische Unterstützung von zu Hause ist: »Welche Empfindungen mein Herz gerade an diesem hohen Familienfeste bewegen und welch heiße Wünsche Euch allen zugedacht sind, kann ich nicht in Worte kleiden! Ich kann nur eines sagen: Möge es mir gegönnt sein, Dir für all die Liebe und Treue, die Opfer und Mühen, die Fürsorge und Zuversicht, die Selbstlosigkeit und Wagemutigkeit Dank abstatten zu können! Möge das Jahr 43 die Erfüllung der langen heißen Wünsche sein! Mögest vor allem Du und die Kinder gesund bleiben. Bleib mir auch weiter der Hort und die Stütze, die Quelle der Kraft. […] An den hohen Festen bin ich in Gedanken stets bei Euch, wie ja immer! Möge Dir Gott Kraft und Stärke geben! Er behüte und beschirme Euch! Denkt an mich und schreibt wie bisher!«58

      Seine Worte sind keine leeren Floskeln. Leopold Figl denkt zuerst an seine Frau und seine Kinder und dann erst an sich selbst. Hilde Figl schickt Lebensmittel ins KZ. Der Mann, der seit vier Jahren hungert, bedankt sich: »Dass mir deine Leckerbissen ganz hervorragend geschmeckt haben, kannst Du Dir vorstellen; aber bei jedem Bissen habe ich gewürgt, da er ja doch von Eurem Wenigen erspart ist! Ich habe Dich ja gebeten, dass Du für Dich und die Kinder zuerst sorgen musst! Ich habe schon so lange ausgehalten, werde mit Gottes Hilfe auch weiter durchhalten!« Dann wird das Glück spürbar, das der Gefangene beim Erhalt des Paketes empfunden hat: »Weißt, wenn man so lange Zeit von zu Hause getrennt ist, dann ist jedes Stückchen ein gewaltiges Stück Heimat, das man erleben kann, […] aus jedem Stück die Liebe und Treue, wenn ich die Verpackung nur sehe!«59

      Hilde Figl schickt nicht nur Lebensmittel und Hoffnung ins KZ, sie setzt auch alles daran, ihren Mann freizubekommen. Sie schreibt Gesuch um Gesuch, spricht bei der Gestapo vor, fährt nach Berlin. Ohne Ergebnis. Einmal spricht sie bei der Wiener Gestapo auf dem Gang einen Beamten an. Sie hat Hansl und Liesl mitgenommen und schildert dem Mann ihre Situation. Der Beamte kennt Leopold Figl, vielleicht hat er auch Mitleid mit den Kindern. Das Unwahrscheinliche geschieht.

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