Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway

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Название Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman
Автор произведения Andrew Hathaway
Жанр Языкознание
Серия Der Geisterjäger Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740934934



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daß es der sieb…«

      »Schon gut!« Rick winkte ab. »Auf ein Stockwerk mehr oder weniger kommt es auch nicht an. Ein Selbstmord?«

      Wieder schüttelte der Sergeant den Kopf, und nun bequemte er sich endlich zu einer genaueren Schilderung des Zwischenfalls. Rick Masters wußte sofort Bescheid. Es war tatsächlich ein Untoter gewesen, einer aus der Streitmacht des Magiers. Ein anderes Wesen hätte einen solchen Sturz nicht überlebt.

      Das sagte der Geisterdetektiv wenig später zu seinem Freund, dem Chefinspektor. »Allerdings wäre auch eine lebende Leiche bei einem Sturz aus so großer Höhe normalerweise zerschmettert worden«, fügte er hinzu. »Hier hat nur das geparkte Auto den Sturz so weit gemildert, daß der Untote fliehen konnte.«

      »Der Nachtpförtner hat gesehen, daß der Mechaniker durch eine sonst verschlossene Seitentür in den Wolkenkratzer eingedrungen ist«, erklärte der Chefinspektor. »Seither fehlt jede Spur von ihm.«

      »Ich werde ihn finden und unschädlich machen«, versprach Rick. »Bleibt nur die Frage, weshalb er sich aus dem Fenster gestürzt hat.«

      »Er floh vor uns«, sagte Sergeant Myers spontan. Rick schüttelte mit dem Anflug eines Lächelns den Kopf. »Lieber Sergeant, das schlagen Sie sich aus dem Kopf. Er hätte Sie beide mit einer Hand töten können, und Ihre Pistolen hätten Ihnen gar nichts genützt. Insofern waren Sie beide schrecklich leichtsinnig!«

      Während Hempshaw schwieg, weil er die Argumente seines Freundes einsah, wollte der Sergeant protestieren. Rick ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen!

      »Ich glaube, Ihr Zusammentreffen mit dem Untoten fiel ungefähr mit meinem Kampf gegen den Magier zusammen«, meinte der Detektiv. »Der Kontakt zwischen dem Magier und seinen Helfern war zu diesem Zeitpunkt gestört. Das könnte eine Erklärung sein.« Rick wechselte sprunghaft das Thema. »Eine andere Frage, Kenneth. Was haben Sie über alleinstehende Personen in diesem Hochhaus herausgefunden?«

      Der Chefinspektor machte ein unglückliches Gesicht. »Nicht viel, fürchte ich. Wir haben eine ganze Reihe von Mietern, Angestellten und Leuten ermittelt, die direkt mit dem Hochhaus in Verbindung stehen. Wir überprüfen diese Leute, aber bisher hat sich nichts ergeben. Ich glaube nicht, daß wir von dieser Seite den Fall klären können.«

      »Es wäre auch zu schön gewesen«, sagte Rick seufzend. »Wenn wir Glück haben, ist dieser Mechaniker, dieser Eurasier, der letzte noch existierende Untote.«

      »Der Magier kann sich allerdings jederzeit neue Helfer verschaffen«, gab Hempshaw zu bedenken. »Er braucht nur jemanden zu ermorden.«

      Rick nickte schwer. »Genau! Und deshalb werden wir eine Großaktion starten, wie London sie noch nicht erlebt hat. Hören Sie genau zu, Kenneth, und widersprechen Sie mir nicht. Es ist unsere allerletzte Chance!«

      Und dann erklärte er dem Chefinspektor und seinem Sergeanten, wie er sich die Falle für den Magier vorstellte.

      Hempshaw widersprach tatsächlich nicht. Das hatte aber nichts damit zu tun, daß er sofort einverstanden war, sondern daß es ihm die Sprache verschlug.

      Als er schließlich doch Einsprüche erhob, schnitt Rick ihm sofort das Wort ab.

      »Machen Sie einen besseren Vorschlag, Kenneth, und ich bin einverstanden! Wissen Sie keine andere Möglichkeit, dann sprechen Sie meinetwegen mit dem Minister. Aber schnell muß es gehen, ehe es zu spät ist!«

      Inzwischen sah auch der Chefinspektor ein, daß Rick Masters recht hatte. Er hängte sich an das nächste Telefon, um die Erlaubnis für diesen beispiellosen Einsatz einzuholen.

      Rick nutzte die Gelegenheit, um kurz mit Hazel zu sprechen. Sie war schon halbtot vor Sorge um ihn und wäre am liebsten in den City Tower gekommen. »Auf keinen Fall!« rief Rick jedoch sofort alarmiert. »Das kommt nicht in Frage! Wir starten hier eine Großaktion!«

      »Ich kann dir doch dabei helfen«, meinte Hazel verzweifelt. »Ich halte es bald nicht mehr aus!«

      »Darling!« Rick schlug weiche Töne an, weil er sich Hazels Zustand vorstellen konnte. »Es geht nicht! Der Magier wird in die Enge getrieben. Es wird nicht lange dauern, bis er das merkt. Bist du dann in der Nähe, kann er dich als Geisel gegen mich einsetzen, und damit wäre das ganze Unternehmen gescheitert – ganz abgesehen von der Lebensgefahr, in die du geraten würdest. Denk an dein Erlebnis im Keller des City Towers!«

      Das gab den Ausschlag. »Also gut, ich bleibe zu Hause«, versprach Hazel leise. »Aber ruf mich sofort an, wenn es vorbei ist! Vergiß mich nicht!«

      »Wie könnte ich«, antwortete er und lächelte gegen die Wand der Telefonkabine. »Ich liebe dich schließlich.«

      Damit legte er auf und betrat wieder die Halle. Vor dem City Tower lief bereits die Großaktion an. Rick stellte flüchtig fest, daß sogar einige große Tiere aus der Politik gekommen waren, weil der Einsatz weite Kreise zog, und daß die Polizisten Mühe hatten, die Reporter zurückzudrängen.

      Dann wandte er sich seiner eigentlichen Aufgabe zu. Chefinspektor Hempshaw kam quer durch die Halle auf Rick zu.

      »Sind Sie soweit?« fragte er.

      Rick Masters nickte. »Es kann losgehen«, sagte er und hoffte, daß er Erfolg hatte. Wenn es schiefging, dann…

      Daran durfte er gar nicht denken!

      *

      Mit knapper Mühe war der Magier in der Ruine vor seinem ärgsten Feind geflohen und über die angrenzenden Dächer entkommen.

      Seine Wut kannte keine Grenzen, als er sich von einem Taxi zum City Tower bringen ließ. Der Fahrer hatte keine Ahnung, wen er in seinem Wagen beförderte. Der Mann ahnte auch nicht, daß er sich in Lebensgefahr befand.

      Der Magier tobte nämlich innerlich über den Verlust Patsy Mecos. Auch diese lebende Leiche war ein Opfer des Geisterdetektivs geworden.

      Wenn das so weiterging, hatte er bald überhaupt keine Helfer mehr. Rick Masters verstand es, ihn zu isolieren.

      Minutenlang spielte der Magier mit dem Gedanken, den Taxifahrer zu ermorden und in einen Untoten zu verwandeln, doch das ließ er lieber sein. Das leere Taxi wäre bald gefunden, eine Beschreibung des Fahrers an alle Polizisten weitergegeben worden. So kam er nicht voran.

      Statt dessen fällte der Magier einen anderen Entschluß. Er mußte diese Nacht überstehen. Schaffte er das, konnte er am folgenden Tag aus den Bewohnern und Angestellten des City Towers eine ganze Armee schaffen. Nachts ging das nicht, es wäre sofort aufgefallen. Die Betriebsamkeit des Tages war dafür der beste Deckmantel.

      Als der Magier den Turm betrat, war er noch zuversichtlich. Er gelangte ungesehen wieder hinein, da er jeden Quadratzoll dieses Gebäudes kannte. Er mußte nur in ohnmächtigem Zorn feststellen, daß schon wieder etwas mit einem Helfer passiert war. Es war dieser Heizungstechniker. Der Magier wußte nicht, was aus der lebenden Leiche geworden war und hatte im Moment keine Zeit, um sich darum zu kümmern. Das wollte er später nachholen.

      Es dauerte nicht lange, bis er merkte, daß er es nicht mehr bis zum Morgen aushalten konnte. Seine Gegner holten zu einem gigantischen Schlag aus, der seinesgleichen suchte.

      Mit verzerrtem Gesicht stand er am Fenster und starrte auf die zuckenden Blaulichter der unzähligen Polizeiwagen hinunter, die nach und nach vor dem City Tower eintrafen.

      Kampflos wollte er sich jedoch nicht geschlagen geben. Er mußte sich etwas einfallen lassen. Mit etwas Glück konnte er seine Gegner sogar vernichten.

      Alle!

      Und den City Tower dazu!

      Der Magier begann sofort mit seinen Vorbereitungen.

      *

      Der Plan des Geisterdetektivs war ebenso einfach wie aufwendig. Polizei umstellte den City Tower und schloß alle Zugänge, auch die unterirdischen durch die Kanalisation. Wenn sich der Magier in dem Hochhaus befand – wovon Rick felsenfest überzeugt war –, konnte er nicht mehr entkommen.

      Danach