Название | Fixin |
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Автор произведения | Rayton Martin Villa |
Жанр | Контркультура |
Серия | |
Издательство | Контркультура |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347108936 |
Sie ließ sich stattdessen die Daten der Atmosphäre anzeigen. Es erschienen die Wasserdampf- und Temperaturwerte entlang der Höhenskala, die von Meereshöhe bis hinauf in einhundert Kilometer Höhe reichte, bei welcher quasi der Weltraum begann. Gaia erschrak, als sie heute zum ersten Mal diese enormen Dimensionen mit eigenen Augen sah.
Auch die CO2-Werte wurden angezeigt:
9.368 ppm
Wieso haben die damals so lange an der Verbrennung
von fossilen Brennstoffen festgehalten ?
Unbegreiflicher Egoismus!
Und Gier!
Ignoranz auch….
viele Klimaeffekte noch völlig unbekannt…
Es war doch auch klar, dass Erdöl, Kohle oder Erdgas
nur für wenige Jahrzehnte in ausreichenden Mengen zur
Verfügung standen.
Danach hätten sie ohnehin klimaneutrale Techniken zur
Energiegewinnung einsetzen müssen.
Und diese waren ja längst vorhanden.
Mit Wind- und Wasserkraft oder Solarenergie konnte
man schon lange Wasserstoff erzeugen und damit
Brennstoffzellen und alle Arten von Maschinen klimaneutral betreiben.
Nur weil sie so fahrlässig waren, nutzen sie ihre primitiven
Techniken weiter.
Den künftigen Generationen die lebensbedrohlichen
Probleme aufbürden…
So leicht vermeidbar!
Was für eine erbärmliche Einstellung und Dummheit!
Keine politische Partei, die es verhinderte!
CO2-Rückkopplungsspirale….
Mit diesem verheerenden Ergebnis!!!
Siebenunddreißig Grad Celsius Temperaturanstieg.
Von wegen zwei Grad….
Sie wussten nicht einmal, wie man dies überhaupt
korrekt misst…
Die menschlichen Schwächen! Letztlich kriminell!
Es ging ihnen nur um ihr eigenes Leben.
Hauptsache, das was sie anrichteten traf sie selbst nicht
mehr!
…..
Sie hätten ganz leicht das Gleichgewicht und die
Stabilität aller klimatischen Prozesse erhalten können.
Das Wissen war vorhanden!
Aber nur bei wenigen! Viel zu wenigen!
Trotzdem alles völlig unbegreiflich!!
Und keiner mehr am Leben, den man verantwortlich
machen könnte…
Ohnehin nutzlos …
und keine Lösung unserer Probleme….
Beim Blick auf die riesigen Dimensionen der Atmosphäre kamen ihr für einen Moment Zweifel, ob ihr Projekt nicht völlig vermessen war.
Mit den winzigen Algen die Atmosphäre eines ganzen
Planeten von der ungeheuren CO2-Konzentration befreien?
…..
In dem kurzen noch zur Verfügung stehenden
Zeitraum ?
Sie schaute hinüber zu Jia und ihre Blicke trafen sich. Auch Jia erschien ihr skeptisch. Diese deutete mit dem Daumen schräg nach unten.
Gaia schaute in die angezeigte Richtung rechts unter sich. Es waren nicht die ungeheuren Treibhausgasmengen, die Jia meinte. Die Wetterdaten zeigten dort schematisch einen gewaltigen Wirbelsturm an, mit einem Durchmesser von fast zweitausend Kilometern auch für heutige Verhältnisse ein echtes Monster. Die Wirbelstruktur war aus dem Hypersonic, anders als bei Satellitenaufnahmen, kaum erkennbar. Eine langgezogene wolkenfreie Zone direkt unter ihnen deutete darauf hin, dass sich dort sein Rand befand.
Das Auge des Sturms war eintausend Kilometer von ihnen entfernt und lag damit weit hinter dem Horizont. Der Luftdruck in seinem Zentrum hatte mit nur sechshundertzwanzig Hektopascal einen fast unvorstellbar niedrigen Wert. Die Windgeschwindigkeiten um diese Region betrugen dementsprechend Stärke sieben, in Böen bis acht, das entsprach Windgeschwindigkeiten von siebenhundert Stundenkilometern mit Spitzenwerten von über achthundert.
Die Daten zeigten, dass in dieser Richtung noch weitere Wirbelstürme tobten, über dem Golf von Mexiko mit sogar noch größerem Ausmaß und heftigerer Gewalt. Es war ein Glück, dass sich diese Monster wegen des in den Polarregionen etwas weniger heißen Meerwassers nicht bis dorthin verirren konnten, denn diese Windgeschwindigkeiten würden noch einmal eine ganz andere Bauweise ihrer Städte erfordern, was wegen der Erdbeben extrem schwierig sein würde.
Schlimm genug waren schon die normalen Stürme, die Antarktika in der Südpolarnacht erreichten, wenn die Sonne am Pol fast sechs Monate lang nicht aufging. Allerdings erreichten sie nie die Zerstörungskraft der Wirbelstürme, die in der aufgeheizten Äquatorregion tobten.Trotzdem waren sie neben den Erdbeben und den Flutwellen das größte Problem.
Jia ließ sich den Flugplan anzeigen. Der Hypersonic raste jetzt seit fast zwei Stunden mit achttausendsechshundert Stundenkilometern durch die Stratosphäre und überflog soeben den antarktischen Polarkreis. Bis zum Festland war es jetzt nicht mehr weit.
Wenige Minuten später war Antarktika bereits zwischen Wolkenlücken zu erkennen. Die Gischt der gewaltigen Brecher des Südmeeres bildeten wie immer eine weiße Linie entlang der Küste.
Der Hypersonic überquerte sie und flog auf die Bergkette des Massif des Aiguilles d'Afrique zu, die parallel dazu am Horizont verlief. Sie erstreckte sich über eine Länge von eintausendfünfhundert Kilometern. Als sie auch die bis zu 2.500 Meter hohen Berge passiert hatten, konnte man schon die ersten Städte von Antarktika erkennen. Sie erschienen wie mattweiße, große runde Glasscheiben, die über die dunkle felsige Landschaft verteilt waren.
Wegen der auch noch im Inland auftretenden hohen Windgeschwindigkeiten von bis zu dreihundertsechzig Stundenkilometern und der extremen UV-Strahlung bei Tag lagen alle Städte unter diesen riesigen Dachkonstruktionen. Bei größeren Städten befanden sich mehrere solcher Schutzkuppeln überlappend direkt nebeneinander.
Links und rechts ihrer Flugroute lagen jetzt Arkhangelsk und Songdo, die beiden größten Städte hier am dreiunddreißigsten östlichen Längengrad. Mit Durchmessern des gesamten Stadtgebietes von dreißig beziehungsweise zwanzig Kilometern stachen sie aus der Landschaft heraus.
Im weiteren Umkreis waren auch kleinere Städte zu sehen. Sie drängten sich dort, wo es die Berge und Fjorde erlaubten, alle am Rand der Zweihundert-Kilometer-Schutzzone, die sie zum Meer hin wegen der Giftgase verrottender Meeresalgen und der Wirbelstürme einhalten mussten, die über Land aber schnell an Kraft verloren.