Название | Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch |
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Автор произведения | Walther Kabel |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788075835246 |
Wieder gellte mein Warnungsruf …
Lord Battingham sah mich.
Meine Handbewegungen mußten ihm auffallen.
Aber er deutete sie falsch, er hielt für Drohung, was doch nur Warnung war.
Er wandte den Kopf, und Paloma erblickte mich auf seine Rufe hin.
Palomas Geste spottete meiner …
Arthur Bluß watete bereits über den flachen Strand und war nun völlig in Deckung, schlich nach links am Steilufer hin und nahm die Pistole vom Kopfe.
Ich sah keine Möglichkeit, den unglücklichen Robb zu warnen … Daß der Kolonel ihn ohne weiteres niederknallen würde, – daß dieser liebestolle und jetzt noch vollständig unzurechnungsfähige Mann kaltblütig den Wehrlosen ermorden würde, war gewiß.
Ich rannte nach links … Ich hatte dort soeben über den Büschen einen Pferdekopf bemerkt …
Wenn ich des Kolonels Karabiner fände – unsere Karabiner …
Ich rannte wie gehetzt …
Battinghams Leben hing an Sekunden, – nicht nur das: Palomas Schicksal war vielleicht noch fürchterlicher …
Ich fand die vier Pferde, – ich riß einen Karabiner vom Sattel, – der Patronenrahmen war gefüllt, – ich lief zum Dünenrand, warf mich nieder …
Es war zu spät …
Meine Hände flatterten, – wie sollte ich da einen sicheren Schuß abgeben?!
Bluß kletterte das Steilufer hinan, und keine fünf Meter saß der junge Lord und streichelte Charlies Kopf und war ohne jede Ahnung der nahen Gefahr.
Ich wollte mich zur Ruhe zwingen, ich hatte das Visier hochgeklappt, – ich schätzte auf fünfhundert Meter, stets schon ein unsicherer Schuß.
Ich krallte die Finger um Lauf und Schaft, – ich wollte diesen Mord verhüten …
Um Sekunden ging’s …
Des Kolonel bloßer Kopf schob sich über den Uferrand, sein Arm streckte sich vor …
Ich schoß nicht.
Der Karabiner entglitt mir …
Drüben war Charlie herumgeschnellt, hatte den Mann gewittert, wußte, was das dunkle Ding bedeutete mit dem einen schwarzen tückischen Auge.
Und sprang zu …
Im selben Moment knallte der Schuß, aber Charlies Hinterbeine hatten Robb Battingham halb umgestoßen, und die Kugel pfiff ins Nichts.
Charlie hatte den Feind bei der Kehle, Charlie und Bluß rollten die Bimssteinfelsen hinab und kugelten ins Wasser … Mensch und Tier ließen in wildem Ringen bald dies, bald jenes Glied aus dem Wasser gleiten …
Und rutschten und rollten tiefer und tiefer …
– –
Und dann – –
– – war alles still.
Mensch und Tier verschwunden …
Die See hatte sie verschluckt.
Charlie gab sein Leben für seinen Herrn, und Charlie war nur ein Hund, war ein Hund, und das ist niemals ein Schimpfwort, das ist ein Ehrentitel für die Treuesten der Treuen.
16. Kapitel
Zwei Menschenleben …
Peng …
Ich beobachtete den Geschoßaufschlag … Die Kugel riß in den weißen Anstrich des Kutterdecks eine dunkle Rinne.
Peng …
Diese Kugel saß schon besser. Der Karabiner war gut.
Die dritte und vierte zwangen Paloma zum Stoppen, und das wollte ich. Sie rief Robb etwas zu, winkte wiederholt, wendete, warf die Trossen los und ließ das große Boot dann mit offenbar festgebundenem Steuer herrenlos ins offene Meer schießen.
Der junge Lord schien hiermit wenig einverstanden, denn er bewegte sich jetzt vorsichtig an einem Stock (für einen frischen Lungenschuß nach einem solchen Ritt und nach der soeben überstandenen Aufregung Charlies wegen ein wunderbarer Beweis für seine zähe Natur) der offenen Falltür der Insel zu. – Sie war hochgeklappt, und mein Stahlheim war fremder Besitz.
Vor der Falltür trafen Paloma und Robb zusammen. Sie gestikulierte heftig und er wieder schaute wiederholt nach mir aus, und es machte den Eindruck, als ob die Kruxa und er böse aneinander geraten wären.
Meine Teilnahme für die beiden war geringer geworden, – ich verfolgte den Kutter, und ich setzte all meine Hoffnung nur auf ihn, da ich bestimmt wußte, daß er sehr bald im Bogen irgendwo auflaufen müßte. Sein Bug hatte sich bereits nach Osten gewandt, und eine stärkere Woge drängte ihn noch mehr zur Seite: Kein Fahrzeug mit starrem Steuer hält den Kurs!
Es kam, wie ich erwartet hatte. Gerade als die Kruxa dem Lord die Treppe in die Innenräume hinabhalf, war das große Boot vollständig aus der Richtung gekommen und würde nach meiner Berechnung etwa tausend Meter westlich wieder den Buchtstrand berühren. Ich lief hin und gab genau acht, damit es sich nicht im flachen Wasser festrenne. Ich watete in Kleidern ihm entgegen, schwang mich hinein, hatte das Messer schon bereit und zerschnitt die Leine, die das Steuer hielt. Als der Kutter meiner Insel sich zuwandte, war es bereits wieder meine Insel, und Paloma und Robb würden nun wohl auf alle weiteren Absichten, mochten diese geartet sein wie sie wollten, verzichten müssen.
Zu spät.
Da die steilen Ufer, die das Innere zur Schüssel formten, mir nun die Aussicht auf die Falltür verwehrten, sah ich erst, daß sie zugeklappt war, als ich den Kutter vertäut und den Inselrand erstiegen hatte.
Der Zugang zu den stählernen Räumen war versperrt.
Ein Schuß vom hohen Festlandstrand meldete mir Bell Dingos Ankunft. Er stand genau vor den leeren Gräbern, die niemals fünf Tote, sondern nur fünf Ledersäcke mit Goldkörnern enthalten hatten, und neben ihm saß Ethel Murray, seit einiger Zeit Witwe eines Mannes, der nur ihr väterlicher Freund gewesen, und ihr Kopf lehnte an Dingos Hüfte, und seine Hand ruhte auf ihrem Haar …
Ein leiser Schmerz durchzuckte mich. Nur für Sekunden …
– Also doch: Ethel und Dingo!! So unmöglich es schien, es war Tatsache geworden.
Die Stellung der beiden sagte genug und Ethels Frage nach meiner Ansicht über die Rassenfrage war ja bereits vielsagend genug gewesen.
Und – war es im Grunde so wunderbar, daß Ethel, eine tiefe Natur und jeglichem Äußerlichen abhold, einen Mann erwählte, der trotz seiner Hautfarbe der besten, der allerbesten einer war?!
Es war nur natürlich. Gerade sie wußte seinen Wert zu schätzen, – er hatte sie mit Beweisen einer Treue und demütigen Anhänglichkeit überhäuft, daß nur ein Wesen oberflächlichsten Charakters diese Selbstverleugnung nicht richtig bewerten konnte.
Ethel war ein zartrosa Blatt meines Lebensbuches – – gewesen, und ich schlug die Seite um; blätterte nie mehr zurück. Noch andere Seiten von derselben Farbe hätte ich angetroffen …: Seifenblasen … Namen nur noch, deren Glück anderswo blühte. –
Ich winkte hinüber …
Dingo verstand. Und Dingo verstand alles. Ethel und er klommen zum Strande hinab, wo übergenug Treibholz lag. Ethel holte dann von der Stelle, wo die Pferde standen, Stricke und Leinen, und ein plumpes Floß trieb auf meine Insel zu, die ich nicht verlassen wollte, weil Paloma Ruxa sie dann so leicht hätte verteidigen können. Ich gab mein Eigentum nicht mehr preis.
Sie