Название | Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten |
---|---|
Автор произведения | Andreas Dietrich |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748536840 |
Nachdem Alexander genug vom Knallen hatten, genug bunte Raketen am Himmel sah, ging es wieder zurück nach Hause. Dort, wo es warm war. Dort, wo Alexander sein Bett hatte.
Als Alexander zu Hause war, gähnte er. Alexander wär müde. Es war ja schon spät. Sehr spät. So zog Alexander sich seinen blauen Schlafanzug an und ging ins Bett. Dort träumte er von tausend bunten Raketen, die den dunklen Nachthimmel kunterbunt färbten.
Zweiter Januar
Es war einmal ein Mädchen. Dieses Mädchen trug den Namen Amanda. Amanda war ein kleines Mädchen, das blondes Haar trug. Dieses Haar war nicht kurz. Es war aber auch nicht allzu lang. Das Haar von Amanda ging ihr bis zu den Schultern.
An einem Januartag, es war der Tag nach Neujahr, gingen ihre Eltern spazieren. Dies machten ihre Eltern oft. An jedem Wochenende gingen sie spazieren. Auch dann, wenn beide nicht arbeiten mussten, gingen sie spazieren. Amanda ging nicht immer, aber meistens, mit.
Auch heute ging Amanda mit ihren Eltern spazieren. Wie es sich für einen Januartag gehört, war es kalt. Eisigkalt. Amanda trug deswegen eine dicke weiße Jacke, eine bunte Pudelmütze und natürlich rote Handschuhe, die ihre Hände warm halten sollten. Doch es war nicht nur sehr kalt. Frostig kalt. Es lag auch Schnee. In der Stadt und auf dem Land fiel der Schnee.
Jeder Wald war schneebedeckt. Jeder Laubwald und jeder Nadelwald. Egal, ob Buche, Fichte, Pappel oder Tanne: Jeder Baum war voller Schnee. Das war aber kein Problem. Weder für Amanda, noch für ihre Eltern. Allesamt hatten Winterschuhe an, die die Füße warm hielten und es leicht machten, durch den Schnee zu gehen.
Heute gingen Amanda und ihre Eltern durch den nahegelegenen Wald. Es war ein Nadelwald. Ein Nadelwald, der auch im Winter grün zeigte. Zu mindestens dann, wenn kein Schnee lag. Da aber Schnee lag, waren die Nadelbäume in diesem Wald weiß. Weit und breit lag Schnee. Auf dem Weg, am Wegesrand und sonstwo im Wald. Einfach überall lag Schnee.
Unterwegs unterhielten sich die Eltern von Amanda. Bis Amanda kurz zurückblieb. Sie fasste einen Entschluss. Sie blieb zurück, nahm etwas Schnee in die Hände, formte eine Kugel und zielte auf ihre Eltern. Sie warf nicht mit voller Kraft. Sie wollte ja keinen verletzen. Sie traf ihren Vater.
Dies war der Beginn einer kleinen Schneeballschlacht zwischen Amanda und ihren Eltern. Im Akkord - also ganz schnell hintereinander - formten beide Seiten Schneebälle und bewarfen damit die gegnerische Seite. Amandas Eltern hatten einen Vorteil: Sie waren zu zweit. Dies nutzte Amandas Vater aus. Während Amanda und ihre Mutter sich mit Schneebällen bewarfen, formte er einen großen lockeren Schneeball, stellte sich hinter Amanda und ließ den Schnee wieder zu einzelnen Flocken werden. Amandas Vater zerbröselte den Schneeball und die blonden Haare von Amanda wurden weiß.
Amanda fand es nicht nett, aber sie hatte mit dem Schneeballwerfen angefangen. Da konnte sie sich nicht beschweren. Amanda, ihr Vater und ihre Mutter liefen weiter und bewarfen sich immer wieder mit Schneebällen. Sie hatten Spaß im Winter mit Schnee und trotz der Kälte.
Die Drei gingen immer weiter. Immer tiefer in den Wald hinein. Mal bogen sie rechts, mal links ab. Sie verliefen sich nicht, denn alle drei kannten sich hier aus. Auch wenn der Schnee vieles bedeckte, die drei konnten sich trotzdem orientieren. So wussten sie nach einer Dreiviertelstunde, wie sie wieder nach Hause kamen.
Amanda und ihre Eltern gingen rechts, sie gingen links. Sie hörten ein paar Geräusche und nach weiteren fünfzig Minuten waren sie wieder zu Hause. Sie klopften sich den Schnee aus ihren Schuhe und gingen ins Haus. Dort zogen sie zuerst ihre Schuhe aus. Dann folgten Mütze, Handschuhe und Jacke. Den restlichen Tag blieben die Drei zu Hause und genossen die Wärme.
Dritter Januar
Es war einmal ein kleiner Junge, der in die dritte Klasse einer Grundschule ging. Dieser Junge trug den Namen Benjamin. Benjamin hatte kurze dunkle Haare und fuhr seit diesem Schuljahr mit dem Fahrrad zur Schule.
Heute war der erste Tag nach den Weihnachtsferien. Es war der erste Tag, an dem Benjamin durch den Schnee fahren musste. Seine Eltern rieten ihm, lieber den Bus zu nehmen, es würde ziemlich ungemütlich auf dem Fahrrad werden. Doch das störte Benjamin nicht. Er fuhr trotzdem mit dem Rad.
Natürlich fuhr Benjamin heute etwas früher los. Der Weg durch den Schnee sollte länger dauern. Dies ahnte er und es war auch so. So einfach, wie es sich Benjamin allerdings vorgestellt hatte, war es nicht. Die ersten paar Meter waren noch kein Problem. Das Haus, in dem er wohnte, war etwas abseits der Straße. Es lag eine leichte Schneedecke und die Strecke verlief gerade. Doch danach musste er um eine Ecke herum und auf die Straße wechseln.
Benjamin hatte Probleme. Er kam ins Schlingern und musste erst einmal absteigen. Er lief ein paar Meter, bis er auf die Straße gehen konnte. Dort stieg er wieder auf sein Rad und fuhr los.
Die Straße war nicht vollständig schneebedeckt, doch der Schnee und die Autos hinterließen ihre Spuren. Die Autos fuhren den Schnee in bestimmte Bahnen. Benjamins Fahrrad schlingerte zwischen diesen Bahnen hin und her. Es war kein schönes Gefühl. Doch es sollte besser werden. Das hoffte Benjamin zu mindestens.
Doch erst einmal musste Benjamin eine Kreuzung mit einer Ampel überqueren. Er hatte Glück, denn die Ampel wurde kurz bevor er ankam grün. So musste er nicht bremsen. Danach wurde die Straße aber erst einmal noch schlimmer. Rundherum um die Bushaltestelle hinterließen die Busse viele schneereiche Spurrillen.
Benjamins Fahrrad schlingerte wieder einmal hin und her. Zudem musste er noch eine Kurve fahren und hoffen, dass er nicht doch noch hinfällt. Benjamin hatte Glück. Er fiel nicht. Wenige Meter später erreichte er den Radweg, der ihn Richtung Stadt bringen sollte.
Der Radweg war nicht frei von Eis, doch es ging meist geradeaus. Benjamin konnte hier etwas beschleunigen und holte etwas Zeit auf, die er zuvor verloren hatte. Unterwegs sah er, wie ein LKW auf der Straße stand. Genau hingucken, was das Problem war, traute sich Benjamin nicht. Jederzeit konnte es rutschig werden. Wenn er nach rechts schauen würde, könnte er vom Radweg abkommen. Hektisch gegenlenken, um auf dem Radweg zu bleiben, wäre aber fatal. Dann würde Benjamin ganz sicher hinfallen.
Das wollte Benjamin aber nicht. So schaute er nicht genauer hin. Er konzentrierte sich auf das Radfahren. Nach knapp sieben Minuten erreichte er die Stadtgrenze. Dann waren es nur noch knapp zwei Kilometer und er würde seine Schule erreichen.
Diese zwei Kilometer gingen wieder hauptsächlich geradeaus. Da hatte Benjamin kaum Probleme. Die letzten einhundert Meter aber fuhr Benjamin nicht mehr mit dem Rad. Er lief lieber, denn diese paar Meter war die Strecke nicht schneefrei. Der Winterdienst schien hier noch gar nicht gearbeitet zu haben.
Benjamin lief die letzten paar Meter und stellte sein Fahrrad bei den Fahrradständern an der Schule ab. Er zog seine Handschuhe aus, nahm das Fahrradschloss und schloss sein Fahrrad an. Er verstaute Handschuhe und Mütze und ging ins Schulgebäude. In wenigen Minuten sollte der Unterricht beginnen.
Vierter Januar
Es war einmal ein kleines Mädchen. Nennen wir es einfach Bianca. Bianca ging noch nicht in die Schule. Sie lernte noch nicht das ABC. Sie lernte auch nicht das Lesen oder das Schreiben. Sie lernte noch nicht die Zahlen kennen. Sie wusste noch nicht, dass ein Mensch mit Zahlen rechnen kann. All das sollte Bianca erst noch lernen.
Statt in die Schule zu gehen, blieb Bianca zu Hause. Sie war dort nicht allein, denn ihre Mutter war auch zu Hause. Sie kümmerte sich um das Saugen, Putzen und Kochen.
Während ihre Mutter das Wohnzimmer saugte, spielte Bianca in ihrem Zimmer. In den letzten Jahren bekam Bianca einige Geschenke zu Weihnachten, zu Ostern und an ihrem Geburtstag. Bianca hatte viele Puppen. Mit einigen davon spielte sie oft.
Nach dem Frühstück war Bianca angezogen, aber noch nicht ihre Puppen. Darum kümmerte sich Bianca nun. Sie kramte in ihren Truhen. Die Truhen waren voller Kleider. Diese Kleider waren für Biancas Puppen gedacht. Diese Kleider waren