4 Schnecken und eine Nudel. Benjamin Webster

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Название 4 Schnecken und eine Nudel
Автор произведения Benjamin Webster
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783844287752



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so schön „Viele Köche verderben den Brei“. Franz ich habe schon eine Hilfe, Kathi hat sich schon angeboten, aber trotzdem Danke. Kümmere dich sich besser um Tommi, der braucht dringender Hilfe.“ Wie Franz draußen war fragte Maria: „So, sie sind also Tommis Perle aus Frankfurt. Wie lange arbeiten sie schon zusammen?“ Kathi: „Fast vier Jahre. Er ist ein Klasse Chef.“ Maria: „Höre ich da eine gewisse Bewunderung heraus?“ Kathi fühlte sich ertappt, gab aber eine ehrliche Antwort: „Ja. Sie glauben ja nicht, welche Idioten ich schon als Chef hatte. Und die meisten von ihnen wollten entweder mit mir in die Kiste springen, oder haben mich arbeitsmäßig ausgenützt.“ Maria: „Waren sie dabei, als der Unfall geschah?“ Kathi: „Nein, ich habe es auch erst am nächsten Abend bemerkt, als ich seinen Wagen abgeholt habe.“ Maria wollte gerade wieder etwas fragen, da kam Karl herein und fragte. „Hallo Maria, ich würde dir ja gerne helfen, aber ich muss leider noch arbeiten. Kathi, geben sie mir bitte den Schlüssel von Thomas Wagen? Ich möchte ihn wegfahren aus der Einfahrt.“ Sie gab ihm den Schlüssel und Karl verabschiedete sich wieder. Maria kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und äußerte: „Was ist heute nur los? Sonst fragt mich keiner, ob er mir helfen kann und nun gleich drei Stück, die mir helfen wollen. Bin ich bleich im Gesicht? Oder habe ich Pusteln, Pickel oder Streifen auf der Stirn, was auf eine Krankheit hindeutet?“ Kathi musste lachen und meinte: „Nein Maria, sie sehen sehr gesund aus.“ Maria: „Dann kann es nur an dir liegen, Entschuldigung an ihnen liegen.“ Kathi: „Sie können mich ruhig duzen, ich habe nichts dagegen.“ Maria: „Aber nur wenn sie auch „du“ sagen.“ Kathi machte sich daran die Möhren und Kartoffeln zu schälen und zerkleinern, während Maria sich um den Braten und Salat kümmerte. Die beiden verstanden sich auf Anhieb. Maria erzählte Geschichten aus dem Hause Bergmann, vor allem vom Tag des Unfalls und den darauf folgenden Tagen. Thomas saß derweil im Salon mit Franz zusammen. Sie hatten jeder einen Aktenordner in der Hand und gingen die Zahlen von der Buchhaltung durch. Thomas wartete auf Jule, die noch vorbeikommen wollte. Sie hatte am Nachmittag noch einmal mit ihm telefoniert und ihm gesagt, dass sie über das Wochenende zu Hause in der Villa bleiben würde. Thomas nahm noch eine Schmerztablette, weil die Fußsohlen auf einmal anfingen höllisch zu brennen. Franz fragte ihn: „Möchtest du nicht lieber noch einmal ins Krankenhaus fahren und nachsehen lassen?“ Thomas: „Jule müsste jeden Moment kommen, die kann es sich ja einmal ansehen. Entweder es brennt so sehr weil es anfängt zu heilen, oder ich bekomme eine Entzündung. Ersteres wäre mir lieber.“ Karl kam nun in den Salon und meinte: „Ich habe deinen Wagen ausgeladen und die Koffer von Frau Haber in den Südflügel, in das blaue Gästezimmer gebracht. Falls es ihr nicht gefällt, braucht sie die Koffer nur in ein anderes Zimmer tragen. Ich habe schon einmal die Heizung angemacht, dass sie nicht friert.“ Thomas: „Danke Karl, auch dafür dass du alles so schnell getan hast. Bist du nicht müde, schließlich bist du schon seit vier Uhr unterwegs?“ Karl: „Ich esse nachher noch etwas und gehe dann zu Bett, falls du mich nicht mehr brauchst.“ Thomas: „Nein, du kannst dich nach dem essen ruhig hinlegen und ins Wochenende gehen. Falls ich einen Chauffeur brauche, wende ich mich an Jule, die ist ja das ganze Wochenende hier.“ Karl legte noch den Autoschlüssel von seinem Wagen auf den Tisch und ging wieder. Tommi drehte die Heizung etwas höher, er fing an zu frieren. Humpelnd zog er einen Sessel an den Kamin legte ein Kissen davor und setzte sich. Franz gefiel das gar nicht. Hier im Salon war es 23°, warm genug um nicht zu frieren. Er fragte ihn: „Hast du etwa Fieber?“ Thomas griff sich an die Stirn und meinte: „Ich denke nicht. Vielleicht kündigt sich eine Erkältung an. Ein Glas heiße Zitrone und eine Mütze schlaf, dann bin ich wieder fit.“ Eine halbe Stunde später kam Julia herein. Sie begrüßte beide und zog sich ihren Pullover aus und meinte: „Oh, ist das warm hier, merkt ihr dass denn nicht?“ Franz: „Du solltest einmal nach deinem Bruder sehen, ich denke mit ihm stimmt etwas nicht. Er hat sich vorhin vor den Ofen gesetzt und die Heizung höher gedreht. Jetzt schläft er.“ Julia schaute ihn sich an und prüfte seine Stirn. Sie war glühend heiß, Tommi hatte Fieber. Sie kniete sich neben ihm hin und zog ihm die Schuhe und Socken aus. Jule sah sich die Fußsohlen an und sagte: „Franz, hilfst du mir bitte, Tommi muss sofort ins Krankenhaus. Ich denke, er hat eine Blutvergiftung.“ Thomas bekam das gar nicht mehr so richtig mit, wie sie ihn ins Auto setzten und ins Krankenhaus brachten. Julia holte in der Notaufnahme einen Rollstuhl und gemeinsam setzten sie ihn hinein und fuhren ihn in den Schockraum. Ein Arzt kam hinzu und fragte: „Guten Abend Frau Kollegin, was haben sie denn da mitgebracht?“ Jule: „Patient, männlich, 28 Jahre, war heute Morgen bei mir in Behandlung, weil er in Glasscherben getreten ist. Ich habe zwei kleine Glassplitter aus den Wunden entfernt, alles desinfiziert, Antiseptische Salbe aufgetragen und verbunden. Anschließend eine Tetanus Auffrischung gemacht. Zwei Aspirin gegen die Schmerzen gegeben. Ich denke, er hat eine Sepsis.“ Der Arzt: „Danke Frau Kollegin, ich kümmere mit um ihn. Ist er privat oder Kasse?“ Jule: „Er ist mein Bruder und ist privat versichert.“ Der Arzt: „Alles klar Frau Bergmann. Ich nehme ihm gleich Blut ab und sehe mir noch einmal die Wunden an den Fußsohlen etwas genauer an. Wissen sie zufällig, was die Wunden verursacht hat?“ Jule: „Er sagte nur, dass es Glasscherben von einer Flasche waren, in die er getreten ist. Mehr weiß ich auch nicht. Warum fragen sie?“ Arzt: „Vielleicht war es Bleikristallglas, oder es war verunreinigt. In einer Stunde wissen wir mehr. Sie können so lange draußen warten, ich gebe ihnen Bescheid, wenn ich die Ergebnisse habe.“ Julia kam aus dem Schockraum und Franz fragte gleich: „Und, ist es schlimm?“ Jule: „Wie es aussieht ist es eine Sepsis. Die hat er sich von den Glassplittern in seinen Fußsohlen zugezogen. Ich möchte nur wissen, wie man sich an einer Glasflasche eine solche Vergiftung zuziehen kann.“ Franz: „Hat er dir nicht erzählt wie es wirklich war?“ Jule: „Nein, was sollte er mir denn erzählen?“ Franz druckste herum und wollte ihr nichts sagen. Da platzte Julia der Kragen und sie schrie ihn fast an: „Verdammt noch mal. Der Arzt da drin hat mich gefragt, ob ich weiß was für eine Sorte Glas es war und ich konnte es ihm nicht sagen. War es Bleikristallglas?“ Franz: „ Das weiß ich doch auch nicht. Ich weiß nur, dass es von seinen Pokalen stammt, die er an der Börse gewonnen hat. Das waren so geschwungene blau-gelbe Trichter, mehr kann ich dir auch nicht sagen.“ Julia ließ ihn stehen und ging zurück in den Schockraum. Kurze Zeit später kam sie wieder zurück. Franz bot ihr eine Zigarette an und gab ihr Feuer. Julia meinte nur verärgert: „Ich höre, Herr Konrad.“ Franz kam aus der Nummer nicht mehr heraus. Er wusste, dass Julia so lange bohren würde, bis sie alles wusste. Franz fing nun an alles zu erzählen. Er schilderte ihr was am Morgen bei von Graben‘s geschehen war, bis zu dem Streit mit Isabell. Und zum Schluss auch noch, wie er Heinrich von Graben hinaus geworfen hatte. Julia war entsetzt und sagte fassungslos: „Hat die Alte noch alle Locken am Wickler? Wie krass ist die denn drauf. Ich schwöre dir, sollte sie mir einmal zwischen die Finger kommen, dann vergesse ich meine gute Kinderstube. Aber warum lässt sich Thomas das gefallen?“ Franz: „Du kennst doch deinen Bruder, er kann doch keiner Fliege etwas zu leide tun.“ Jule: „Franz, aber das ist doch kein Grund sich auf der Nase herum tanzen zu lassen. Irgendwann ist doch eine Schmerzgrenze erreicht. Wenn diese Schnepfe ihn mit so einem Pokal am Kopf getroffen hätte, das wäre nicht auszudenken. Falls ich sie jemals treffe, werde ich ihr meine Meinung sagen. Und wehe sie hebt ihre Hand oder macht Sperenzchen, dann Gnade ihr Gott.“ Franz: „Ich glaube nicht, dass du sie je zu Gesicht bekommst. Vielleicht ist sie ja schon in New York.“ Julia: „Je weiter sie weg ist, desto besser für alle. Ich verstehe aber ihren Vater nicht, dass der so etwas zulässt.“ Franz: „Denk doch an deinen Vater, der hat sich von deinen Schwestern auch einwickeln lassen, das ist im Grunde genau das Gleiche. Er hat ihnen auch alles durchgehen lassen.“ Sie rauchten ihre Zigarette fertig und gingen wieder hinein. Beide setzten sich in den Wartebereich. Jule: „Das habe ich dir noch gar nicht erzählt. Heute Nachmittag kam der Professor zu mir. Zuerst dachte ich ja, dass er mich zusammenfalten würde, weil du bei ihm warst. Aber dem war nicht so. Ganz im Gegenteil, er wollte deine Telefonnummer. Ich habe sie ihm gegeben. Dann kam er auf meine Dissertation zu sprechen und meinte, ich solle ihm ab nächster Woche, einen wöchentlichen Rapport geben, den er dann überprüfen möchte. Er würde es lesen und gegebenenfalls Randbemerkungen dazu machen. Ich dachte zuerst der verarscht mich. Was hast du denn mit dem gemacht, dass er so weich gebürstet war?“ Franz: „Ich