Ein gestörtes Verhältnis. Elisa Scheer

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Название Ein gestörtes Verhältnis
Автор произведения Elisa Scheer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783737547741



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wieder aufgetaucht ist. Ihre Tochter fällt durch Schreianfälle auf und dadurch, dass sie die Hilfe ihrer liebevollen Mutter verschmäht. „Ich tue doch alles für meine Kinder, und dieser Undank muss einfach krankhaft sein. Wir hatten immer ein so enges Verhältnis, eher wie Freundinnen als wie Mutter und Tochter!“

      Sollte sich ihre kranke Tochter nicht schleunigst Hilfe suchen?“

      „Stimmt“, stieß Judith hervor, „und zwar die eines guten Anwalts. Ich verklage die alte Kuh!“

      „Freundinnen?“, fragte Nini verblüfft. „Ihr habt euch doch noch nie verstanden, oder?“

      „Eben. Und dieses Käseblatt verklage ich auch, gleich morgen!“

      „Da kommst du nicht weit. Die sagen, deine Mutter ist eine Person des öffentlichen Interesses oder wie das heißt, und wenn sie freiwillig ein Interview gibt…“ Sie gluckste. „Gib doch auch eins! Erzähl, dass du deine Olle mit christlicher Langmut erträgst, aber dass ihr Drang, sich mit frei erfundenen Geschichten in den Vordergrund zu spielen, immer ärger wird. Dass du schon an eine Altersdemenz gedacht hast und dass es vielleicht daran liegt, dass sie keine Rollen mehr bekommt?“

      Judith prustete ihren Cocktail quer über den Tisch. „Klasse!“, japste sie dann. „Schreib mir das doch bitte auf. Wenn ich das mache, redet sie im Leben kein Wort mehr mit mir.“

      „Ja, ein sehr angenehmer Nebeneffekt, nicht?“

      Dieses Mal verschluckte Judith sich endgültig an ihrem Getränk und musste husten. „Wenn ich dazu nicht zu feige wäre“, stieß sie hervor, sobald sie wieder sprechen konnte, „würde ich das echt machen. Aber Papa würde mich zu Nächstenliebe mahnen und meine Brüder würden finden, ich sollte mich nicht so anstellen, sie hätten sie ja schließlich auch ausgehalten.“

      „Was, mischt sie sich bei denen auch immer ein?“

      „Manchmal. Zum Beispiel, wenn Jul gerne seine kleine Mia präsentieren würde.“

      „Was ist dann?“

      „Riesengezeter. Jessica Rother ist Oma? Geht gar nicht! Die Leute könnten ja fragen, wie alt sie ist!“

      Nini schüttelte den Kopf. „Aber sie ist doch nicht behämmert?“

      „Na, ich weiß nicht…“

      „Das meine ich nicht. Sie muss doch rechnen können! Ihre Jüngste ist fast dreißig, da kann sie selbst doch schlecht neununddreißig sein?“

      „Das verstehst du nicht. Schau, natürlich kann das jeder ausrechnen, aber wenn sie öffentlich zugibt, Oma zu sein, dann setzt sich dieses Bild in den Medien fest und sie kriegt auch nur noch solche Rollen. Sie ist eine jugendliche Sechzigerin, keine Oma.“

      „Das ist doch Bullshit. Schau, andere Schauspielerinnen kriegen doch auch tolle Rollen, die Greif, die Berben, die Hörbiger, die Elsner…“

      „Nini, die können aber auch mehr! Kannst du dir meine Mutter als dämonische Firmenchefin, Patriarchin, Kommissarin oder Königin vorstellen?“

      „Nicht wirklich. Nur als nervende Mutter des Kommissars.“

      Judith gluckste.

      „Und diesen Scheiß ignorierst du vornehm. Einzige Aussage: Kein Kommentar.“

      „Oder: Wenden Sie sich an die Pressestelle der Polizei. Finde ich auch schön.“

      „Wieso Polizei? Hat der Kerl sich strafbar gemacht?“

      „Keine Ahnung. Aber die doch auch nicht, wetten? Dann halten die Bullen HOT! wenigstens für blöd.“

      „Komm, das ist ja auch keine neue Erkenntnis mehr. Und was machst du mit deiner Mutter?“

      „Irgendwie zahle ich ihr das heim. Nächste Woche ist ein Fest bei Jerry in München. Vielleicht gehe ich wirklich mal hin und streue ein bisschen Gerüchte. Oder ich lege mir doch einen Facebook-Account zu.“

      „Dann mobben dich bloß alle Arschlöcher Leisenbergs, lass es lieber!“

      „Nicht unter meinem eigenen Namen, ich will doch HOT! mobben. Und meine Mutter natürlich.“

      „Komisch.“

      „Was denn?“

      „Du sagst nie Mama oder Mami oder Mom oder was auch immer.”

      „Nein, das hätte sie nämlich gerne, aber so war sie nie. Meine Mutter drückt wenigstens etwas Distanz aus.“

      Nini nickte nachdenklich. „Kann ich verstehen.“

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