Ich, Sergeant Pepper. Fred Reber

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Название Ich, Sergeant Pepper
Автор произведения Fred Reber
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742781635



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wenn ich Julia meine Zunge in den Mund schob. Ich fand, der Tag sei ideal für unseren ersten Kuss.

      Verschwitzt kam ich an dem Haus an, dessen Nummer Julia mir gesagt hatte. Ich drückte auf die Klingel unter dem Messingschild mit dem Namen Bini. Vor Aufregung wurde mir ganz flau im Magen.

      Das hölzerne Eingangstor sprang mit einem leichten Summen auf. Zu beiden Seiten der gepflasterten Einfahrt standen Fahrräder. Geradeaus ging es in einen begrünten Innenhof.

      Im Treppenhaus roch es nach Bohnerwachs. Zweiter Stock, rechts, hatte Julia gesagt. Eilige Schritte auf knarrenden Dielen hinter der Wohnungstür, schon wurde sie aufgerissen. Julia stand lachend und braungebrannt vor mir. Ich wollte sie umarmen, doch ich war zu zögerlich, sie drehte sich weg, und mir blieb nur, ihr bis zum Ende des Flurs durch die Altbauwohnung zu folgen. Ihre langen blonden Haare glänzten und umhüllten ihre schmalen Schultern wie ein seidiges Tuch. Sie rochen wieder nach Apfel.

      In einer Ecke ihres Zimmers lag eine mit einem cremefarbenen Laken bezogene Matratze auf dem Parkettboden. Ein putziger Stoffhund, ein weißer Hase und ein Teddybär saßen inmitten einiger kleineren Kissen und einer zerwühlten Wolldecke mit Fransen. Paul McCartney schaute verklärt von einem Poster an der Wand.

      Und dann bemerkte ich Willi und sein breites Grinsen. »Taraaa …«, machte er. Julia kicherte.

      »Wenn du sehen könntest, wie blöd du guckst«, sagte Willi.

      Ich brachte keinen Ton heraus.

      Willi wollte sofort alles über die Band wissen. Julia hatte ihn eingeweiht. Seit Dienstag gingen sie in eine Klasse. Am liebsten hätte ich gesagt, dass mir das gar nicht passte.

      »Wenn ich wieder mal draußen bei meiner Großmutter bin«, sagte Julia zu Willi, »dann gehen wir zusammen in dieses sagenhafte Woodstock.«

      »Na klar«, kommentierte ich und ließ mich auf der Matratze nieder. Dabei sah ich Julia zu, wie sie den Plattenspieler auf dem Boden einschaltete und einen Kopfhörer an stöpselte.

      »Willi hilft mir mit Mathe. Gib uns noch `ne halbe Stunde.« Sie setzte mir den Kopfhörer auf.

      Wow! Band on the Run. Julia hatte McCartneys erstes Album nach der Trennung der Fab Four. Mit seiner Stimme im Ohr, strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und beobachtete Julia und Willi, wie sie am Schreibtisch saßen und über den Heften die Köpfe zusammensteckten.

      Ich war eifersüchtig auf Willi. Dabei wusste ich genau, dass er gar nicht Julias Typ war. Jungs mit kurzen Haaren waren ihr zu brav und angepasst, dann noch gescheitelt! Doch so wie er dasaß, kerzengerade, die Knie zusammengedrückt, immer auf den nötigen Abstand zu ihrer Schulter und dem Arm bedacht, konnte ich beruhigt sein, dass von ihm keine Gefahr ausging. Mir fiel ein, dass er mir einmal gesagt hatte, er wolle wie sein Vater Arzt werden. Ich stellte ihn mir im weißen Kittel vor und Julia als seine Patientin, der er manchmal einfach etwas näherkommen müsste.

      Vielleicht versagte Willi dabei, Julia die komplizierten Formeln verständlich zu machen. Was für eine tolle Aussicht, wenn Julia auf unsere Realschule wechseln müsste, ich sie jeden Tag sehen könnte.

      Etwas ungelenk erhob ich mich, wollte die Platten durchsehen, die am Fußende vom Bett an der Wand entlang aufgereiht standen, und ich zuckte zusammen. Julia war hinter mich getreten, nahm mir den Kopfhörer ab und sagte: »Hilfst du mir einen Sugo für Spaghetti zu kochen?«

      Das verheißungsvolle Gericht war nichts anderes als eine gewöhnliche Tomatensoße mit Zwiebel, Knoblauch und Kräutern. Ich war enttäuscht.

      Willi erzählte ununterbrochen von seinen Ferien auf Sylt. Er verstummte erst, als Julias Mutter aus dem Büro kam. Ich hatte sie seit der Erstkommunion nicht mehr gesehen. Sie erkundigte sich nach meiner Mutter, die ich grüßen sollte. Dann mussten Willi und ich los. Wir fuhren mit der Tram zur S-Bahn. Ich hatte mir meinen Besuch anders vorgestellt, war deswegen auf dem ganzen Weg muffig, was Willi nicht zu stören schien. Den Tag, den er auf einem Krabbenkutter verbracht hatte, schilderte er so überschwänglich, als sei er auf Walfang gewesen.

      Willi schlug vor, wir sollten uns regelmäßig nach der Schule bei Julia treffen.

      »Gebongt«, sagte ich, bezweifelte aber, ob die Band mir dafür genügend Zeit lassen würde.

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