Please love me. Lora Flynn

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Название Please love me
Автор произведения Lora Flynn
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783746787558



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ich kann dir etwas holen«, mit dem Kopf deutete er nach vorn. Ich folgte seinem Blick. Allerdings hielt sich mein Appetit momentan relativ in Grenzen. Dankend lehnte ich ab. Stattdessen richtete ich meinen Blick aus dem Fenster, um mich von Logans Gegenwart abzulenken …

      Und erstarrte.

      Ich erkannte Danny, der auf dem Gehweg stand und geradewegs in mein Gesicht starrte. Unsere Blicke trafen sich. In seinen Händen hielt er einen Pappbehälter mit drei Kaffeebechern. Es war nicht verwunderlich, Danny hier anzutreffen, schließlich wohnte er in dieser Gegend und sonntags traf er sich immer mit seiner Lerngruppe.

      Überraschung mich hier anzutreffen, war in seinen Augen zu erkennen. Sie glitten über das Auto hinweg und wieder zu mir. Das Blut wich mir aus dem Gesicht. Mein Körper fühlte sich wie gelähmt an. Was wenn Danny Logans Wagen von der Schule her kannte? Wenn er herausfand, dass ich hier mit meinem Lehrer in einem Auto saß? Ich wollte mir gar nicht ausmalen, auf welche falschen Gedanken Danny wohl kommen würde.

      Angst breitete sich in meinem Innern aus und ich sah, wie Danny einige Schritte in unsere Richtung trat. Doch genau in diesem Moment sprang die Ampel von Rot auf Grün und Logan betätigte das Gaspedal. Im Bruchteil einer Sekunde war Danny aus meinem Blickfeld verschwunden. Hatte er Logan auf dem Fahrersitz sehen können? Vielleicht sogar das Auto erkannt? Nein unmöglich. Es ging alles viel zu schnell, er hätte schon näher sein müssen, um Logan genau gesehen zu haben. Aber dennoch bestand die Gefahr, dass er Logans Nummernschild erfasst hatte. Logan war zwar noch nicht lange als Lehrkraft an unserer Schule tätig, von daher wäre es schon ein großer Zufall, wenn Danny sich das Kennzeichen eingeprägt hätte. Andererseits war Logans Auto nicht gerade unauffällig. Ein so teurer und luxuriöser Wagen konnte einem auf dem Schulparkplatz schon mal auffallen.

      Mein Herz raste noch immer vor Aufregung und Nervosität.

      Ich warf Logan einen Blick zu, doch seine Augen waren nach vorn auf die Straße gerichtet und wie am Abend zuvor, lenkte er den Wagen selbstsicher durch die Straßen Seattles. Er hatte von Dannys Auftauchen allem Anschein nach nichts mitbekommen.

      Sollte ich ihm davon erzählen? Nein, wohl eher nicht, das würde ihn nur unnötig beunruhigen. Mit Sicherheit hatte Danny gar nicht gesehen mit wem ich unterwegs war. Und selbst wenn, es war doch nichts dabei, oder?

      Natürlich war es etwas merkwürdig, wenn man mich mit meinem Lehrer in einem Auto sitzen sah. Schließlich gehörte sich so etwas für ein Lehrer-Schüler Verhältnis nicht. Aber zwischen Logan und mir war ja nichts passiert, er hatte mir lediglich in einer heiklen Situation geholfen und mir einen Schlafplatz geboten. Wer hätte das nicht getan?

      Ich war so damit beschäftigt gewesen, meine innere Unruhe und meine Gewissensbisse zu beruhigen, dass ich gar nicht bemerkte, dass wir vor unserem Haus angekommen waren. Logan schaltete den Motor aus.

      »Woher weißt du, wo ich wohne?«, fragte ich und hob erstaunt den Kopf. Er lächelte leicht und blickte mir tief in die Augen.

      »Ich war letzte Woche mit deinem Bruder unterwegs und habe ihn anschließend nach Hause gefahren.«

      Natürlich, er und Lukas kannten sich ja. Ich warf einen Blick zu unserem Haus und die innere Unruhe kehrte zurück. Wie sollte ich meinem Dad und Lukas nur erklären, wo ich die Nacht verbracht hatte? Ich konnte ja schlecht antworten, dass mein Lehrer, der übrigens wie sich herausstellte, auch noch einer von Lukas’ Freunden war, mich bei sich hatte übernachten lassen.

      Dann wäre Logan die längste Zeit Lehrer gewesen, so viel stand fest. Mein Dad und Lukas waren, was Jungs anging, etwas übervorsichtig. Selbst als ich mit Danny bereits über ein Jahr ausgegangen war, durfte er erst nach stundenlangem Verhandeln zwischen Mom und Dad die Nacht bei mir verbringen, sehr zu Dads Missfallen. Meine Mom dagegen war in solchen Dingen immer etwas lockerer gewesen, mehr wie eine Freundin. Sie verstand mich auch ohne große Worte. Sie war mein sicherer Hafen gewesen. Mein Vorbild. Und jetzt war sie weg. Für immer.

      »Drea? Alles in Ordnung?«, Logans Stimme drang an mein Ohr und riss ich aus meinen Grübeleien. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf ihn. Aus wachsamen Augen musterte er mich.

      »Ähm ja«, ich lächelte und schüttelte den Kopf, um meine Gedanken zu sammeln. »Ja, alles in Ordnung. Ich… Ich denke ich sollte jetzt rein gehen«, ich öffnete die Autotür und stieg aus. Es war das Vernünftigste was ich jetzt tun konnte, um etwas Abstand zu ihm zu gewinnen und um meine aufgewühlten Gefühle wieder ins Lot zu bringen. Jedoch drehte ich mich noch einmal zu ihm herum. Sein stechender Blick war auf mich gerichtet, während einige blonde Strähnen auf seine Stirn gefallen waren. In diesem Moment wirkte er so schön und doch so unnahbar. Das Blut rauschte laut in meinen Ohren und wieder musste ich mich ermahnen, dem blauen Strudel seiner Augen nicht zu verfallen.

      »Also dann, vielen Dank nochmal. Für alles«, ich wusste nicht so recht, wie ich mich verabschieden sollte, aber ein Dankeschön schien mir mehr als nur angebracht.

      »Keine Ursache, Drea«, er schenkte mir dieses leise Lächeln, welches mein Herz im Bruchteil einer Sekunde höher schlagen ließ. Dann warf ich die Tür zu und trat einige Schritte zurück, als er den Motor anließ. Mit einem letzten Blick aus dem Fenster fuhr er davon.

      Noch während ich seinem Wagen hinterher sah, spürte ich, wie meine Mundwinkel sich ebenfalls zu einem kleinen Lächeln verzogen. Und es fühlte sich nicht einmal schwierig an, nein es war sogar auf gewisse Art und Weise befreiend. Ich mochte es, zu lächeln. Doch noch mehr gefiel es mir, dass er der Grund war, weshalb ich lächelte.

      Langsam drehte ich mich um und lief über unsere Veranda hin zur Haustür. Ehe ich überhaupt erst die Klingel betätigen konnte, wurde die Tür von Lukas aufgerissen. Seine hellen Augen waren blutunterlaufen und dunkle Ringe zeichneten sich darunter ab. Eine Alkoholfahne schlug mir entgegen, als er mich in seine Arme riss.

      »Drea! Dir geht es gut. Gott sei Dank!«, er drückte mich so fest an sich, dass jegliche Luft aus meinen Lungen gepresst wurde.

      »Lukas, du erdrückst mich«, presste ich hervor, als er auch schon wieder von mir abließ.

      »Mensch, wo warst du denn die ganze Nacht? Wir haben dich den ganzen Morgen versucht zu erreichen, aber du bist nicht an dein Telefon gegangen. Wir haben überall angerufen, Timmy, Danny… Selbst Poppy wusste nicht wo du warst«, seine Worte klangen vorwurfsvoll. Besorgnis stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben und sogleich meldete sich mein schlechtes Gewissen zu Wort. Lukas hatte Recht, ich hätte ihnen Bescheid geben müssen. Zwar hätte ich ihnen unter keinen Umständen mitteilen können, wo ich wirklich gewesen war, doch zumindest eine SMS hätte ich schreiben sollen, damit sie wussten, dass alles in Ordnung war, dass es mir gut ging.

      Seit Moms Unfall machten sich Dad und Lukas ohnehin schon mehr als genug Sorgen. Hinter Lukas’ Rücken erkannte ich, wie Dad sich mit Mia auf dem Arm näherte. Hinter ihm kam sogar Poppy zum Vorschein. Auf ihren Gesichtern spiegelte sich ebenfalls Besorgnis wider. Einzig bei Poppy entdeckte ich noch etwas anderes. Neugierde.

      »Tut mir wirklich leid«, beschämt senkte ich den Blick. »Du hast Recht, ich hätte Bescheid geben müssen. Ich habs’ vergessen.«

      »Hast du unsere Anrufe denn nicht bekommen?«, fragte Lukas und fuhr sich frustriert durch die dunklen Haare. Man konnte schon aus größerer Entfernung erkennen, dass er an einem grauenvollen Kater litt.

      »Hey, vergiss mal nicht, dass du und Poppy mich einfach habt sitzen lassen«, schnaubte ich dazwischen. »Und nein, eure Anrufe habe ich nicht bekommen, weil…«, gerade als ich nach meiner Tasche greifen wollte, in der sich wie üblich mein Handy befand, bemerkte ich, dass sie gar nicht da war. Mist! Durch Logans überstürzten Aufbruch hatte ich sie wohl völlig vergessen. Wie zum Teufel sollte ich nun an meine Tasche kommen? Ich besaß ja nicht einmal seine Nummer, geschweige denn war ich im Besitz meines Handys, um ihn überhaupt erst erreichen zu können. Ihn in der Schule darauf anzusprechen war völlig ausgeschlossen, dort waren zu viele Ohren, die etwas Falsches hineininterpretieren konnten. Es sei denn, ich bekam die Gelegenheit, ihn alleine zu sprechen.

      »Wo warst du überhaupt?«, wollte Lukas plötzlich wissen und musterte mich argwöhnisch. Nun war es so weit. Ich musste