Please love me. Lora Flynn

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Название Please love me
Автор произведения Lora Flynn
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783746787558



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Nervosität unterdrückend, krallte ich meine Hände in die Jacke, die ich mir über den Arm geworfen hatte und wartete ungeduldig, bis alle in ihre Pause gegangen waren. Die letzte, die zur Tür hinaus ging, war Poppy.

      Als ich zu ihr rüber sah, umspielte ein wissendes Grinsen ihre Lippen. Sie würdigte mich jedoch keines Blickes mehr und schloss die Tür hinter sich. Stille erfüllte den Raum und ich fühlte, wie sich Spannung in der Luft aufbaute. Ich wagte kaum zu Logan zu schauen, wusste jedoch, dass es keinen Sinn hatte, ihn zu ignorieren.

      »Du hast gestern etwas bei mir vergessen«, hörte ich ihn sagen. Ich sah auf, als er mir meine Tasche entgegenstreckte. Natürlich, ich hatte die Tasche mitsamt meinem Handy und Geldbeutel bei ihm liegen lassen. Das hatte ich völlig vergessen.

      »Oh ja. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht«, ich nahm sie entgegen. »Danke schön.«

      Plötzlich hatte ich das Gefühl eines Déjà-vus. Ich fühlte ich mich an unsere erste Begegnung zurückerinnert, mit dem einzigen Unterschied dass es an diesem Tag meine Ausgabe von Sturmhöhe gewesen war, die er mir zurückgegeben hatte. Bei dieser Erinnerung schlich sich unwillkürlich ein Lächeln auf meine Lippen.

      Er erwiderte es.

      Mein Herz begann zu flattern.

      Ich musste hier raus.

      Schleunigst wandte ich mich zum Gehen, da ich annahm, die Tasche war der einzige Grund, weshalb er mich hatte sprechen wollen. Doch er hielt mich noch einmal zurück.

      »Drea?«

      Ich blieb stehen und sah ihn über die Schulter hinweg an. Logan ging um den Pult herum und lehnte sich lässig dagegen. Ein Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus, während mich seine Augen musterten.

      »Ja?«, meine Stimme klang mehr wie ein Piepsen und ich räusperte mich.

      »Geht es dir denn gut?«, fragend sah er mich an. »Ich meine wegen dem Vorfall vor dem Unterricht.«

      »Oh, wegen Danny«, entgegnete ich und sah zu Boden. Sollte ich ihm davon erzählen, dass Danny mich mit ihm gesehen hatte und sich deshalb so aufgeführt hatte? Schließlich hatte Logan ja auch etwas mit der Sache zu tun. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätte Danny Logan erkannt.

      Ich konnte es ihm nicht verschweigen.

      »Ehrlich gesagt, hat Danny mich gestern in deinem Auto gesehen, als du mich nach Hause gefahren hast.«

      Logan verschränkte die Arme vor der Brust und kniff aufmerksam die Augen zusammen, doch sein Blick wirkte nach wie vor undurchdringlich. Wenn ihn meine Nachricht beunruhigte, so ließ er sich nichts anmerken.

      »Er hat sich vorhin nur so benommen, weil er eifersüchtig war. Aber du musst dir keine Sorgen darüber machen, er weiß nicht, dass es dein Wagen war«, als die Worte raus waren, fühlte ich mich sogleich besser. »Er hat dich nicht erkannt.«

      »Ich verstehe«, erwiderte Logan lediglich. Er senkte seinen Blick, als würde er nachdenken. Doch gleich darauf klärte sich seine Sicht wieder und er ging um das Pult herum, um seine Tasche zu packen.

      »Ich hoffe, Sie konnten ihren Freund beruhigen«, Logan sah nicht einmal auf, als er mit mir sprach. Stattdessen widmete er sich unbeirrt seinen Unterlagen, die er in die Tasche gleiten ließ.

      Mit einem Mal wirkte er wieder distanziert und unerreichbar, die Intensität in seinem Ausdruck war verschwunden und vor mir stand nicht mehr Logan, sondern Mr Black. Ich hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, ihm zu erklären, dass es sich bei Danny gar nicht um meinen Freund handelte. Ich wusste nicht weshalb, aber etwas tief in meinem Innern zwang mich förmlich dazu, ihm zu widersprechen.

      »Danny ist nicht mein Freund. Wir waren einmal ein Paar, aber das ist vorbei. Ich bin … mit niemandem zusammen.«

      Logan hielt mitten in der Bewegung inne und auch ich erstarrte plötzlich. Meine Worte hatten sich nicht wie eine Berichtigung angehört. Sie klangen mehr wie eine Botschaft, als wollte ich Logan klar machen, dass ich zu niemandem gehörte, dass ich frei war… dass ich zu haben war. Logans Augen richteten sich unverwandt auf mich.

      Er sog scharf die Luft ein und mit einem Mal war die distanzierte Maske wie weggeflogen. Ich erwiderte den Blick aus seinen eisblauen Augen, die zu glühen begannen und wusste instinktiv, dass er wieder einmal dasselbe gedacht hatte wie ich; welche Schülerin klärte ihren Lehrer schon ungefragt über ihren Beziehungsstatus auf? Mit diesem einfachen Satz hatte ich ihm gerade mehr oder weniger zu verstehen gegeben, dass ich ihn attraktiv fand.

      Meine Wangen färbten sich Rosa und Spannung lag wie ein unsichtbares Feld zwischen uns in der Luft. Mein Atem kam nur noch stoßweise und ich bekam weiche Knie. Ich konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Einige Sekunden lang sahen wir uns einfach nur an und ich war mir absolut sicher, dass auch er das Prickeln, das in der Luft lag, spüren musste.

      Es konnte gar nicht anders sein.

      Völlig unerwartet musste ich darüber nachdenken, wie es wohl wäre, ihn zu küssen, seine Lippen auf meinen zu spüren. Sofort schämte ich mich für diese Gedanken, doch ich konnte sie nicht mehr beeinflussen. Logan richtete sich gerade zur vollen Größe auf und öffnete die Lippen, als wollte er etwas sagen. Sicher um diesen peinlichen und gleichzeitig intimen Moment zu beenden. Doch bevor er das tun konnte, unterbrach ich im nächsten Moment unseren Blickkontakt und verließ fluchtartig den Raum.

      Ich ignorierte Poppys Rufe hinter mir und durchquerte mit schnellen Schritten die Schulflure. Als ich durch die schweren Türen der Aula nach draußen trat, bekam ich endlich wieder Luft und stellte mich unter den kleinen Dachvorsprung des Eingangs, um mich vor dem Regen zu schützen. Wie immer hatte ich die komplette Zeit in Logans Klassenraum das Gefühl gehabt, nicht mehr richtig atmen zu können. Mein Herz hatte wie verrückt geklopft und meine Hände regelrecht gezittert.

      Es war zu spät. Ich konnte mir nichts mehr vormachen. Ich fühlte mich unweigerlich zu Logan Black, meinem Lehrer, hingezogen. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Wenn ich ihn ansah, verlor ich mich in den Tiefen seiner Augen und meine Gefühle begannen verrückt zu spielen. Wie sollte ich diese Reaktion bloß ignorieren? Es war schier unmöglich. Noch nie zuvor hatte ich so heftig auf jemanden reagiert.

      Mir diese Empfindungen endlich einzugestehen, statt die ganze Zeit gegen sie anzukämpfen, war auf gewisse Art und Weise befreiend und beängstigend zugleich. Denn ich musste der Tatsache ins Auge blicken und mir in Erinnerung rufen, dass aus diesen Gefühlen niemals etwas entstehen durfte. Logan war mein Lehrer. Zwar sprachen viele seiner Taten eine andere Sprache und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er diese starke Anziehung wenige Augenblicke zuvor in seinem Klassenzimmer nicht auch gespürt hatte, doch selbst wenn, was sollte er schon an einem achtzehnjährigen Mädchen finden? Sicherlich war Logan sehr viel älter als ich, was bedeutete, dass ich mir diese Schwärmerei schleunigst aus dem Kopf schlagen musste. Mal ganz abgesehen davon, dass er neuerdings ein Freund meines Bruders zu sein schien und gleichzeitig mein Lehrer war, was es nahezu unmöglich machte, ihm aus dem Weg zu gehen.

      Einerseits waren da diese Momente, in denen ich tatsächlich das Gefühl hatte, dass Logan ähnlich empfand. Beispielsweise, als wir uns zum ersten Mal begegnet waren und er mir anschließend meinen Roman zurückgegeben hatte. Manchmal, aber nur ganz kurz, da tauchte so ein Ausdruck in seinen Augen auf.

      Andererseits aber war es gut möglich, dass ich mir all das nur einbildete.

      Doch schlussendlich war es egal, wie ich es drehte und wendete, Logan Black war mein Lehrer und ich musste dieser Schwärmerei ein Ende setzen.

      Ich hörte, wie die Tür hinter mir geöffnet wurde und fuhr erschrocken herum. Hinter mir stand Poppy. Sie bedachte mich mit einem forschenden Blick. Für kurze Zeit schauten wir uns einfach nur an und es kam mir vor, als würde sie meine Gedanken lesen. Es fühlte sich an, als bestand zwischen uns ein unsichtbares Band, über das wir ohne Worte kommunizieren konnten. Langsam trat sie näher und gesellte sich zu mir. Ihre Augen ruhten einige Sekunden lang in der Ferne und gemeinsam genossen wir die Melodie des prasselnden