Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy. Billy Remie

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Название Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy
Автор произведения Billy Remie
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753191270



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hopp!«, drängte Cliff und sah Max auffordernd an. »Beeil dich, die Wasserpumpe auf der Südweide muss repariert werden, die Rinder brauchen Wasser. Komm, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.«

      Max erhob sich eilig und stürzte den restlichen Kaffee aus seiner Tasse hinunter, er verbrannte sich Mund und Kehle, ließ es sich aber nicht anmerken.

      »War der nicht heiß?«, fragte Cliff über die Schulter, als sie den mucksmäuschenstillen Raum verließen.

      Max stöhnte mit schmerzerfüllter Stimme: »Furchtbar heiß.«

      Cliff lachte herzhaft über ihn.

      ***

      Warum Max mit Cliff auf die Weide hatte fahren müssen, erkannte Max ehrlich gesagt nicht auf Anhieb. Schon seit Stunden stand er nichtstuend neben Cliff, der fluchend an der defekten Pumpe rumbastelte, und durfte nur gelegentlich als Assistent dienen, indem er Werkzeuge aus einer Kiste weiterreichte.

      »Kann ich dir wirklich nicht helfen?«, fragte Max. »Ich bin nicht ungeschickt. In der Schule habe ich einen technischen Kurs beleget …«

      Cliff schielte genervt zu ihm auf, der Schatten eines kargen Baumes lag über seinem Gesicht.

      »Schon gut«, seufzte Max und starrte wieder in die Weltgeschichte. Es gab wenig Schatten auf dieser Weide, der Boden war total ausgetrocknet und felsig, Risse zogen sich durch die Erde, wenn Wind aufkam, staubte es.

      So zog sich der Morgen hin.

      »Zange!«

      »Hier.«

      »Danke. – die andere, Mann!«

      »Oh. Die?«

      »Ja!«

      »Bitte.«

      »Ja,ja.«

      Max seufzte gelegentlich. Cliff fluchte gelegentlich.

      »Ein Maultier wäre redseliger«, murmelte Max nach einer Weile gelangweilt, während er mit dem Rücken unter dem einsamen Baum lehnte, dessen Rinde rau und hart war wie ein Schuppenpanzer.

      »Hm?« Cliffs Kopf steckte im Wassertrog der Rinder, die sie durstig beobachteten.

      »Ach, nichts.«

      Wieder verging eine endlos lange Stunde, die Sonne brannte auf sie herab und Max wünschte sich, auch er hätte einen Hut, sein dunkles Haar verbrannte ihm auf dem Kopf.

      »Wasser!«

      »Hier.«

      »Danke.« Cliff richtete sich auf und nahm die Wasserflasche an sich. Er trank einen großen Schluck, Schweiß rann ihm neben seinem kräftigen, auf und ab hüpfenden Kehlkopf entlang. Max erwischte sich bei dem Gedanken, sich vorzubeugen und den Schweiß einfach abzulecken.

      Räuspernd stieß er die Hände in die Jeanstaschen und versuchte, den ausgebeulten Schritt zu verbergen. Warum musste dieser mürrische Kerl auch so verdammt gut aussehen, wenn er verschwitzt und dreckig war. »Meinst du, das wird heut noch was?«

      Cliff setzte die Wasserflasche ab und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Lippen. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Der Schlauch ist porös und rissig, der Dichtungsring ist auch hinüber. Verdammt, ich hab Lisa gesagt, dass es so ausgehen wird.«

      »Und was machen wir jetzt?«

      Cliff sah ihn an und riss die Augen plötzlich auf. »Du hast ja gar keinen Hut!«

      Max zuckte mit den Schultern. »Woher auch?«

      »Die Sonne ist nicht zu unterschätzen«, warnte Cliff, »na ja, macht nichts, wir müssen ohnehin zurück. Ich muss die Ersatzteile bestellen.«

      Max sah sich nach den Rindern um. »Wie lange wird es dauern, bis sie ankommen?«

      »Ein paar Tage«¸ erklärte Cliff und räumte die Sachen zusammen. Max ging ihm sofort zur Hand, weil er nicht untätig danebenstehen wollte.

      »Sollen die Rinder bis dahin aushalten?«

      Cliff hob ärgerlich den Blick. »Weißt du eigentlich, wie viel so ein Rind wert ist? Natürlich werden wir sie nicht durstig hier zurücklassen! Wir holen die Pferde – und einen Hut für dich – und treiben sie runter zum See.«

      *~*~*

      Kaum gesagt, saßen sie schon eine Stunde später im Sattel und trieben die etwa ein Dutzend Rinder über die Weiden zu einem großen See, der von einem kleinen Wäldchen umgeben war. Wobei eher Cliff die Rinder angetrieben hatte, und Max nur in äußersten Ausnahmefällen helfen durfte.

      Da er nicht gut reiten konnte, war es Max nur recht gewesen.

      »Geschafft!« Max war trotzdem zufrieden mit sich, er hatte die Rinder zu Wasser und Schatten geführt, er fühlte sich fast wie ein Held.

      Cliff verbarg ein Grinsen. »Dein Hut sitzt schief.«

      Max richtete ihn. »Er ist zu groß.«

      »Du hast die Kopfgröße eines Kindes!«, lachte Cliff.

      »Wenigstens keinen Quadratschädel wie du«, konterte Max, der sich gut fühlte, weil er es zumindest geschafft hatte, an diesem Tag nichts Peinliches vor Cliff zu veranstalten. Sogar auf das Pferd hatte er es allein geschafft. Charlie schien auch dankbar darüber zu sein.

      »Quadratschädel«, wiederholte Cliff schmunzelnd. »Ich merk mir das, Knochiger.«

      »Knochiger!« Max stieß ungläubig den Atem aus. »Ich habe lange für diesen Adoniskörper trainiert«, behauptete er und fuhr sich lasziv über den flachen, aber ansonsten muskellosen Oberkörper.

      Cliff musterte ihn neugierig. »Hast du je ein Fitnessstudio von innen gesehen?«

      »Nein«, gestand Max lachend.

      Cliff lachte zurück.

      »Du etwa?«, fragte Max neugierig. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der vielbeschäftige Cliff die Zeit fand, ein paarmal die Woche in die Stadt zu fahren.

      »Ich bin keiner von diesen Kerlen, die nur auf ihr Äußeres achten«, gab Cliff mit verkniffenen Lippen zurück, er musterte Max erneut, diesmal abschätzig. »Das ist mehr was für Stadtjungs.«

      Max nahm es nicht als Beleidigung, obwohl es offensichtlich eine war, doch er hatte das Gefühl, dass Cliff allmählich auftaute und wollte dies nicht aufs Spiel setzen, indem er trotzig reagierte. Er nahm den Blick von Cliffs Profil und betrachtete mit ihm zusammen die Rinder, die zum See staksten und von dem dunklen Wasser tranken.

      »Wegen Amy«, begann Max mit klopfendem Herzen, es war ihm wichtig, dass Cliff ihn nicht als Konkurrenten sah, »das darfst du nicht falsch verstehen.«

      Cliff sah ihm in die Augen. »Ich verstehe ja, dass sie ihren Reiz hat, aber fass sie trotzdem nicht an.«

      »Du musst dir keine Sorgen machen, dass ich sie dir wegschnappen will«, beteuerte Max, »ich … bin nämlich nicht an Frauen interessiert.« Max sah ihn vielsagend an, ihm zersprang beinahe das Herz in der Brust, als er auf Cliffs Erwiderung wartete.

      In Cliffs Gesicht regte sich gar nichts, es wirkte vollkommen emotionslos, unnahbar. Zunächst glaubte Max noch, Cliff hätte ihn einfach nicht richtig verstanden, vielleicht war er zu subtil gewesen.

      Dann drehte der Vorabeiter den Kopf und sah wieder zum See hin. »Das solltest du hier nicht so herumposaunen«, sagte Cliff schließlich ratsam.

      Max runzelte verärgert die Stirn. »Warum nicht? Ich denke, ich habe ein gutes Recht darauf, offen damit umzugehen.«

      Mochte Cliff ihn deswegen jetzt nicht mehr?

      »Natürlich«, warf Cliff sofort ein und blickte Max in die Augen. »Hier auf dem Land ist es jedoch etwas anderes, als in der Stadt. Wenn du offen dazu stehen willst, musst du dir bewusstmachen, dass es hier noch Leute gibt, die damit etwas … rau umgehen.«

      Max verstand nicht. »Wie meinst du das?«