Название | Todesfalle Campus |
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Автор произведения | Dagmar Isabell Schmidbauer |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745015096 |
„Das ist ja auch unsere Hoffnung“, gab Franziska zu und ließ ihre Finger zärtlich über seinen Bauch streicheln. „Wobei mir einfach nicht in den Kopf gehen will, warum er diese Fotos nach ihrem Tod noch ins Netz gestellt hat.“
„Vielleicht aus Rache.“
„Wofür? Sie war ganz sicher tot.“
„Vielleicht weil sie ihn so schön angemacht hatte und dann doch nicht zum Zug kommen lassen wollte“, schlug Walter vor und schaute zu, wie Franziska ihre Hand immer weiter in Richtung seiner Shorts wandern ließ. „Wenn du nur kuscheln willst, dann solltest du jetzt ganz schnell aufhören“, gab er zu bedenken.
„Vielleicht will ich einfach sehen, was passiert, wenn ich trotzdem weitermache“, erklärte sie grinsend und schob ihre Hand gänzlich unter den Gummibund, wo sie sehr schnell auf große Zustimmung stieß.
„Das kannst du haben!“
Mit Schwung zog er ihr die Decke weg und schob seinen Kopf unter ihr Oberteil, während seine Hände ihre Handgelenke umfassten. Völlig Herr der Lage küsste er sich langsam ihren Bauch hinauf, bis Franziska aufschrie und versuchte, sich aus dieser ohnmächtigen Situation zu befreien. Doch Walter vergrub seinen Kopf nur noch tiefer in ihrem Schlafanzug und dachte gar nicht daran, von ihr abzulassen. Als er ihre aufgerichteten Brustwarzen erreichte, knabberte und saugte er so lustvoll an ihnen, bis die Druckknöpfe ihres Pyjamas dem Druck nicht mehr standhielten und einer nach dem anderen aufsprang. Lachend ließ er von ihr ab und stützte sich auf seine Hände, um sie besser betrachten zu können.
„Oh! Das sieht ja direkt nach einer Kapitulation aus“, kommentierte er und blickte grinsend auf ihren einladenden Busen.
„Wehe!“, mahnte Franziska, konnte diese Drohung aber nicht mehr weiter ausführen, weil sie in diesem Moment unglaublich zärtlich geküsst wurde. Egal wie sehr sich Franziska zu wehren versuchte, er ließ erst von ihr ab, als sie sich ihm ganz und gar und ausgesprochen freiwillig ergeben hatte.
Nachdem er sich eine Weile am Inn herumgetrieben hatte, war er nach Hause gegangen, um sich auf sein Bett zu werfen und die Augen zu schließen. Reglos lag er da, bis er wie unter Strom gesetzt aufsprang, zur Tür lief und sie zweimal abschloss. Als nächstes ging er zum Fenster und ließ die Rollos herunter. Er wollte nichts sehen, nichts hören. Es sollte endlich still sein, er brauchte dringend Schlaf. Wieder legte er sich auf sein Bett und wartete. Doch statt der ersehnten Ruhe kam ihm die Eisenstange in den Sinn, und schon war es vorbei.
Ratatat, ratatat, ratatat!
Der Zug fuhr an. Nahm Geschwindigkeit auf. Mist, verdammter. Aber es stimmte ja. Wie konnte er hier einfach liegen und so tun, als wäre nichts geschehen?
Wieder sprang er vom Bett und wankte zur Tür. Seine Hände suchten den Lichtschalter. Als sie ihn nicht gleich fanden, fluchte er und trat mit dem Fuß gegen die Zimmertür.
Ratatat, ratatat, ratatat!, machte es in seinem Kopf. Doch dann erblickte er die Plastiktüte mit der Eisenstange, und der Zug wurde langsamer. Heute hatte ihn die Polizei befragt. Es war ganz harmlos gewesen und sie hatten ihm ja auch geglaubt, dass er nichts mit der Sache zu tun hatte, aber trotzdem war es sicher besser, die Spuren zu beseitigen.
Darum nahm er die Tüte mit ins Bad und hielt die Stange unter den Wasserhahn, um das Blut abzuspülen, das noch immer an ihr haftete. Und weil das nicht so einfach ging, rieb er mit der anderen Hand kräftig drüber, wobei er sich an einer Unebenheit die Haut aufschürfte.
„Verdammte Sauerei!“, fluchte er und spürte, wie der Zug an Fahrt aufnahm. „Was musste dieses Miststück auch so bluten!“
Hastig stopfte er die Eisenstange zurück in die Plastiktüte und stapfte zu seinem Bett, wo er sie unter sein Kopfkissen schob. Nachdem er sich erneut hingelegt hatte, überlegte er, ob er sie nicht vielleicht doch vergraben sollte. An einem sicheren Ort, falls er sie wieder brauchte, aber nicht in seiner unmittelbaren Umgebung. Andererseits wusste ja niemand von ihr, also konnte er sie genauso gut auch behalten. Er schloss erneut die Augen und bemerkte, wie anstrengend das alles gewesen war. Er brauchte jetzt Schlaf, viel Schlaf. Er musste zu Kräften kommen und den Zug anhalten. Doch der brauste durch seinen Kopf, als gäbe es keine Bremsen und keine Signale. Der Schmerz, der schon immer in ihm gewütet hatte, saß am Steuer. „Mach sie alle“, hatte er gesagt, „mach, dass sie nie wieder lachen kann!“
„Stell dir vor, sie kommt gleich persönlich“, informierte Franziska ihren Kollegen Hannes, der gerade zur Tür hereinkam und seinen Rucksack vorsichtig neben dem Stuhl abstellte, während sie den Telefonhörer zurück aufs Gerät legte.
„Wer?“, fragte der sichtbar unausgeschlafene Kollege und schaute sie skeptisch an. „Seit wann bist du überhaupt schon hier?“
„Vanessas beste Freundin Steffi!“ Franziska grinste. Trotz der angespannten Ermittlungssituation hatte sie wunderbar geschlafen und war früh aufgewacht. Um Walter nicht zu wecken, hatte sie sich leise hinausgeschlichen, rasch geduscht und war dann ohne Frühstück zum Bootshaus nach Ingling gefahren. Dabei hatte sie zunächst einmal festgestellt, dass es zwei davon gab: das gediegene des Rudervereins 1874 und das Bootshaus der Uni Passau, das deutlich bescheidener angelegt war.
„Seit einer halben Stunde, um genau zu sein.“ Franziska beobachtete, wie Hannes langsam hochfuhr. Wie unser Polizei-Computer, dachte sie, langsam und behäbig, aber immer zuverlässig. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich auch schon das Alibi überprüft, aber leider …“ Sie schnalzte mit der Zunge. „Leider war aus Toms Team keiner da. Sie meinten, ich solle am Nachmittag noch mal kommen, da hätte sein Team Training.“
Trotz der frühen Zeit hatte sie dort tatsächlich auch schon einige Ruderer getroffen, nur leider nicht die, die sie gern zum Alibi von Tom Seibert befragt hätte. Aber sie war trotzdem nicht enttäuscht, denn auf dem Weg zur Inspektion hatte sich Gruber bei ihr am Handy gemeldet und erklärt, dass er während einer langen Spätschicht herausgefunden hatte, wer für die Facebookseite verantwortlich war. Euphorisch hatte sie „Wer?“ gefragt, nur um enttäuscht zu erfahren, dass derjenige unmöglich der Täter sein konnte. „Aber immerhin etwas“, hatte Gruber gesagt, und Franziska hatte diese Information sofort an einen überaus gut gelaunten Kriminalhauptkommissar Schneidlinger weitergegeben. Der hatte tatsächlich zugesagt, persönlich dafür zu sorgen, dass ein Spezialist hinzugezogen werden konnte.
„Hast du kein Zuhause?“, grinste Hannes und zuckte zusammen, als Ramona zur Tür hereinkam und meldete: „Eure Zeugin ist da!“
Noch bevor die Kommissarin aufstehen konnte, um sie hereinzuholen, blickte auch schon Steffis kupferroter Haarschopf durch die Tür. „Darf ich?“, fragte sie zaghaft und reichte Franziska die Hand. Auch an diesem warmen Tag trug die junge Frau ein luftiges Batikkleid, heute in Hellblau. Über ihrer Schulter hing eine passende Stofftasche.
„Na klar, kommen Sie nur herein!“ Franziska rückte einen Stuhl an ihren Schreibtisch und bat die Zeugin, Platz zu nehmen. „Erst einmal danke, dass Sie so schnell Zeit für uns haben, wobei wir auch gern bei Ihnen vorbeigekommen wären.“
„Kein Problem, das passt schon, ich muss nachher ohnehin noch was für die Uni erledigen“, erklärte sie abwiegelnd und verfolgte interessiert, wie die Kommissarin den Bildschirm zu ihr hindrehte und dann das Foto von Tom aufrief. „Sie kennen diesen Mann?“
Die Zeugin nickte. „Der ist bei uns im Statistik-Kurs.“ Sie schaute eine Weile auf das Foto und dann zu Franziska. „Haben Sie ihn im Verdacht?“ Franziska lächelte nichtssagend. „Hat er Vanessa vergewaltigt?“ Auf einmal wurde sie ganz euphorisch. „Hammer, wie romantisch ist das denn? Wo sie ihn so angeschwärmt hat.“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Dann hat er sie also doch geliebt, und weil das nicht sein durfte, hat er sie im Liebesrausch getötet?“ Jetzt zog sie die