Название | Kirsch und der Gift-Secco |
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Автор произведения | Ursula Hass |
Жанр | Языкознание |
Серия | Der Schwarzwaldkrimi |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742713759 |
„Wir wissen es auch noch nicht“, musste Kirsch gestehen.
„Wir sind ja erst am Anfang der Ermittlungen. Hatte ihr Mann Feinde?“
„Nein, nicht dass ich wüsste“, antwortete Frau Wangler.
„Frau Wamgler, haben Sie Nachbarn oder Verwandte hier im Ort, damit sie sich um Sie kümmern können oder soll ich unsere Psychologin kommen lassen?“
Frau Wangler war die Kapriolen ihres Mannes gewohnt, aber das Geschehene jetzt, der Tod oder gar Mord, das ging ihr doch zu weit. Sie konnte nur mühsam sprechen und bat um ein Glas Wasser.
„Eugen, hol Frau Wangler mal ein Glas Wasser!“, herrschte Kirsch seinen Assistenten an.
Nachdem sie etwas Wasser zu sich genommen hatte, kam wieder etwas Farbe in Frau Wanglers Gesicht.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, meinte Frau Wamgler nur kurz.
„Ich kann mir darauf keinen Reim mache. Er hatte keine Feinde, auch nicht im Präsidium.“
„Er hatte wohl mal hie und da eine Affäre, aber das war ich gewohnt“, sagte Frau Wangler leise.
„Ich möchte Sie nur ungern alleine lassen“, war alles war Kirsch noch heraus brachte, weil er fand, dass Frau Wangler sehr tapfer reagierte.
„Eugen, verbinde mich bitte mal mit Helen, ich will mit ihr sprechen, wo ist sie überhaupt?“, fragte Kirsch bei Eugen nach.
Als Helen am Telefon war, informierte Kirsch sie über den Vorgang.
„Helen ruf doch mal die Psychologin an, sie soll zu Frau Wangler kommen, damit sie nicht alleine ist“, teilte Kirsch dann kurz seiner Assistentin mit.
Eugen und Kirsch verabschiedeten sich bei Frau Wangler, weil sie jetzt beide doch nichts mehr verrichten konnten und am Ort des Geschehens gebraucht würden. Sie gingen auf dem schnellsten Weg zurück ins Büro. Vielleicht war ja schon der Bericht von der Spusi und KTU da und Kirsch wollte auch wissen, was die beiden Schlaumeier von der Kreispolizei herausbekommen hatten. Doch zunächst machten sie noch einen Abstecher in den „Goldenen Becher“. Dort waren Huber und Drechsler noch mit dem Befragen der Gäste beschäftigt. Ansonsten waren schon viele Teilnehmer der Weinprobe wieder abgereist. Da sie auch hier nichts mehr unterrichten konnten, gingen sie zurück ins Büro.
„Hallo, niemand da?“, rief Kirsch lautstark ins Büro.
Helen kam angelaufen und berichtete aufgeregt, dass sie die Psychologin nicht angetroffen hatte, aber eine Nachricht hinterlassen hatte.
„Ist schon ein Bericht von der Spusi und Pathologie eingetroffen?“
„Ja“, sagte Helen und erklärte den beiden, dass Polizeipräsident Wangler an einer Überdosis „Gift“ gestorben sein könnte.
„Wo ist der Bericht?“, wollte Kirsch wissen, weil er alles persönlich lesen wollte.
„Hier“, bestätigte Helen, die ihm den vorläufigen Bericht von der Pathologie aushändigte, der doch ziemlich schnell im Kommissariat gelandet ist.
Da stand es schwarz auf weiß, dass der Polizeipräsident an einer Überdosis Pflanzengift, E 605, das eigentlich nicht mehr verkauft werden dürfte, verstorben ist.
Nun erfreut schien Kirsch nicht zu sein. Denn die Frage war ja, wie hatte Schorsch Wangler das Gift zu sich genommen? Vielleicht war es im Essen oder auch im Secco oder im Wein, es waren viele Möglichkeiten, die natürlich nicht für eine schnelle Aufklärung sorgten.
„Was steht noch im Bericht?“, wollte der Kommissar wissen.
„Es könnte sowohl im Essen gewesen sein, als auch in den Weinen oder vor allem im Secco, das konnte noch nicht ganz herausgefunden werden“, erwiderte Helen, die den Bericht schon mehrmals gelesen hatte.
Das Menü sah eine köstliche Bärlauchsuppe vor, danach einen bunten Salatteller mit Sprossen sowie einen Zander in Rieslingsauce.
So langsam verspürte Kirsch wieder Hunger, wenn er die exzellenten Speisen nochmals Revue passieren ließ.
„Ich muss dringend mit dem Koch sprechen.“
„Wo bleiben denn die Herren Huber und Drechsler?“, wollte Kirsch wissen.
Helen und Eugen gingen auf Spurensuche.
„Ah, da sind Sie ja meine Herren, und schon was rausbekommen?“, fragte Kirsch nicht gerade galant.
„Haben Sie die Berichte von der Spusi und von der Pathologie schon gelesen?“, fragten die beiden direkt bei Kirsch nach.
„Ja, ja, damit müssen wir uns nicht mehr aufhalten“, war Kirschs lapidare Antwort.
„Es gibt noch zwei weitere Möglichkeiten, die eine wäre, dass nicht der Polizeipräsident ermordet werden sollte, sondern ein anderer oder eine andere Person bzw., dass das Gift in eine der Speisen oder in den Wein kam und nicht unbedingt der Polizeipräsident getroffen werden sollte, brachten die beiden hervor.
„Ich tippe auf gezielt“, sagte Kirsch energisch, um die Ermittlungen voranzubringen.
„Ja, diesen Verdacht haben wir auch“, entgegneten die beiden Kripobeamten aus der Stadt.
„Also was schlagen Sie vor, meine Herren?“, brachte Kirsch das ganze ziemlich schnell auf den Punkt.
„Wir müssen vor allem den Koch und auch seine Mannschaft unter die Lupe nehmen.“
„Das könnten Sie machen“, gab Kirsch seine Anweisung an die beiden Herren.
„Wir, das sind Eugen und Helen, meine beiden Assistenten, werden das Umfeld des Polizeipräsidenten untersuchen, um hier nach Spuren zu suchen. Außerdem müssen wir auch noch die Wandschmierereien weiter untersuchen, denn es könnte ja auch derjenige gewesen sein, der eben diese Drohung geschrieben und ausgesprochen hat.“
Huber und Drechsler waren sich da nicht so sicher. Erfahrungsgemäß ist ein Giftmord ein heimtückischer Mord und der wird nicht angekündigt, sprachen die beiden, die sich schon mal auf den Weg zum Koch und seiner Mannschaft machten.
Eugen, Helen und Kirsch berieten sich.
„Helen, du holst dir mal die Akten vom Polizeipräsidenten. Schau mal nach den nicht aufgeklärten Fällen. Eugen, du fährst in die Stadt auf das Präsidium und inspizierst sein Zimmer, ich werde dich da auch begleiten, damit du keinen Unfug machen kannst“, lachte der Kommissar etwas gequält.
„Vorher muss ich aber noch was Essen, aber nicht im Hotel „Goldener Becher“, da ist mir das Essen vergangen.“
„Komm, wir gehen in die Backstube, vielleicht erfahren wir ja auch etwas.“
„Der Tod vom Polizeipräsidenten hat sicher schon die Runde im Ort gemacht und es gibt immer Leute, die was zu berichten haben.“
Auch Eugen hatte mittlerweile Hunger und so gingen sie schnell über die Straße in die Backstube „Brezel“, wo es nicht nur feine Kuchenstücke gab, sondern auch etwas Deftiges.
„Ich nehme einen Fleischkäse-Weck und du Eugen?“
„Ich nehme auch einen, Chef“, antwortete Eugen schnell.
„Hallo Andrea, gib uns mal zwei Fleischkäse-Wecken, aber gut gefüllt mit Fleischkäse nicht nur mit so einem schmalen Stück“, ließ Kirsch von sich hören.
„Viel zu tun, gell“, sagte Andrea spitz, die schon vom Tod des Polizeipräsidenten wusste und ein bisschen vor sich hin kicherte.
„Was gibt es denn da zu kichern“, wollte Kirsch wissen. Es war ein Mord und das ist nicht spaßig.“
„Entschuldigung“, brachte Andrea zerknirscht heraus.