Nephilynn. Vanessa Olschansky

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Название Nephilynn
Автор произведения Vanessa Olschansky
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754948033



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egal was ich nun sagen würde, es wäre reine Provokation und ich war nach wie vor erpicht darauf zu erfahren, was verdammt nochmal ich hier sollte. »Nun Emily...«, sprach er, als ich wieder mit meinem Gesicht in seine Richtung blickte. »Du hast dich verändert«, stellte er fest und wand mir den Rücken zu, um sich auf seinen Platz zu setzen. Plötzlich wurde er wütend, das ruhige Tiefschwarz aus seinen Augen verschwand und wurde feuerrot. Alles um uns herum schien sich zu verwandeln und unter mir brach der Boden auf, brodelnde Lava bildete sich nur wenige Meter unter meinen Füßen.

      »ABER NICHT SO, WIE ICH ES WOLLTE!«, schrie er mich an und ließ die Fäuste auf den Tisch knallen. Wie aus dem Nichts tauchte Damian mit einer langen Peitsche in den Händen vor mir auf und drosch mit schnellen Hieben auf mich ein. Es war, als verfiele er in Trance während er meinen knochigen Körper misshandelte. Luzifer lachte und ich schrie auf, jedes Mal wenn er mich traf. Diese Schläge kannte ich zwar bereits, aber nie hatte Damian mich seitdem ich hier war ausgepeitscht. Seine Schläge waren anders, sie waren noch härter und schälten mir die Haut von den Knochen. Ich zählte gar nicht mehr mit, wie oft ich diesen Schmerz ertragen musste, stattdessen ließ ich los.

      Ich verschwand in meine eigene Welt, wie ich es immer tat, wenn sie mich holten. Meine Gedanken galten einzig und allein meiner Familie und meinen Freunden. Die Welt um mich herum verschwamm und aus dem Feuer und den lieblosen todbringenden Räumen wurde unser Zuhause.

      Der Tag an dem sich unser Leben für immer veränderte, der Tag an dem wir durch meine Schuld alle gestorben waren. Ich erkannte es direkt, denn an diesem Tag hatten wir furchtbaren Streit wegen eines Oberteils. Im Nachhinein hasste ich mich zutiefst dafür, dass ich diesen Streit angefangen hatte, nur weil ich nicht wollte, dass wir das gleiche Shirt trugen. Wie albern es doch war, ich hätte mit ihr im Partnerlook gehen sollen. Die ganze Fahrt über hatten wir uns gestritten, dabei war es so ein schöner Anlass, weswegen die ganze Familie zusammenkommen wollte. Wir waren auf dem Weg zu unserem alljährlichen Familientreffen. Ein riesiges Spektakel, zu dem unsere auf alle Kontinente zerstreute Familie anreiste und auch wir machten uns sehr früh auf den Weg, um Tante Hattie abzuholen. Doch statt uns auf die bevorstehende Reise und den Flug nach England zu freuen, stritten wir die ganze Fahrt über unentwegt. Es ging längst nicht mehr um den Pullover, es war einfach so, dass wir alles aufrollten, was uns über die gesamten Jahre aneinander gestört hatte. Unsere Eltern hatten zwei Stunden lang vergeblich versucht, uns zu beruhigen, schafften es aber nie länger als maximal zehn Minuten, dass unser Geschrei aufhörte. Sie drehten das Radio lauter. Unsere Mutter tauschte mit Sarah den Platz, sodass sie nun mit mir hinten saß, was mir nur noch mehr gegen den Strich ging und ich pöbelte, wieso ich hinten sitzen musste und Sarah nach vorne durfte. Dabei war es mir in Wirklichkeit völlig egal, wo ich saß, ich hatte mich nur so tief in meine falschen Emotionen hineingesteigert, dass ich nach ständig neuen Gründen suchte, um den Streit neu zu entfachen. Ich schnellte nach vorne, um Sarah an den Haaren zu ziehen. Unser Vater ging dazwischen und verlor so die Kontrolle über den Wagen. Wir knallten gegen die Leitplanke, überschlugen uns und krachten den Abhang hinunter.

      Für gewöhnlich kann ich mich dann an nichts mehr erinnern. Doch dieses Mal ging es weiter, aber es stimmte etwas nicht. Das waren nicht meine Erinnerungen. Es fühlte sich an, als würde mir irgendjemand einen Virus in den Kopf setzen und beeinflussen, was ich dachte. Meine Erinnerung stoppte in dem Moment, in dem unser Auto den Abhang hinunterfallen sollte.

      Ab da passierte alles nur noch in Zeitlupe. Sarah und meine Eltern hatten verzerrte Gesichter, es war, als seien sie gar nicht real, obwohl ich doch genau wusste, wie sie aussahen, verblassten mit einem Mal meine Erinnerungen an sie und sie wurden zu Schattengestalten, ohne Aura. Alle drei standen vor mir und sahen mich an, ihre verzerrten Gesichter schauten missbilligend und wütend zu mir herüber und jeder einzelne von ihnen ließ mich wissen, welch schlechter Mensch ich wäre. Sie sagten mir, dass sie mich hassten und mein Vater betonte, dass er nun nur noch eine Tochter, nämlich Sarah, hätte. Beide umarmten Sarah und dann kehrten sie mir den Rücken zu. Ich schrie und flehte sie an, mich nicht zu verlassen und bat sie um Verzeihung, doch sie entfernten sich von mir. Ich wollte nicht weiter daran denken, aber ich kam aus dieser Trance nicht mehr heraus, mein Körper fühlte sich nicht mehr fremd an, sondern wohlig und mein Innerstes wehrte sich mit aller Kraft dagegen, aus dieser Trance aufzuwachen. Ich wurde genau dort gehalten, wo ich jetzt war, meine Gedanken wurden ferngesteuert.

      Dann entließen sie mich aus diesen Gedanken und ich schrie Luzifer an.

      »Das ist eine Lüge!« Inzwischen war ich mit gespreizten Armen und Beinen in der Luft gefesselt. Ich hing über dem Abgrund aus heißer Lava und gierigen Flammen, die sich nach meinem ausgehungerten Körper zehrten. Damian und Luzifer lachten amüsiert und nickten sich siegessicher zu. »Du elendiger Bastard!«, schrie ich und meine Tränen, von denen ich dachte, sie würden nicht mehr existieren, glitten über mein Gesicht und nahmen mir die Sicht.

      Beide schienen äußerst zufrieden mit meiner Reaktion und ermutigten mich, alles raus zu lassen. Ich tobte und wollte mich befreien, blinder Hass breitete sich in meinem Körper aus und ich entwickelte unbändige Kräfte, von denen ich keine Ahnung hatte, dass sie in mir schlummerten. In mir brodelte es und ich spürte Knochen, die knackten, mein Körper zitterte und meine Wut nährte mich. Meine Arme wurden stärker, meine Beine schienen wieder das Laufen zu erlernen und meine Venen wurden mit purem Adrenalin versorgt. Es fühlte sich großartig an und ich war gierig nach diesem Gefühl. Geblendet von Wut und Hass riss ich an meinen Fesseln bis sie schlussendlich nachgaben. Der Schlund unter mir schloss sich und ich landete grazil auf meinen Beinen. Ich fühlte mich stark und lebendig, nicht halbtot und schwach wie wenige Minuten zuvor.

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