Dieser eine Brief. Nicole Beisel

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Название Dieser eine Brief
Автор произведения Nicole Beisel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847678977



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Zumindest, bis sie ihr Normalgewicht wieder erreicht hatte. Normalerweise konnte sie essen, was sie wollte. Aber Raphaels Schokolade hatte es in sich.

      Stattdessen machte sie Bekanntschaft mit seinen Sandwiches, die sehr lecker waren. Leider war Raphael im Stress. Seine Schwester war es, die Nadine bediente. „Hallo. Das ist ja ein Zufall… War mein Bruder schon bei Ihnen wegen seinem Anzug?“ Nadine begrüßte Cécile und berichtete ihr von Raphaels Termin. „Oh, dann haben Sie beide sich ja bereits kennen gelernt.“ Nadine bestellte ein Sandwich, ohne ihre Kundin über den vorangegangen privaten Kontakt zwischen ihr und Raphael zu unterrichten und wollte den Laden gerade wieder verlassen, als Raphael aus dem Lager kam.

      „Oh, hallo. Na, sind Sie doch in den Genuss meiner Sandwiches gekommen?“ Nadine blieb fast das Herz stehen. „Hallo. Ja, ich dachte, ich stille mal meinen Hunger.“ Cécile wunderte sich ein wenig über den lockeren Ton, sagte jedoch nichts. Raphael war gerade dabei, die Kisten aus dem Transporter ins Lager zu räumen und war etwas außer Atem.

      „Tut mir leid, aber ich muss gleich wieder weg. Ich hätte mich gerne länger mit Ihnen unterhalten.“ Nadine bedauerte, sich nicht mit Raphael unterhalten zu können. Aber die Arbeit ging nun mal vor, das wusste sie nur zu gut. „Das macht nichts. Ich werde sicher noch öfter vorbeikommen. Bis bald!“

      Noch bevor Raphael irgendetwas erwidern konnte, machte sich Nadine mit hochrotem Kopf auf den Rückweg ins Geschäft. Raphael hatte etwas Trauriges in den Augen, worauf seine Schwester ihn sogleich ansprach. „Was ist denn los? Du schaust so traurig?“ Raphael konzentrierte sich wieder auf die Arbeit und rief ihr aus dem Lager zu: „Ach, nichts. Ich war nur in Gedanken.“ Cécile dachte sich ihren Teil und bediente den nächsten Kunden.

      Cécile kannte ihren Bruder ziemlich gut und wusste, dass ihn irgendetwas bedrückte. Sie schloss den Laden ab und fuhr direkt nach Hause und klopfte bei Raphael, der mittlerweile zu Hause sein musste.

      „Oh, Cécile. Ist mit dem Laden alles in Ordnung?“ Cécile lächelte. „Ja, keine Sorge. Aber ich frage mich, ob mit dir alles in Ordnung ist.“ Raphael hatte eine schöne große und sehr hell eingerichtete Wohnung. Sie nahmen auf der Couch Platz. „Ja, warum fragst du?“ Cécile wusste, dass er log. „Nun, du hast heute Mittag so traurig ausgesehen, als die Dame so plötzlich ging. Was war denn los?“

      Raphael war seiner Schwester unterlegen, und so beschloss er, ihr alles zu erzählen. Von der ersten Begegnung an, über die Pralinen bis hin zu seinen Gefühlen, die er zu entwickeln schien. „Ach, jetzt wird mir einiges klar. Ich wusste gar nicht, dass ihr euch schon länger kennt. Ich dachte, du kennst sie ebenso wie ich nur aus dem Brautmodengeschäft. Warum hast du mir denn nichts erzählt?“

      Raphael sprach nicht oft über seine Gefühle. Schließlich war er ein Mann und schämte sich ein wenig vor seiner Schwester. „Ich weiß auch nicht. Ich hatte wohl einfach ein wenig Angst und wollte mir keine allzu großen Hoffnungen machen. Bislang verstanden wir uns eigentlich ganz gut. Mir ist nur unklar, warum sie heute so plötzlich verschwunden war. Wahrscheinlich war mein Blick vorhin deshalb so traurig.“ Vielleicht hatte Kai ihr nach dem gemeinsamen Treffen etwas Falsches gesagt? Raphael konnte sich das jedoch nur sehr schwer vorstellen. Kai war immer aufrichtig gewesen und auch Raphael hatte bei dem Treffen Kai gegenüber nichts Negatives verlauten lassen. Im Gegenteil. Er war begeistert gewesen von Nadine und wünschte sich, dass mehr daraus werden würde. Aber er wollte sie nicht bedrängen, deshalb behielt er seine Gefühle vorerst für sich.

      „Mach dir keine Sorgen. Sie wird schon ihre Gründe gehabt haben, warum sie so schnell wieder ging. Ich denke, die Zeit wird zeigen, ob sich mehr daraus ergibt. Aber irgendwann wirst du ihr deine Gefühle gestehen müssen, sonst wird sie nie davon erfahren. Auch wenn du eine Abfuhr riskierst, einen Versuch ist es doch allemal wert, oder nicht?“ Raphael wusste, dass die Zeit gegen ihn spielte. Er musste sich etwas überlegen. „Ich denke darüber nach. Ich möchte nichts falsch machen.“

      Diese Gedanken quälten ihn noch lange, nachdem Cécile gegangen war. Er überlegte sich, wie er Nadine für sich gewinnen konnte ohne zu wissen, dass diese Gedanken längst überflüssig waren…

      Nadine schämte sich, einfach so den kleinen französischen Laden wieder verlassen zu haben. Sie hätte netter zu Raphael sein sollen, auch wenn er im Stress war. Sie wollte gar nicht erst daran denken, was Raphael nun von ihr halten musste. Kais Worte hatten ihr zugesetzt und so hatte sie Angst, Raphael könnte etwas von ihren Gefühlen ahnen. Sie musste das Missverständnis aufklären bzw. sich zumindest für ihren abrupten Weggang entschuldigen. Aber wie?

      Nadine ging ihre Post durch und stieß dabei auf ein Reiseprospekt. Dabei fiel ihr ein, dass sie sich dringend um ein Hotel für ihre Reise im August kümmern musste. Das war es! Sie konnte erneut in den Laden gehen, sich entschuldigen und Raphael endlich fragen (das wollte sie ja eh schon lange mal tun), ob sie ihm nicht etwas über Frankreich erzählen konnte. Vielleicht kannte er ja gute Hotels in und um Paris? Sie wollte nicht aufdringlich wirken aber vielleicht freute es ihn, wenn sie sich so für Frankreich interessierte. Sie hoffte, dass Raphael nicht allzu böse auf sie war. Sie hatten mittlerweile ein recht gutes Verhältnis zueinander aufgebaut. Sie würde es sich nicht verzeihen, wenn sie dieses mit einer unüberlegten Handlung, die auf ihre Gefühle für Raphael zurück zu führen war, zerstört hätte.

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