To Make Your Heart Remember Me. Isabella Stone

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Название To Make Your Heart Remember Me
Автор произведения Isabella Stone
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750271654



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gingen. Naja, John zog weg, Vince und der tätowierte Muskelmann neben mir blieben in Jersey.

      „Mit wem?“ Johns Neugierde ist unverhohlen. Er neigt sich über den Tisch, rempelt Kasia ein wenig dabei an, die so aussieht, als würde das Gespräch sie nichts angehen. „Erzähl mir alles!“

      „Er hat mir nichts erzählt! Ist das zu glauben? Ich hatte keine Ahnung, dass Vince überhaupt jemanden kennengelernt hat.“ Auch Logan beugt sich über den Tisch, trotzdem müssen die Männer sich fast anschreien, so laut ist es in dem Pub.

      „Ihr seid schlimmer als Waschweiber“, lache ich und trinke einen Schluck von meiner bereits warmen Cola.

      „Hayley hat Recht“, mischt sich Tessa nun ist das Gespräch ein. „Lasst ihm den spaß. Vince war schon ewig nicht aus.“ Eigentlich kann ich Tessa ganz gut leiden, aber ihre ständigen Annäherungsversuche gegenüber Logan nerven mich schon eine ganze Weile. Versuche, seine Aufmerksamkeit auf sie zu richten. Wie jetzt. Ihr Hand landet, wie zufällig, auf seinem Oberschenkel, gefährlich nahe seinem Schritt. Zu allem Überfluss beginnt sie auch noch, kleine Kreise auf sein Bein zu zeichnen.

      Unbeabsichtigt schnaufe ich, rücke ein wenig von Logan ab. Ich revidiere meine Aussage, ich kann Tessa kein Stück leiden. Ich meine, die beiden können machen, was sie wollen, sie sind ungebunden. Soll er doch Spaß mit ihr haben, mir egal.

       Logan sucht meinen Blick, seine Augen fragen gefühlt tausend Dinge auf einmal. Ich wende mich ab, widme mich meiner Freundin, die schon wieder auf ihr Handy schaut.

      „Es muss dich schwer erwischt haben“, stelle ich grinsend fest.

      „Ja, ich meine, nein, natürlich nicht.“ Schnell verstaut sie ihr Handy wieder in ihrer Tasche. „Hayls, wärst du mir sehr böse, wenn ich mich jetzt vom Acker machen würde? Ich … also ich hätte da noch eine Verabredung.“

      „Es ist natürlich okay. Du hast es vorhin gar nicht erwähnt.“

      „Ja, es stand vorhin noch nicht fest. Deshalb haben wir die ganze Zeit geschrieben. Es ist doch okay? Ich werde nach Haus gebracht, du musst dir keine Sorgen machen.“ Während meine beste Freundin sich um Kopf und Kragen redet, leuchten ihre Augen, wie sie es schon lange nicht mehr getan haben. Scheinbar freut sie sich auf dieses Date. Wie könnte ich es ihr dann verwehren? Nach all der Zeit, die sie schon auf den einen wartet.

      „Natürlich ist es okay. Los, ab mit dir und hab ganz viel Spaß! Morgen will ich alles wissen!“ Kasia springt auf, kommt zu mir herüber und drückt mich fest an sich. Auch ich stehe auf, begleite sie noch zu Tür. Wir geben uns noch einen Kuss auf die Wange und schon ist sie verschwunden.

      „Wo geht sie hin?“, will Logan wissen, als ich wieder an den Tisch trete. Tessa ist noch näher an ihn gerutscht, sie sitzt praktisch auf seinem Schoss.

      „Sie ist verabredet. Entschuldigt mich bitte kurz.“ Ich drehe mich wieder um, gehe zur Toilette. Ich würde zu gern gehen, den Abend auch für mich als beendet erklären. Doch Logan hat extra auf uns gewartet, hat Überstunden gemacht, weil wir mal wieder zu spät waren. Bin ich es ihm da nicht schuldig, noch eine Weile zu bleiben?

       Als ich aus den Toilettenräumen trete, glaube ich einen kurzen Moment, dass Logan mich hier abfangen wird. Kurz erlaube ich meiner Fantasie, sich auszumalen, wie es wohl wäre, wenn er mich an die Wand presst, sein Bein zwischen die meinen schiebt und mich küsst, als wäre ich die einzige Frau für ihn auf der ganzen Welt. Ich würde in sein Haar greifen, ihn fester an mich ziehen. Seine Zunge würde über meine Lippen streichen, mich um Einlass bitten. Natürlich würde ich ihn gewähren lassen, ein wenig an seinem Haar ziehen, er würde leicht aufstöhnen. Seine Härte würde sich an mein Bein drücken, vielleicht sogar gegen meine pochende Mitte, je nachdem, wie er mich halten würde. Dann würden wir uns tief in die Augen schauen und im stummen Einvernehmen den Pub verlassen und auf schnellsten Weg in seine Wohnung fahren.

       Doch solche Momente gibt es nur in Büchern oder Filmen, nicht in der Realität. Natürlich wartet niemand mich auf dem kleinen Flur. Ich gehe zurück zu den anderen, versuche keine Miene zu verziehen. Natürlich hat sich Tessa nicht von Logan wegbewegt, aber das geht mich nichts an. Ich habe ihm einen Korb gegeben, wollte nicht mit ihm ausgehen. Es. Geht. Mich. Nichts. An.

       Ich beschließe, ihn den restlichen Abend zu ignorieren. Was ganz gut funktioniert, John ist ein netter Typ, wir unterhalten uns gut und können miteinander lachen. Im Augenwinkel nehme ich immer wieder wahr, wie Logan mich unverhohlen mustert. Seine Miene ist ernst, fast wirkt sie sauer. Irgendwann hat er Tessas Arm weggeschoben, sich anders auf seinen Stuhl gesetzt. Man könnte fast meinen, ihn würde es stören, dass John und ich uns so gut unterhalten.

      Zwei Stunden später, ich habe mir mittlerweile doch noch ein Bier erlaubt, wollen die anderen noch weiterziehen.

      „Hayley, wie sieht es bei dir aus? Du kommst doch noch mit?“, will John von mir wissen.

      „Nein, ich habe für heute genug und werde mich auf den Heimweg machen“, erkläre ich und werfe meinen Anteil für die Getränke auf den Tisch.

      „ich bring dich“, bietet John an. Doch seine Stimme zeugt deutlich von dem Alkohol, den er schon getrunken hat. Tessa wird immer lauter, dass wir uns endlich entscheiden sollen, als Logan sich auch noch in unser Gespräch einmischt.

      „Ich bringe sie nach Hause“, sagt er bestimmt. John mustert erst mich, dann Logan, dann wieder mich. Zweifelns zieht er eine Augenbraue nach oben, als wolle er von mir wissen, ob das in Ordnung geht. Ich will ablehnen, will Logan sagen, dass John mich bringt, als mein tätowierter Freund ganz nah an mich herantritt. „Ich sagte, ich bringe dich.“ Seine Stimme ist rau, mir wird schlagartig klar, dass er keine Widerrede dulden wird. Und, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, will ich ihm gar nicht widersprechen.

       „Leute, ich klinke mich aus. Hayls hat getrunken, ich werde sie bringen“, wendet er sich an unsere Clique. John zieht sich zurück und schließlich verlassen alle den Pub. Als alle weg sind, dreht er sich fragend zu mir.

      „Was?“, zicke ich ihn an. Warum weiß ich selbst nicht so genau, wahrscheinlich, weil er mich nicht gefragt hat, ob er mich überhaupt begleiten soll.

      „Können wir?“

      „Logan, ernsthaft, ich habe ein Bier getrunken, ich bin durchaus in der Lage, selbst nach Hause zu fahren.“ Ich will meinen Autoschlüssel aus der Tasche holen, kann ihn aber nicht finden. Ich gerate in Panik, glaube schon, mir hätte jemand meine Wagenschlüssel geklaut.

      „Suchst du diesen?“, fragt Logan, lässt dabei meinen gesuchten Schlüssel vor meiner Nase tanzen. „Ich werde dich fahren. Punkt.“

       Ich möchte einem Impuls folgen, ihm widersprechen, meine Schlüssel nehmen und gehen. Doch ich kann es nicht. Aus unerfindlichen Gründen kann ich mich ihm nicht widerstehen. Seine Augen strotzen nur so vor Entschlossenheit, jedes Argument meinerseits würde er abschmettern. Seufzend nicke ich, gebe mich meinem Schicksal hin. Gemeinsam gehen wir zu meinem Wagen. Logan hält mir die Beifahrertür auf, steigt selbst hinters Steuer und manövriert den Wagen durch die Stadt.

      „Wo fährst du eigentlich hin? Nach New York hättest du schon längst mal abbiegen müssen.“ Ich kenne die Gegend, durch die er fährt, denn sie führt direkt zu seinem Studio.

      „Gut erkannt, Sherlock.“ Sein Grinsen könnte ansteckend sein, wäre ich nicht bis aufs Äußerste angespannt. Wieso wollte er nicht, dass John mich fährt? Er hätte sicher mit Tessa eine tolle Zeit haben können. „Wir haben einiges zu besprechen, deshalb lade ich dich ein, meine Wohnung kennenzulernen.“ Mit einem Nicken deutet Logan zu meinem Fenster.

      „Wir stehen vor deinem Studio“, stelle ich nüchtern fest.

      „Richtig. Aber die Wohnung darüber gehört ebenfalls mir. Komm.“ Logan steigt aus, bleibt neben der Beifahrertür stehen und wartet auf mich. Als ich aussteige greift Logan nach meiner Hand, streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken, ehe er mich mit sich zieht. Ich bin von seiner bestimmenden Art so verwirrt, dass ich nur stumm folge. Noch nie hat er mir eine Entscheidung abgenommen, hat sich zurückgehalten, wenn ich mal wieder meinen Kopf durchsetzen