To Make Your Heart Remember Me. Isabella Stone

Читать онлайн.
Название To Make Your Heart Remember Me
Автор произведения Isabella Stone
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750271654



Скачать книгу

>

      

      Titel Seite

      To Make Your Heart Remember Me

      Isabella Stone

      Ähnlichkeiten zu lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Diese Geschichte ist reine Fiktion.

      Buchcover wurde mit Lizenz freien Bildern der Seite pixbay.com gestaltet.

      Impressum

      Texte: © Copyright by Jennifer Scharn

      Umschlaggestaltung: © Copyright by Jennifer Scharn

      Verlag:

      Jennifer Scharn

      Lazarusstr. 127

      13581 Berlin

      [email protected]

      Titel

      Prolog

      Was ist, wenn sich alles ändert? Bist du dann da? Wirst du mir zur Seite stehen? Was ist, wenn plötzlich nichts mehr ist, wie es einst war? Bleibst du dann an meiner Seite? Oder wendest du dich ab? Gehst den Weg allein weiter? Vielleicht sogar zurück? Bist du noch du, wenn nichts mehr ist, wie es war? Die Zeiten waren gut, wir waren frei, glücklich, schwerelos. Was gibt es Besseres, als einen Abend mit den Mädels? Was ist schöner, als ein Abend allein? Was ist spannender, als das Vertraute neu zu entdecken? Ein Blick, eine Geste, eine Nachricht, die dich lächeln lässt. Im Hinterkopf immer ein Funke, der dich grübeln lässt, der dir versucht aufzuzeigen, dass nichts ist, wie es scheint. Wer wird die Erinnerungen wach halten? Wer sorgt dafür, dass Namen nicht vergessen werden? Wirst du es sein? Bist du der Mensch, den ich mehr als alles andere brauchen werde? Wer kümmert sich um die, die zurückbleiben? Wer wird sich um dich kümmern? Wer schaut nach dem Rechten, wenn ich es nicht mehr kann? Wie lange dauert es, bis die Seiten vergilben, brüchig werden? Wann wird sich der Duft ändern? Wann zerfällt das Kartenhaus? Im Radio singen sie, dass andere gern wie ich wären. Man soll sich nur genau genug betrachten und man wird sehen, wie besonders ein jeder von uns ist. Nein, ich glaube ihren Worten nicht. Ich denke nicht, dass jemand wie ich, getrieben von Furcht und Sorgen durch die Straßen von San Francisco gehen will. Die Sprache ist hier die gleiche, wie zu Hause. Und heißt es nicht, dass man sich deshalb zugehörig fühlt. Vielleicht sollte ich gehen, woanders hin. An den Strand von Rio? Im Sand tanzen und all meine Sorgen vergessen? Ich bin doch gerade erst hier angekommen. Habe es mir erlaubt zu hoffen, habe mir eine Zukunft ausgemalt. Was wird mir nun bleiben? Aufgeben ist keine Option, auch wenn es der scheinbar einfachere Weg ist. Ein Ausweg, eine Möglichkeit, die Sorgen hinter mir zu lassen. Nun sage mir, wirst du da sein, wenn der Fall der Fälle eintritt? Wenn ich nicht mehr ich sein kann, hältst du dann meine Hand?

      „Haben Sie noch einen Wunsch?“ Schnell klappe ich mein schon reich beschriebenes Notizbuch zu und schaue auf. Vor mir steht wohl die schönste Kellnerin der Westküste. Ihre langen braunen Haare wehen ihr leicht ins Gesicht, doch sie lässt sich davon nicht stören. Ihr Lächeln ist so falsch, wie ihre Fingernägel. Wahrscheinlich arbeitet sie nur hier, um sich ihre Ausbildung leisten zu können. Aber was weiß ich schon, sie wird es mir nicht verraten.

       Kopfschüttelnd verneine ich ihre Frage, reiche ihr meine Kreditkarte und warte, bis sie mir diese mit dem Kassenbeleg zurückbringt. Das Trinkgeld wird in diesem Coffeeshop automatisch berechnet, ich brauche mich nicht darum kümmern.

       Ich stecke die Plastikkarte zurück in ihr Fach in meiner Designerbrieftasche, verstaue diese und mein Notizbuch in meiner Tasche und verlasse das Café. Das Schreiben beruhigt mich, lässt mich die Welt um mich herum vergessen. Zumindest so lange, bis eine Kellnerin mich in die wirkliche Welt zurück holt.

      Während ich die Straße runterlaufe, spüre ich die Blicke der anderen Menschen. Einige laufen an mir vorbei, andere sitzen in den zahlreichen Straßencafés. Meine Jeans, die ich bereits zerrissen gekauft habe, weil es so Mode ist, liegt tief auf den Hüften und eng an meinem Hintern. Das weiße Top lässt kaum Raum für Phantasie – wie ich es bezwecken wollte. So lange ich noch zeigen kann, was ich habe, werde ich dies auch tun. Und werde die Blicke genießen, die mir geschenkt werden. Ach wären es doch seine Blicke.

       Unweigerlich wandern meine Gedanken zu ihm. Ich solle mich nicht in ihn verlieben, sagte er. Er wolle nichts Festes, sei zu jung, um dem Wind nicht mehr zu folgen. Dabei bezog sich das immer nur auf Frauen. Schon längst ist er sesshaft geworden, hat eine Eigentumswohnung, einen sicheren Arbeitsplatz und einen großen, immer gleichbleibenden Freundeskreis. Aber wenn es um Frauen geht ist und bleibt er ein Vagabund. Doch es ist nicht leicht, Gefühle zu unterdrücken. Auch nicht, wenn man vorgewarnt wird.

       Allerdings spielt es jetzt keine Rolle mehr. Er lebt am anderen Ende des Kontinents, liegt wahrscheinlich schon im nächsten Bett. Ich nehme es hin, habe ihm nicht gesagt, was los ist.

       Wir standen am Flughafen, haben uns verabschiedet, wie gute Freunde es machen. Hätte ich ihm sagen sollen, was los ist? Dass ich ihn wirklich brauchen könnte? Dass ich nicht allein sein will, wenn die Zeit reif ist? Wenn es womöglich zu Ende geht?

       Wäre es fair gewesen? Wie hätte ich ihm das antun können? Wieso sollte ich ihn um etwas bitten, um was ich selbst nicht gebeten habe? Ich habe keine Wahl, muss damit zurechtkommen. Doch er … er hat damit nichts zu tun, braucht sich nicht mit meinen Problemen belasten.

      Abrupt bleibe ich stehen, drehe mich um die eigene Achse. Ich kann nicht glauben, wie weit ich bereits gelaufen bin. Dennoch stehe ich hier, auf dem Aussichtspunkt der Golden Gate Bridge. Um mich herum stehen Touristen, die ihre Erinnerungen in Fotos festhalten. Unter ihnen auch einheimische Jungs, die ihren Mädchen lächelnd die College Jacken – Football oder Baseball, wer weiß – über die Schultern legen. Kalt ist es bei bestem Willen nicht. Aber die Geste ist voller Liebe. Oder Lust? Wer kann das schon so genau sagen?

      Langsam trete ich näher an die Absperrung, die mich von den Klippen trennt, möchte meinen Blick streifen lassen. Ich kann bis nach Alcatraz sehen, das Wetter ist heute gnädig mit San Franciscos Einwohnern und Gästen. Erst ein einziges Mal war ich drüben auf der Gefängnisinsel – ist nicht so gruselig, wie ich dachte.

       Seit fünfzehn Jahren lebe ich nun in der neuen Welt. Seit ich drei Jahre alt war, habe ich mit und bei meinen Eltern in New York gelebt. Nun bin ich schon einige Monate in San Francisco. Ein lang gehegter Traum ist mit meinem Umzug endlich wahr geworden. Werde ich es fünfzehn weitere Jahre genießen können? Welchen Preis werde ich dafür zahlen müssen? Mit gerade Mal achtzehn Jahren sollte das Leben noch nicht so schwer sein. Es sollten sich Türen schließen und öffnen, die Welt sollte mich mit offenen Armen empfangen. Ein Leben sollte nicht mit achtzehn vor dem Aus stehen.

      Am Horizont geht die Sonne unter, färbt den klaren Himmel in ein wunderschönes Pink. Verträumt spiele ich mit der Zunge an meinem Piercing am Lippenbändchen. Es war mein erstes, eines, was ich unbedingt haben musste. Viele haben versucht, meinen Eltern einzureden, dass es der Start einer großen Rebellion sei. Ich wäre meinen Eltern undankbar, für das Leben, das sie mir bieten. Ich wolle sie damit beschämen. Doch meine Eltern haben nicht darauf gehört. Sie wussten, dass ich es für mich mache, dass es nicht mit ihnen oder meiner Liebe zu ihnen zu tun hatte.

       Einsam und still laufen mir Tränen über die Wangen, wenn ich an meine Mom und meinen Dad denke. Gedankenverloren streicht meine Hand über den linken Unterarm, auf welchem ich mir eine Erinnerung an sie unter die Haut stechen gelassen habe. Schon immer hatten wir ein gutes Verhältnis. Wir bedeuten uns alles. Egal, was andere sagen. Zwischen uns stehen keine Vorwürfe.

       Ich ziehe, noch immer unter Tränen, den Umschlag aus meiner kleinen Lederhandtasche. Das alte Material der Tasche kratzt leicht über meine Haut. Schwer liegt der Umschlag in meiner Hand, wirkt unheilvoll. Ich betrachte den Absender, die verschiedenen Stempel der Post, drehe ihn um, streiche über die feine Klebespur der Verschlusslasche. Will ich wirklich wissen, was darin steht? Will ich mein Schicksal, mein ganzes weiteres Leben von den Zeilen im Inneren abhängig machen? Soll es so besiegelt werden?

      Ich