Название | ALs die Zeit zu Ende war |
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Автор произведения | Doreen Brigadon |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748597704 |
„Was machst du denn da?“, fragte er mich verwirrt.
„Kochen?“, sagte ich langgezogen.
„Habe ich nicht gesagt, wir gehen essen? Oder wolltest du das nicht hören?“
Ich schlug mir auf den Mund. Das hatte ich total vergessen. Ja, das hatte er gesagt.
„Tut mir leid, das habe ich leider vergessen, ist mir entschwunden“, sagte ich zerknirscht.
Alfons grinste.
„Und was machen wir jetzt mit dem Essen, das du schon angefangen hast?“
Ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Dann ist eben das Abendessen schon fertig, und ich brauche später nicht mehr so viel machen.“
Jetzt lachte er und schüttelte den Kopf.
„Du weißt aber auch immer etwas darauf und kannst dich herausreden.“
„Hin und wieder schon.“
Da hörten wir, dass sich die Tür öffnete. Adolf kam und war genauso überrascht, dass Alfons schon auf war.
„Da kann ich ja lange auf einen Anruf warten. Guten Morgen, übrigens.“
„Guten Morgen“ sagten auch wir.
„Annabell kann es einfach nicht lassen. Obwohl ich gesagt habe, wir gehen essen, kocht sie für uns.“
„Ich habe es mir gerade gedacht, dass Sie ja so etwas gesagt haben. Oder ich habe mich verhört, und wir essen doch zu Hause?“
„Nein, wir essen heute auswärts. Der Tisch ist schon bestellt. Für drei Personen. Auch du sitzt heute bei uns“, sagte er zu Adolf.
Der war jetzt noch mehr überrascht. Für mich war es klar gewesen.
„Aber wieso kochst du dann?“, fragte jetzt ein noch mehr verdutzter Adolf.
„Aus Gewohnheit?“
Jetzt lachten wir alle. Adolf und ich machten rasch das Frühstück, und Alfons sah uns vergnügt zu. Danach kochte ich soweit fertig, und um 11 Uhr fuhren wir schon los. Es ging raus aufs Land. Nach Melk. Dort aßen wir im Rathauskeller zu Mittag, anschließend sahen wir uns noch Stift Melk an. Später ging es gemütlich zurück. Wir kamen gegen 17 Uhr an. Alfons verschlief ein Stück der Fahrt. Auch ich glaube, nickte etwas ein. Zu Hause angekommen, kochte ich fertig, und wir konnten um 18 Uhr zu Abend essen. Leider musste ich dann auch schon bald fahren. Ich sah noch nach, was alles da war, und schrieb Adolf noch einiges auf.
„Adolf, was sagst du? Soll sie wieder nächstes Wochenende kommen? Und das wieder am Donnerstagabend?“
Adolf sah ihn verwundert an, dass er ihn überhaupt fragte?
„Dass sie uns wieder die Leviten lesen kann, wenn du mir kein Frühstück machst oder ich keines esse?“
„Ja, das wäre sogar gut so. Dann hätten wir sie wieder länger hier!“, meinte jetzt auch Adolf.
Hatten die sich jetzt gegen mich verschworen? Ich konnte doch nicht jeden Donnerstagabend schon hier sein! Und mir jeden Freitag frei nehmen!
„Bitte Annabell, könntest du es noch einmal einrichten, dass du schon Donnerstagabend wieder hier bist? Ich schwöre dir, es wird nicht mehr vorkommen.“
Ich sah beide an. Ein jeder sah mich mit seinen graublauen Augen treuherzig an.
„Ich werde es versuchen, kann aber leider nichts versprechen. Muss erst mit meinen Kollegen sprechen. Und mit meinem Chef.“
Das leuchtete Alfons ein.
„Aber du meldest dich sofort, wenn du es weißt!“
Ich musste es versprechen. Danach brachte mich Adolf wieder zu meinem Auto. Er verabschiedete sich auch etwas traurig. Die Fahrt verlief gut und Michi bombardierte mich schon wieder mit Nachrichten. Als ich zu Hause war, schrieb ich ihr sofort: ‚Du kannst kommen!‘ Sie hätte sowieso vorher nicht aufgehört mich mit Nachrichten oder Anrufen zu bombardieren. Natürlich musste ich ihr alles erzählen. Aber diesmal war sie sehr enttäuscht, weil es keinen Einkauf und keine weite Reise gegeben hatte.
Die Woche verlief gut. Am Mittwochabend konnte ich Alfons schreiben, dass ich Donnerstag kommen würde, aber erst spät am Abend. Er schickte mir hüpfende Smileys zurück. Ich konnte nur lachen. Was er wieder vor hatte? Ich hoffte, es ging ihm besser. Er schrieb zwar „alles okay“, und Adolf auch, aber sie konnten mir ja verschweigen, dass es Alfons nicht gut ginge. Mit einem schlechten Gefühl fuhr ich dann Donnerstagabend wieder zu ihnen. An der Stadtgrenze rief ich Adolf an und sagte, dass ich dann zum Holen wäre.
Alfons
Adolf ging nach der Nachricht zu Herrn von Behringen, um ihm es zu sagen. Der stand in der dunklen Wohnung und sah raus in die Lichter der Stadt.
„Bis ihr kommt, werde ich schon schlafen. Sag bitte Annabell, sie braucht nicht viel einpacken. Wir fliegen morgen um 8 Uhr weg. Also müssen wir um 7 Uhr wegfahren. Du hast dann das ganze Wochenende frei. Wann wir zurückkommen, weiß ich noch nicht. Ich werde dich dann benachrichtigen. Und …“
Er machte eine Pause, bevor er weitersprach. Man merkte ihm an, dass es ihm nicht leichtfiel.
„Ich werde Annabell fragen, ob sie meine Frau werden will. Egal, ob sie ja oder nein sagt, sie wird hinterher einen Freund brauchen. Kannst du, willst du das sein, wenn sie dich fragt?“
Adolf gab es einen Stich im Herzen, als er ihm das sagte. Aber wieso sollte sie einen Freund brauchen, egal weswegen. Ihm rotierte der Kopf. Er musste zuerst schlucken, bevor er antworten konnte. Und man merkte es trotzdem seiner Stimme an, dass es ihm nicht leichtfiel.
„Ja, ich werde für sie da sein, egal, was ist.“
Adolf tat das Herz weh bei diesen Worten. Er hätte lieber etwas anderes hören wollen.
„Gut, danke, aber sage Annabell noch nichts davon. Das war nur ein Gespräch zwischen uns. Das weitere werden wir nach unserem Trip nach Paris sehen. So, und jetzt hole sie ab und bring sie heil hierher. Gute Nacht!“
Er wusste genau, das würde für Adolf keine gute Nacht werden, auch nicht für ihn. Nicht, bevor das alles geklärt war. Er musste ihm das sagen, damit er sich keine allzu großen Hoffnungen macht. Er hatte ihre Blicke gesehen. Also sollte der Rest seines Planes auch aufgehen. Adolf ging und holte Annabell schweren Herzens ab.
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