Название | ALs die Zeit zu Ende war |
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Автор произведения | Doreen Brigadon |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748597704 |
Adolf stand etwas mürrisch auf. Aber Wette war Wette. Dafür konnte ich mich zu Alfons setzen. Er sah wieder auf seinen Laptop und ich sah etwas fern. Adolf war dann bald fertig.
„So der Mohr hat seine Arbeit getan, jetzt kann er wieder gehen. Wenn ihr mich braucht, ihr wisst wo ihr mich findet, Mylord und Mylady.“
Verneigte sich vor uns und ging.
„Danke!“, rief ich noch lachend nach.
Den Kofferwagen nahm er auch noch mit. Jetzt war ich wieder mit Alfons allein. Diesmal sah ich ihm zu, was er am Laptop machte. Auf einmal machte es einen Kracher und ich schreckte hoch. Alfons sah mich lachend an. Die Fernbedienung war mir runtergefallen. War ich etwa eingeschlafen?
„Du siehst so niedlich aus, wenn du schläfst. Ich wollte dich nicht wecken.“
Ich musste leider aufstehen, um meine steifen Glieder zu bewegen und noch auf ein Örtchen zu gehen. Bis ich wieder zurückkam, war Alfons etwas eingenickt. Ich holte für uns noch etwas zu trinken. Heute sah er schon etwas besser aus. Der Arzt hatte nichts zu uns gesagt, ob wir bzw. Adolf auf etwas achten sollten. Vielleicht hatte er es ihm auch verboten. Ich stand hinter der Couch und betrachtete ihn.
„Hast du mich jetzt genug betrachtet?“, sagte er da gerade.
„Schläfst du nicht?“
„Nein. Ich wollte sehen, was du machst“, sah er mich schelmisch an.
„Weißt, du was ich jetzt gerne tun würde?“
„Nein? Vielleicht ein Nickerchen machen oder mir zu sehen beim Schlafen?“
„Nein. Keines von beiden. Ich möchte gerne an die frische Luft gehen. Hier wird mir die Luft manchmal genommen.“
Ich fragte ihn nicht, wieso.
„Fühlst du dich fit genug?“
„Ja, wenigstens ein kurzes Stück. Ich muss mal kurz raus. Wenn du willst, kann Adolf mit dem Auto in der Nähe bleiben. Oder wir rufen ihn an, wenn ich nicht mehr zurückkann.“
Mir war beides recht.
„Gut. Gehen wir ein kleines Stück.“
Ich konnte verstehen, dass er raus wollte. Er war seit Mittwoch hier in der Wohnung. Ein bisschen Luft würde ihm sicher guttun. Wir mussten ja nicht weit gehen.
„Gut, ich sage es Adolf.“
Er war sofort am Telefon. Adolf würde unten warten und uns abholen, wenn Alfons nicht mehr weiterkonnte. Nachfahren wäre nicht gut, weil er den Verkehr stören würde. Wir zogen uns an und gingen langsam zum Aufzug. Der Portier staunte nicht schlecht, als er uns sah.
„Geht es Ihnen wieder besser, Herr von Behringen?“
„Ja. Danke der Nachfrage, Rudolf.“
Wir gingen langsam weiter. Ich wollte einmal um den Block. Das würde vollkommen reichen. Doch Alfons ging in eine andere Richtung. Jetzt bekam ich etwas Angst.
„Hier sollte doch irgendwo ein McDonald sein, oder nicht?“
„Wieso willst du jetzt zum McDonald?“
„Ich würde auch gerne einmal im Leben so ein Essen kosten. Ich kam nie dazu. Tust du mir den Gefallen?“
Ich schnappte mir mein Handy und ließ mir alle McDonalds-Filialen anzeigen. Und wirklich, eine gab es nicht unweit von unserer Stelle. Wir folgten der Anzeige auf meinem Handy. Bis wir hinkamen, wurde Alfons schon müde. Ich merkte es, dass er sich mehr schleppte als er ging.
„Ruf Adolf an und frage ihn, was er möchte. Wir bestellen es inzwischen und er kann uns dann abholen.“
Natürlich machte ich das sofort. Er bestand nicht darauf, wieder zurück zu gehen. Ich glaube, das würde über seine Kräfte gehen. Sofort rief ich Adolf an. Er war wieder schnell am Telefon. Ich fragte ihn, was er denn gerne möchte. Er war durcheinander, bis ich es ihm erklärte. Er bestellte einen McBacon, einen Hamburger Royal Käse, Pommes und Cola. Alfons lieferte ich an einem Tisch ab. Ihm war es egal. Hauptsache, etwas von McDonalds. Also bestellte ich ihm einen McChicken, einen Hamburger, Pommes und Cola. Für mich einen Royal TS, Big`n Tasty, Pommes und auch Cola. Einiges bekam ich sofort und das andere würde geliefert werden. Diesmal bezahlte ich. Dann ging ich mit dem Tablett zu ihm. Adolf musste sich sehr beeilt haben, denn er kam auch schon bei der Tür rein. Er sah mich sofort und kam auf mich zu.
„Wo ist er?“, fragte er besorgt.
„Da drüben. Er beobachtet das Geschehen hier.“
Wir gingen zu ihm und ich teilte das auf, was ich schon mitgebracht hatte. Ich musste noch auf meinen Big`n Tasty warten und Adolf auf seinen McBacon. Alfons suchte etwas.
„Was suchst du?“
„Das Besteck. Hast du keines genommen? Oder haben sie dir keines gegeben?“
„Beides, mein Schatz, beides. Man isst hier so.“
Nun öffnete ich meine Schachtel, nahm meinen Burger heraus und biss ab. Adolf machte das Gleiche. Alfons sah uns verwundert an.
„Hier wird mit den Händen gegessen und nicht fein mit Messer und Gabel. Versuche es doch einfach.“
Er tat es uns gleich, und prompt spritzte es aus dem Burger. Natürlich wurde sein Hemd bekleckert. Wir grinsten und zeigten es ihm noch einmal, dass er den Burger fest zusammendrücken musste. Der zweite Versuch war schon viel besser. Die Pommes musste er auch mit der Hand essen.
„Ihr seid wirklich arm, dass ihr euch nicht mal ein Besteck leisten könnt. Ich werde euch eines kaufen, damit ihr normal essen könnt.“
Das sagte er so ernst, dass wir es ihm fast abnahmen. Bis er lächelte. Da Alfons nicht alles schaffte, packten wir den Rest ein. Auf dem Weg zum Auto fragte er: „Musst du nicht noch bezahlen?“
„Nein, das Essen muss man gleich bezahlen.“
Adolf sperrte das Auto auf und sagte, er komme gleich. Dann kam er mit einer Tüte zurück. Hatte er noch Hunger? Hatte er sich noch etwas geholt? Es roch danach. Er brachte uns heil wieder zurück.
„Ist ja gut gegangen, mein erster Ausflug in die normale Welt.“
Was sollte man dagegen sagen?
„Was bekommst du für das Essen?“, fragte er mich doch glatt.
„Das habe ich bezahlt. Lass mich doch auch mal was zahlen. Das kann ich mir gerade noch leisten. Und meine Kinder verputzten mehr, als was wir dort gegessen haben.“
Er sagte nun nichts mehr. Setzte sich auf die Couch und sah nach seinen Mails. Adolf kam etwas später.
„Würdest du mir bitte wieder beim Duschen helfen?“, fragte Alfons Adolf.
Dieser sah zwar verwundert drein, doch er ging mit ihm ins Bad. Eine gute halbe Stunde später kam er allein zurück.
„Er ist schon schlafen gegangen. Er sah auch schon sehr müde aus. Ich werde auch gehen. Sollte etwas sein, ruf mich bitte an. Gute Nacht.“
Jetzt war ich allein. Was sollte ich tun? Fernsehen wollte ich nicht. Alfons hatte eine kleine Bibliothek. Dort fand ich ein Buch, das ich lesen wollte. Doch meine Gedanken gingen immer woanders hin, bis ich auch irgendwann einschlief. Um 2 Uhr in der Früh drehte ich das Licht ab.
Alfons
Ja, ich war etwas müde geworden. Doch ich wollte allein sein, um einige Telefonate zu führen, die die beiden nicht mitbekommen sollten. Auch musste ich grob noch einige Briefe und mein Testament entwerfen, die mir dann Notar Kramer schreiben und verfeinern musste. Nein, nicht seine Angestellten, das musste er persönlich machen, damit nichts, auch gar nichts an die Öffentlichkeit kommen konnte. Es musste alles absolute Verschlusssache bleiben. Das musste er mir versprechen. Auch musste ich fürs nächste Wochenende noch die Zimmer buchen und einen Flug organisieren. Es sollte eine Überraschung