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Das Rauschen unter der Choreographie

Группа авторов

Stil ist beschreibbar als Modus des Bezugnehmens auf die Welt, als relationale Funktion, die Körper und Bewegungen in ihren historischen, gesellschaftlichen und (kultur-)politischen Situierungen sichtbar macht. Die Tanzwissenschaftlerin Laurence Louppe nannte in ihrer Poetik des zeitgenössischen Tanzes Stil den Subtext, den wahren Text, «den man unter der choreographischen Sprache rauschen hört». Die Beiträge des Bandes untersuchen, wie sich «Stil» im Tanz und auf der Bühne manifestiert und welche Funktion der heute im Alltagsleben, in Mode und Design allgegenwärtige Begriff im Diskurs über Tanz und Theater übernimmt.

Korpusgestützte Textanalyse

Manfred Stede

Viele Arbeitsgebiete der Linguistik haben in den letzten Jahren von einer Hinwendung zu empirischen Daten profitiert: Allgemein verfügbare Korpora erlauben die nachvollziehbare Prüfung von Hypothesen. Der vorliegende Band geht diesen Weg für die Textlinguistik. Die wesentlichen Ebenen der Textanalyse werden systematisch erläutert und Textualität als das Ergebnis der Interaktion dieser Ebenen gedeutet. Anhand einer linguistischen Datenbank und eines auf mehreren Ebenen annotierten Textkorpus können praktische Recherchen durchgeführt und die Mechanismen der Textkohärenz gründlicher untersucht werden als bisher sowohl qualitativ als auch quantitativ. Die 2. Auflage wurde vollständig überarbeitet und an vielen Stellen ergänzt, u.a. um ein eigenständiges Kapitel zur Argumentationsstruktur. Zudem steht jetzt für die Korpusrecherche das Potsdamer Kommentarkorpus online bereit und ist in die Übungsaufgaben des Buches integriert. Stimmen zum Buch: "… eine uneingeschränkte Empfehlung für alle, die sich mit moderner Textanalyse in praktischer Hinsicht befassen wollen." Info DaF 36, 2/3 (2009) "Studierende der Sprachwissenschaft im allgemeinen und der Textlinguistik sowie der Computerlinguistik im besonderen werden dieses Buch als ein gutes Lernmittel erleben" ZfS 26 (2007)

Sprachenlernen und Kognition

Jörg-Matthias Roche

Trotz vieler Bemühungen um Kompetenz-, Aufgaben- und Handlungsorientierung kommen in der Praxis der Sprachvermittlung weiterhin verbreitet traditionelle Verfahren zur Anwendung, was beispielsweise Lehrprogression, Niveaustufen, Fehlerkorrektur und Leistungsmessung betrifft. Mit der Weiterentwicklung der kognitiven Linguistik und weiterer kognitiv ausgerichteter Nachbardisziplinen beginnt sich nun aber auch in der Sprachvermittlung in vieler Hinsicht ein Paradigmenwechsel zu vollziehen. Die kognitionslinguistischen Grundlagen dieses Paradigmenwechsels und verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für den Sprachenerwerb werden in diesem Band systematisiert und am Beispiel der Grammatikanimationen veranschaulicht. Der Band ist der erste in einer neuen Reihe, die von Online-Modulen für die Aus- und Weiterbildung begleitet wird.

Nachtdenken

Martina Bengert

Nachtdenken heißt die Welt zerdenken. Es ist ein Nachdenken über die Nacht, vor allem aber ein Denken von einer unbegreiflichen Nacht aus, die zutiefst vom Tode geprägt ist. Die vorliegende Studie ist eine Lektüre zweier Texte Maurice Blanchots, die beide unter dem Titel Thomas lObscur veröffentlicht wurden und zu den hermetischsten Werken der neueren französischen Literaturgeschichte zählen. Sie verbindet Philologie und Philosophie, indem sie mit der Denkfigur der anderen Nacht Blanchots Versuch, den Tod zu schreiben, in einem textnahen und philosophisch verortenden Kommentar nachzeichnet.

Camerarius Polyhistor

Группа авторов

Die bisherige Camerarius-Forschung hat einerseits einen deutlich philologischen Schwerpunkt und hat es andererseits nicht vermocht, unterschiedliche Wissenschaftsgebiete, auf denen der Humanist tätig war, fruchtbar miteinander zu verknüpfen. In diese Lücke stößt der vorliegende Sammelband. Nicodemus Frischlin charakterisiert Camerarius in seiner Komödie Julius Redivivus (entstanden 1585) als zweiten Varro, zweiten Theokrit, zweiten Polybius, als großen, erhabenen und gedankenreichen Redner sowie als gefälligen Dichter (VV. 12651267). In diesem Elogium werden nicht nur einige Disziplinen des Universalgelehrten mit je einem herausragenden antiken Vertreter benannt, sondern es kommt auch die deutliche Prägung des Humanisten durch die Rhetorik zum Ausdruck. Er selbst hatte die Auffassung vertreten, das Sprachstudium helfe beim Verstehen aller Künste, Begriffe seien nicht zur Erklärung von Dingen da, sondern aus den Dingen deduktiv hergeleitet. Seine rhetorische Methode steht im Zentrum des Bandes.

Das Erzählwerk Cécile Wajsbrots

Herbert Huesmann

Die vorliegende Studie ist die erste Monographie über das gesamte Erzählwerk Cécile Wajsbrots. Da Wajsbrot mehrfach die Bedeutung von Orten und Räumen für ihr Erzählen betont hat, konzentriert Huesmann seine kontextualisierenden Analysen, in denen er hermeneutische und semiotische Methoden integriert, auf die Aspekte «Raum und Bewegung». Aufgrund persönlicher Konflikte, der Nachwirkungen des II. Weltkriegs, des Holocaust und des Verlustes der Heimat oder aber in der Auseinandersetzung mit der Kunst bewegen sich die handelnden Figuren der inhaltlich und formal ansonsten sehr unterschiedlichen Romane stets in einem Raum zwischen zwei Welten.

Gerichtsdolmetschen

Christiane Driesen

Die anspruchsvolle Tätigkeit als ÜbersetzerIn und DolmetscherIn an Gerichten und Behörden erfordert neben hervorragenden Sprachkenntnissen auch juristisches Know-how sowie Erfahrung in den verschiedenen Dolmetsch-Techniken. Dieses Studienbuch vermittelt sowohl die unterschiedlichen translatorischen Kompetenzen als auch das nötige juristische Grundlagenwissen über Zivil- und Strafverfahren, die für das Gerichtsdolmetschen und -übersetzen notwendig sind. Damit bereitet es zuverlässig auf die Zulassung für die Beeidigung bzw. Vereidigung als GerichtsdolmetscherIn vor und ist zum Selbststudium sowie als Unterrichtsgrundlage für entsprechende Lehrgänge bestens geeignet. Die zweite Auflage wurde gründlich überarbeitet. Berücksichtigt werden darin insbesondere die neuen EU-Richtlinien 2010/64 über das Recht auf Dolmetschleistungen und Übersetzungen in Strafverfahren und 2012/29 über Mindeststandards für die Rechte, die Unterstützung und den Schutz von Opfern von Straftaten.
Pressestimmen: "This book, while focused on German court cases, provides ideal support for any kind of practical training for interpreters" (Target 26/1 2014). "Der Ladenpreis ist für die Fülle an wertvollem Inhalt so bescheiden, dass man jedem Kandidaten für die Zulassung als Gerichtsdolmetscher nur empfehlen kann, das Buch zu erwerben" (EULITA-Homepage).

Das Neue Testament und sein Text im 2. Jahrhundert

Группа авторов

Das Neue Testament ist das Ergebnis einer einheitlichen Redaktion in der Mitte des 2. Jahrhunderts. Die Beiträge dieses Bandes greifen diese These von David Trobisch auf und fragen, was sie für das Neue Testament, für seinen Text und für die neutestamentliche Theologie bedeutet. Wie lässt sich die These einer Endredaktion kritisieren, differenzieren, weiterdenken? Was besagt sie für die Datierung der neutestamentlichen Texte, welchen Einfluss hat sie auf die Vorstellungen zum gottesdienstlichen Gebrauch? In welchem Verhältnis steht die Endredaktion zu der Schriftensammlung, die für Marcion bezeugt ist? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Textkritik? Wie müssen die Varianten beurteilt, wie die frühe Geschichte der Textüberlieferung verstanden werden? Welche theologischen Implikationen hat die These der Endredaktion? Die Beiträge des Bandes machen das große Potential der Endredaktionsthese deutlich und zeigen, dass die Diskussion noch ganz am Anfang steht.

Definitheit im Deutschen und im Chinesischen

Tingxiao Lei

Definitheit ist ein Begriff, der in der Sprachwissenschaft eng mit der Verwendung des Artikels verbunden ist. Es ist jedoch umstritten, welche Rolle Definitheit in Sprachen ohne Artikel spielt. In ihrem Band geht die Autorin von dem semantisch-pragmatischen Konzept der Identifizierbarkeit aus, das in Sprachen mit Artikel als Definitheit grammatisch realisiert wird, aber auch in artikellosen Sprachen zum Ausdruck kommt. Vor diesem Hintergrund untersucht sie für das Chinesische, wie tragfähig die bisherigen Annahmen zur Markierung von Definitheit überhaupt sind und wie Sprecher die Identifikation des gemeinten Referenten durch den Hörer sicherstellen bzw. wie Hörer den intendierten Referenten identifizieren, wenn Identifizierbarkeit nicht eindeutig markiert wird.

Großstadt und dichterischer Enthusiasmus Baudelaire, Rilke, Sarraute

Elisabeth Schulze-Witzenrath

Als Gegenstand dichterischer Begeisterung wurden die Großstadt und das Erlebnis der Menschenmenge erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt, als Charles Baudelaire ihnen seine «Tableaux parisiens» und die Prosagedichte des Spleen de Paris widmete. Ein halbes Jahrhundert später setzte sich Rainer Maria Rilke in den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, die u.a. seine Pariser Erlebnisse festhalten, mit Baudelaires Bild der Großstadt und des Dichters auseinander und gab ihm die Form des «Leidens an der Stadt». An beide knüpft noch einmal Nathalie Sarraute an, deren Ich-Erzähler in Portrait d'un inconnu mit seiner Tropismensuche den Übergang zum 'nouveau roman' vollzieht.