Seewölfe - Piraten der Weltmeere

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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 287

    Davis J.Harbord

    Aus dem dunklen Schatten der gewundenen Steintreppe, die in das Kellergewölbe hinunterführte, lösten sich zwei Gestalten. Fast wie Katzen setzten sie die letzten Stufen hinunter und tauchten im Licht der Fackeln auf, das jetzt auch auf die blanken Klingen ihrer Degen fiel, die sie in den Fäusten hielten. Lucio de Velhos härtester Gegner hatte den Weg in das Kellergewölbe der Burgruine gefunden – Philip Hasard Killigrew, genannt der Seewolf. Sein Auftauchen genügte, Lucio de Velho zur Salzsäule erstarren zu lassen. Wie gelähmt war er. Sein Kichern über den Verrat Easton Terrys war verstummt, sein Mund zu einer Grimasse verzerrt…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 104

    Kelly Kevin

    Sie drangen in den Urwald ein, gierig nach dem sagenhaften Schatz der Maya. Nur zwei Männer waren unfreiwillig bei dieser Bande von Halsabschneidern – die beiden Seewölfe Dan O´Flynn und der Gambia-Neger Batuti. Einmal schon hatten sie zu fliehen versucht – und waren zusammengeschlagen worden. Was beide nicht für möglich gehalten hatten, geschah: die Piraten entdeckten den Schatz der Maya. Aber dann griffen die indianischen Krieger an, und da galt für die beiden Seewölfe die alte Weisheit: mitgefangen – mitgehangen…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 246

    Roy Palmer

    Die Piraten auf der «Sans Pareil» eröffneten das Gefecht. Eine volle Breitseite raste der «Isabella» entgegen. Hasard und seine Männer warfen sich platt auf die Planken. Zwölf 17-Pfünder-Kugeln orgelten auf die «Isabella» zu. Drei lagen zu kurz und rissen nur Wasserfontänen hoch, zwei andere fegten über die Kuhl, ohne Schaden anzurichten. Die anderen saßen. Die «Isabella» erbebte unter den wüsten Schlägen. Es knackte und knisterte, brach und barst. Holztrümmer flogen den Seewölfen um die Ohren…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 517

    Frank Moorfield

    Die englischen Seesoldaten unter Sir Thomas Baskerville rückten in einem weiten Halbkreis gegen den Campira-Paß vor, dem Tor nach Panama. Hatte man es durchstoßen, dann würde auch die Hafenstadt am gleichnamigen Golf fallen oder kapitulieren. Aber der Paß war gesperrt. Spanische Soldaten hatten ihn mit schweren Baumstämmen verbarrikadiert. Hinter der mächtigen Brustwehr hatten sie Deckung. Oben in den Felsen lagen oder hockten Scharfschützen. Auch sie waren gut gedeckt. Und so entbrannte der Kampf, ein Kampf auf Leben und Tod, bei dem keiner dem Gegner etwas schenkte. Hunderte von Schußwaffen krachten und verursachten einen infernalischen Lärm, in den sich das Wummern leichter Geschütze mischte, die von den Spaniern zum Paß geschafft und dort postiert worden waren…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 409

    Roy Palmer

    Am Abend dieses Kampftages schlugen die Naturgewalten zu. Aus Osten fegte der Hurrikan heran und raste über die Schlangen-Insel weg. Nur wenig später erreichte er auch die beiden letzten spanischen Kriegsgaleonen, die von den letzten Gefechten schwer angeschlagen waren. Dies war der Zeitpunkt, zu dem Capitän Cubera auf dem Achterdeck der « San Jose» ein Gebet sprach, denn er wußte jetzt, daß es keine Hoffnung mehr gab. Aus Osten näherte sich ein Dröhnen, das die Wind – und Wassergeräusche noch übertönte – der Hurrikan. Es gab kein Ausweichen. Sie waren dem Untergang geweiht…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278

    Roy Palmer

    Die Bordwache der «Pride of Galway» schlief. Das bemerkten die Seewölfe, als sie mit den Booten längsseits gingen und sich vorsichtig auf die niederbaumelnde Jakobsleiter zubewegten. Spätestens jetzt hätte ein Alarmruf ertönen müssen, doch es blieb immer noch still. Hasard enterte auf, Dan und Big Old Shane folgten ihm. Batuti wartete auf die beiden anderen Boote. Hasard kletterte, vorsichtig um sich bllickend, über das Schanzkleid und entdeckte bei der Kuhlgräting einen Posten, der den Schlaf des Gerechten schlief. Er nahm einen Belegnagel aus der Nagelbank des Großmastes, schlich zu dem Kerl und schlug zu. Somit war der Schlaf des Mannes für einige Zeit verlängert…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 94

    Fred McMason

    Um sie herum waren Eis, Schneetreiben und klirrende Kälte. Und dann merkten sie, daß sie festsaßen, unverrückbar fest – gefangen im Packeis. Wo sie sich befanden, wußten sie nicht mehr, denn ihr Kompaß war im Sturm außenbords gefegt worden. Ihr Proviant reichte noch für etwa neun Tage, dann, so meinte Ed Carberry, der eiserne Profos, «gibt´s nur noch gefrorene Kakerlaken». Indessen tat Philip Hasard Killigrew etwas sehr Verrücktes. Er ließ vom Schiffszimmermann zwei stabile Kufen unter das Beiboot bolzen, dieses merkwürdige Monster aufs Eis abfieren – und Segel setzen. Und mit diesem Ding fegte er davon, schneller als der Blitz…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 165

    Fred McMason

    Carberry, Ferris Tucker, Big Old Shane und Batuti waren an Land gepullt, um zusätzliche Trossen auszufahren und um Palmen zu belegen. Der Sturm steigerte sich bereits zum Orkan, und in der Bucht, in der die «Isabella» lag, brodelte ein Hexenkessel, durch den die vier Männer mit dem Beiboot zurückpullten. Das war noch zu schaffen. Was ihnen aber die Haare zu Berge stehen ließ, das war das plötzliche Blubbern neben der Bordwand. Es endete in einer riesigen Wasserblase, aus der ein klotziger, schleimiger Schädel auftauchte. Der Schädel hatte ein kaltes, ausdrucksloses Auge, das sie anglotzte. Atemberaubend schnell wuchs dieses monströse Gebilde aus der See – und dann griffen Fangarme nach dem Boot…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 187

    Roy Palmer

    Rücksichtslos hatte der spanische Kapitän den kleinen Hasard und Batuti, den Gambia-Neger, niedergeschossen, und jetzt hatte er alle Trümpfe in der Hand – mit einer Pistole, die er dem Seewolf an die Schläfe drückte. Die Männer verharrten wie gelähmt, zu Ungeheuerliches war geschehen, Hasard war bleich wie ein Laken, Totenstille breitete sich auf dem Deck der «Isabella» aus. Der spanische Kapitän kicherte irre und sagte: «Dieses Schiff steht jetzt unter meinem Kommando, ihr englischen Hunde, unter dem Kommando Don Mariano José de Larras, des größten Entdeckers aller Zeiten…»

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 330

    Fred McMason

    Der Morgen des 6. Juni 1593 zog mit idealen Wetterbedingungen herauf. Ein handiger Wind aus Nordosten kräuselte die Wasseroberfläche vor Rame Head und trieb Schaumkronen in einem Parallelmuster auf das Meer hinaus. Die Wolkendecke war aufgelockert, gelegentlich lugte die Sonne mit wärmenden frühsommerlichen Strahlen auf die südenglische Küstenlandschaft nieder – und auf die sechs Schiffe, deren Kapitäne und Mannschaften entschlossen waren, England den Rücken zu kehren. Über Backbordbug segelnd, gingen sie auf Südwestkurs – voran die «Isabella IX.», gefolgt von der «Wappen von Kolberg», den beiden Viermastern «Roter Drache» und «Eiliger Drache über den Wassern» sowie den beiden Neubauten, der «Le Vengeur III.» und der «Tortuga». Ihr Ziel war die Karibik – aber schon bei der Mount's Bay lauerte ein Feind…