Schnittkonstruktion in der Mode. Teresa Gilewska

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Название Schnittkonstruktion in der Mode
Автор произведения Teresa Gilewska
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783830730088



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      6. Vordere Taillenlänge – von der Schulter am Halsansatz bis zur Taille, über die Brustspitze.

      7. Brusthöhe – von der Schulter am Halsansatz bis zur Brustspitze.

      8. Obere Hüfthöhe – etwa 10 cm unterhalb der Taillenlinie nach unten.

      9. Leibhöhe – etwa 20 cm unterhalb der Taillenlinie nach unten.

      10. Brustzugabe – von einer Brustspitze zur nächsten.

      11. Rückenweite – von einem Arm zum nächsten, gemessen an den Armansätzen.

      12. Oberbrustweite – von einem Arm zum nächsten, gemessen an den Armansätzen.

      13. Halsweite – gemessen am Halsansatz.

      14. Schulterbreite – vom Halsansatz bis zum Armausschnitt.

      15. Armlänge – gemessen am gebeugten Arm, von der Schulter bis zum Ellbogen und dann vom Ellbogen bis zum Handgelenk.

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      16. Ellbogenhöhe.

      17. Oberarmweite – an der stärksten Stelle des Armes.

      18. Handgelenkumfang.

      Die ursprüngliche Größentabelle basiert auf den Durchschnittsmaßen von 1000 bis 10 000 Frauen, die vom IFTH (Institut français du textile et de l’habillement) gemessen wurden.

      Auf diesen Standardgrößen basieren die Grundschnitte.

      Diese Tabelle ist aber nicht allgemeingültig. Viele Hersteller haben für den Bedarf ihrer Kundinnen bei bestimmten Kleidungsstücken eigene Größen oder Zwischengrößen.

      Auch über die einzelnen Maße herrscht keine Einigkeit. So wird die Länge des Oberkörpers hinten vom Halsansatz an gemessen – manchmal in der Mitte und manchmal an der Schulter. Das gibt natürlich wegen der Vertiefung zwischen den Schulterblättern unterschiedliche Maße.

      Daher gibt es nicht nur eine Größentabelle. Jede Tabelle ist für eine bestimmte Nutzung bestimmt und es gibt dann entsprechende Konstruktionsmethoden für die Grundschnitte.

      Die Messungen der Jahre 2003 bis 2004 haben deutliche Unterschiede zu den Messungen um 1950 ergeben.

      Die Größentabelle gilt für Körpergrößen von 168 bis 172 cm.

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      Der Grundschnitt ist die Übertragung der Körperformen und Proportionen und die Verteilung der Abnäher auf eine zweidimensionale Fläche nach den ermittelten Maßen.

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      Die perfekte Anpassung des Modells an den Körper (ohne Kneifen und unerwünschte Falten) hängt von der Qualität des Grundschnitts ab.

      Es ist nicht besonders schwer, ein Schnittmuster für ein modisches Kleidungsstück zu entwickeln. Das wahre Problem liegt in der Anpassung an den Körper. Man kann die Technik oder die Methode für die Konstruktion eines Schnittmusters aber nicht durch bloßes Ausprobieren erlernen. Um sie wirklich zu beherrschen, muss man verstehen, was man gerade tut, und sich die einzelnen Schritte einprägen.

      Es gibt drei Methoden für die Konstruktion eines Schnittmusters :

      1. Schnittmuster auf der Grundlage der Standardgrößen.

      2. Schnittmuster nach Maß – das Schnittmuster wird nach den Maßen der Person konstruiert, für die das Kleidungsstück bestimmt ist.

      3. Schnittmuster für Haute Couture – die Konstruktion des Schnittmusters erfolgt nach einem Toile in den Körpermaßen der Kundin. Zu diesem Zweck wird ein Abguss vom Körper genommen und daraus eine Kunststoffbüste angefertigt.

      Ein paar notwendige Anmerkungen

      Der menschliche Körper ist in ständiger Bewegung. Um den Grundschnitt für ein bequemes Kleidungsstück zu konstruieren, muss man daher die Bezugspunkte und -linien in der Bewegung ermitteln.

      In der Regel ist das Kleidungsstück vorn länger als hinten (wegen der Wölbung der Brust). Bei kleineren Größen macht das etwa 2 bis 3 cm aus, bei Größe 42 sind es aber über 4 cm. Diese Zugabe wird durch das Volumen der Brust ausgeglichen. Wenn man aber die horizontalen Konstruktionslinien auf der Grundlage der vorderen Länge zieht, wird der Rücken zu lang, ohne dass man ihn durch Abnäher verkürzen kann. Daher geht die Konstruktion des Schnittmusters stets von der mittleren Rückenlinie (vertikal) und der Taillenlinie (horizontal) aus.

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      Achtung !

      Nicht die Armausschnittlinie mit der Brustlinie verwechseln ! Die Brusthöhe wird unter dem Armausschnitt angenommen. Bei großen Größen oder einer voluminösen Brust ist dieser Unterschied markant.

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      Unter den vielen Techniken zur Fertigung eines Schnittmusters für ein Oberteil eignet sich diese besonders für Anfänger.

      Wichtig ist, den Aufbau der Grundlage für das Oberteil zu verstehen und die Schritte sorgfältig zu befolgen, denn von dem erworbenen Können hängen der Erfolg und die Qualität des Kleidungsstücks ab.

      In diesem Buch wird der Grundschnitt anhand von Beispielmaßen ohne Vergrößerung konstruiert, d. h. ohne Zugaben für mehr Tragekomfort. Die Vergrößerung erfolgt je nach Modell vor der Abwandlung des Grundschnitts.

      Der Grundschnitt enthält auch keine Nähte, denn er ist eine Arbeitsgrundlage für die Abwandlung des gewünschten Modells. Die Nähte sind auf dem endgültigen Schnittmuster eingezeichnet.

      Zur Vereinfachung basiert diese Konstruktion auf dem halben Rücken- und dem halben Vorderteil. So erhält man ein absolut symmetrisches Kleidungsstück mit identischen Seiten. Die beiden fehlenden Hälften werden durch einfache Symmetrie entwickelt.

      Unabhängig vom gewünschten Modell wird zunächst der Grundschnitt für das Oberteil mit den Maßen der Trägerin gezeichnet – in unserem Beispiel : Rückenlänge = 44 cm, vordere Taillenlänge = 46 cm, Brustweite = 92 cm. Die Schnittmuster für Rücken- und Vorderteil werden separat erstellt.

      Zunächst werden die Schnittmuster für den halben Rücken und das halbe Vorderteil gezeichnet.

      1. Das Rechteck für das Rückenteil

      Konstruieren Sie zunächst ein Rechteck : Zeichnen Sie die hintere Mitte (vertikale