Название | Fußball-Coaching - Die 100 Prinzipien |
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Автор произведения | Frank Thömmes |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783767911284 |
VERWEISE:
17 | Motivation | |
Motivation kann und muss vom Trainer erzeugt werden. |
Mit »Motivation« wird die emotionale und neuronale Aktivierung in Kombination mit dem Streben nach Zielen bezeichnet. Es gibt verschiedene Ansätze, Motivation zu erklären. Für den Fußballsport anschaulich zu verstehen, ist die Differenzierung in die intrinsische (Eigenantrieb) und extrinsische (Fremdantrieb) Motivation. Hierbei wird differenziert, woher die Motivation stammt. Motiviert werden kann vom Trainer (extrinsisch), oder der Spieler entwickelt selbst seine hohe Eigenmotivation (intrinsisch).
Grundlegend für die eigene Motivation ist das Bestreben, eine Situation herzustellen, die die eigene Lust beziehungsweise Freude erhöht und Situationen zu vermeiden, in denen die eigene Lust leidet.
Eine positive Grundstimmung ist eine gute Basis für Motivation.
Dazu gehört die Befriedigung von Bedürfnissen der Bedürfnishierarchie (siehe Abbildung Seite 42).
Extrinsische Motivation (Sekundärmotivation) entsteht und entwickelt sich aus dem sozialen Umfeld und von außen. Geld, Macht, sozialer Aufstieg können solche Motivationen sein.
Im Fußball spielen Motivationen eine überragende Rolle beim Er}bringen von Leistung. Die Motive, um erfolgreich und gut Fußball zu spielen, können extrem vielfältig sein: vom bloßen Spaßhaben bei Amateuren als Motiv für das Fußballspielen bis hin zur Erlangung einer Prämie oder eines neuen Vertrages bei Profisportlern. Bei Fußballern, vor allem in höheren Spielklassen, spielt das Leistungsmotiv eine besondere Rolle. Der Spieler möchte sich etwas abverlangen, sich mit anderen Sportlern messen sowie seine eigenen Grenzen ausloten und die Anerkennung anderer und das Bewusstsein für den eigenen Wert erhalten. Da die Motivation im Fußball nicht nur häufig anzutreffen ist, sondern gefordert und gefördert wird, ist die Sportart Fußball besonders dazu geeignet, um im Spiel und durch das Fußballspiel zu lernen.
In jedem Fußballspiel ist der Ausgang ungewiss. Diese Spannung kann als Motiv für das Fußballspielen gelten und wird als Spielmotiv bezeichnet. Dieses Motiv bleibt bis ins Erwachsenenalter erhalten. Fußball wird gespielt, um das Gefühl von sozialer Nähe und Gruppenzugehörigkeit zu empfinden. Dieses Anschlussmotiv ist vor allem im Freizeitfußball anzutreffen. Die Motive beziehen sich auf das Ausüben des Spiels, das Ergebnis und die Bedeutung von beidem im sozialen Kontext. Motive gezielt zu erkennen und einzusetzen, um Motivation zu erzeugen, ist die Aufgabe des Trainers. Im psychologischen Bereich liegen ungeheuer große Leistungsreserven, die es sich zu entdecken lohnt.
VERWEISE:
18 | Bedürfnisse | |
Das Verstehen von Bedürfnissen ist die Basis von Motivation. |
»Bedürfnis« ist das Verlangen oder der Wunsch, einen empfundenen oder tatsächlichen Mangel zu beseitigen. Ein Bedürfnis kann ein Motiv, eine Eigenschaft oder ein Zustand sein, der zur Motivation führt. Bedürfnisse, Motivation und eine Handlung sind eng miteinander verbunden. Wer einen Fußballer zu hoher Leistung motivieren möchte oder diese erwartet, sollte sich der Grundlagen für deren Entstehung bewusst sein und sie beeinflussen können. Da die Motivation im Fußball ein entscheidender Punkt und die Situation komplex ist, lässt sich mit diesen Kenntnissen besser verstehen, warum ein übermüdeter Spieler oder ein Spieler im Abstiegskampf große Probleme haben, sich zu motivieren. Basis dieser Erkenntnis ist die Bedürfnispyramide nach Maslow (siehe Abbildung).
Menschen versuchen, zuerst Grundbedürfnisse wie das Essen, Trinken und Schlafen zu befriedigen. Erst danach werden Bedürfnisse höherer Ebenen angestrebt.
Bedürfnispyramide nach Abraham Harold Maslow (1908–1970)
Dabei können Bedürfnisse höherer Ebenen komplex und individuell unterschiedlich sein. Es gibt Bedürfnisse wie zum Beispiel den Schlaf, andere Bedürfnisse, die nur durch eine Gruppe befriedigt werden können. Der Spieler ist innerhalb der Mannschaft als Individuum zu beurteilen.
Auch kann die Dringlichkeit oder zeitliche Nähe einer Bedürfnisbefriedigung eine Rolle spielen. Wer seine Miete nicht zahlen kann, weil sein Gehalt nicht pünktlich kommt, empfindet dies als dringendes Bedürfnis. Bedürfnisse können verdeckt oder versteckt liegen und erst nach langer Zeit zutage treten oder geweckt werden. Die Werbung macht sich dies zu nutzen, indem versucht wird, Bedürfnisse nach Luxus oder Annehmlichkeit zu wecken, obwohl das Bedürfnis vorher nicht verspürt wurde.
Ein weitere Differenzierung wäre die Unterscheidung in materielle (Nahrung) oder immaterielle (Anerkennung) Bedürfnisse sowie in bewusste oder unbewusste Bedürfnisse.
VERWEISE:
19 | Selbstvertrauen | |
Trainer können das Selbstvertrauen der Spieler fördern. |
»Selbstvertrauen« ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und der Eindruck oder die Bewertung, die ein Mensch von sich selbst hat. Beeinflussende innere Größen sind der eigene Charakter, Vergangenheitserinnerungen und das Selbstempfinden. Kenntnisse, Kompetenzen und Erfahrungen beeinflussen das Selbstvertrauen maßgeblich. Selbstvertrauen resultiert aus dem Vergleich der vermeintlich subjektiven Fähigkeiten mit den Anforderungen, mit denen sich die Persönlichkeit konfrontiert sieht.
Ein neuer Spieler, der in seinem vorherigen Verein bisher erfolgreich war, wird zunächst selbstbewusst auftreten. Da Selbstvertrauen nicht unbegrenzt vorhanden ist, sondern mit der Summe von negativen Erfahrungen schrumpft, muss der Spieler sich im neuen