Название | Leuchtende Chakren |
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Автор произведения | Barbara Arzmüller |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783863742454 |
Es gibt, wie bei allem auf der Welt, keine Einteilung in gute und schlechte Farben. Falsch eingesetzt, können Farben uns jedoch in unserem Wohlgefühl behindern und damit Schaden verursachen. Wenden wir sie gezielt an, können sie uns enorm weiterhelfen. Wenn eine Farbe in Ihrer Umgebung überhaupt nicht auftritt, fragen Sie sich doch einmal, was mit dem Themenbereich los ist, den diese Farbe verkörpert. Haben Sie hier etwas vergessen oder verdrängt? Seit wann geschieht das schon?
Für jede Farbe gilt: Ein Zuviel ist meist unerträglich, denn die Qualität dieser einzelnen Farbe nimmt dann überhand. Eine einzelne Farbe für einen Raum auszuwählen, ihn durchgehend in einem Farbton zu gestalten, ist nur dann sinnvoll, wenn dieser Raum einem einzigen Zweck dient, oder wenn man sich eine Art Therapie gönnen will, weil man in seinem Leben eine besondere Qualität völlig vermisst. Ähnlich ist es mit Farben, die man eine Weile bewusst aus seinem Leben ausschließt. Sie kommen dann weder in der Garderobe noch in der Raumgestaltung vor.
Wenn Sie eine für Sie ungewohnte Farbe erst einmal ausprobieren wollen, ist es sicherlich am sinnvollsten, hierfür leicht auswechselbare Dekorationen oder Textilien auszuwählen. Sie können zum Beispiel Bettwäsche, Tischdecken, Vorhänge oder Kissen einfärben, oder Sie besorgen sich Bilder, Vasen und Blumenübertöpfe in einer neuen Farbe, bevor Sie alle Wände streichen oder den Boden erneuern.
Ähnliches gilt, wenn Sie an sich selbst eine neue Farbe ausprobieren wollen. Die Schwingung einer Farbe entfaltet sich bereits, wenn Sie ein entsprechend farbiges T-Shirt anziehen, weil dieses direkt am Körper getragen wird. Daher kann das Tagesoutfit von der neuen Farbe sogar unberührt bleiben, denn Sie können sich auch nachts in ihr kleiden. Die Ausrede, Sie könnten keine Farben tragen, weil Ihr Job einen grauen Anzug verlangt, hat aus diesem Grund keine Gültigkeit mehr. Wenn Sie erst einmal angefangen haben, sich näher mit Farben zu beschäftigen und sie in Ihr Leben zu integrieren, werden Sie solche Ausreden nicht mehr lange nutzen – denn Sie werden die Farben lieben, genauso wie den Regenbogen.
Schwarz – die Farbe der Mystik
»… dass wilde Nationen, ungebildete Menschen, Kinder eine große Vorliebe für lebhafte Farben empfinden,… dass gebildete Menschen in Kleidung und sonstiger Umgebung die lebhaften Farben vermeiden und sie durchgängig von sich zu entfernen suchen.«
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Regenbogen enthält weder Weiß noch Schwarz. Verbindet man alle bunten Lichtwellen, die er beinhaltet, entsteht daraus allerdings weißes Licht. Schwarz ist die Abwesenheit von Licht, das Fehlen von Licht, es ist das genaue Gegenteil von ihm. Mischt man jedoch die Farben auf materieller Basis, entsteht Schwarz – so gesehen ist auch Schwarz eine Farbe.
In der Mode ist Schwarz ein Dauerbrenner. Es gilt als edel und elegant, Buntes dagegen häufig als grell und laut. Mit schwarzer Kleidung ist man immer gut angezogen, auch in der Zusammenstellung mit anderen Farben kann man nichts falsch machen. Mit Schwarz ist man stets auf der sicheren Seite – das ist praktisch. Darüber hinaus verschmutzt es auch nicht allzu leicht.
Ein dunkel gestaltetes Zimmer kann im Auf und Ab des Lebens Zuflucht bieten. Indem wir schwarze Akzente im Raum setzen, sorgen wir optisch für Ordnung, wir konstruieren Strukturiertheit und Klarheit. Ein Bild zum Beispiel gewinnt durch einen schwarzen Rahmen an Tiefe.
Fröhlich macht Schwarz jedoch definitiv nicht, sanft und lieb wirkt es nie. Babys und kleine Kinder hüllt man instinktiv nicht in Schwarz, und sie würden selbst wohl auch nicht zu dieser Farbe greifen. Auch dort, wo Schwarz in der Natur vorkommt, bei den Lavafeldern von vulkanisch geprägten Gegenden etwa, wirkt es auf uns ernst und streng. In solch einer Landschaft ist nichts Liebliches zu finden.
Dennoch hat Schwarz eine starke Anziehungskraft auf viele von uns. Wir brauchen Schwarz! Schauen wir uns seine Wirkung also genauer an: Wie Schwarz alle Farben auf materieller Basis in sich vereint, so zieht es auch unsere gesamte Energie zusammen, wenn wir uns mit ihm umgeben. Es unterstützt uns dabei, abzuschalten, und hilft uns auch dabei, uns zu konzentrieren. Schwarz ist die Basis, die feste Grundlage, auf der wir stehen können. Es vertreibt Illusionen.
In der Astrologie ist der Planet Saturn mit der Farbe Schwarz verbunden – und zudem mit all den folgenden Themen: Reife, Alter, Ehrgeiz, Verantwortung, Ernsthaftigkeit, Macht, Würde, Respekt, Konzentration und Begrenzung. Der Saturn kann Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Halt und Stabilität verstärken. All diese wertvollen Eigenschaften schwingen mit, wenn wir Schwarz tragen oder uns mit dunklen Farben umgeben.
Betrachten wir jedoch Redewendungen und Volksweisheiten, die mit Schwarz verbunden sind, ahnen wir nichts Gutes: „schwarzsehen“, einen „schwarzen Tag haben“, sich „schwarzärgern“, jemanden „anschwärzen“, „den Weg einer schwarzen Katze kreuzen“. Hieraus lässt sich sehr deutlich die Tendenz erkennen, dass die Farbe Schwarz im übertragenen Sinn für Pech, Unglück und Missgeschicke steht. Dieser Zusammenhang wird in der Astrologie noch wesentlich deutlicher, denn der Saturn, der Planet, der mit der Farbe Schwarz verbunden wird, galt bei den alten Astrologen als Unglücksplanet – trotz seiner vielen positiven Kräfte. Er steht in diesem Zusammenhang für das Schicksal selbst; kompromisslos und hart konfrontiert er uns mit Herausforderungen, mit dem Karma, mit schwierigen Lebensaufgaben. So verweist der Saturn auch auf Einsamkeit, Leid, Angst, Abschied, Trauer und bittere Erfahrungen. Diese Aspekte trägt auch seine Farbe, das Schwarz, in sich.
Schwarze Kleidung ist dennoch in allen Gesellschaftsschichten beliebt und verbreitet. In der Welt der Oberschicht ist sie perfekt für Geschäftsessen, Opernabende, Theaterbesuche und ähnliche Anlässe. Schwarz wirkt elegant. Man zeigt damit, dass man die gesellschaftlichen Regeln einhält sowie Ehre und Anstand wahrt. Und: Mit Schwarz strahlt man Macht aus.
Diesen Ansatz haben die Yuppies, wie junge erfolgreiche Geschäftsleute in den 1980er-Jahren genannt wurden, aufgegriffen. Durch schwarze Kleidung wollten sie sich von der übrigen Welt abheben und deutlich zeigen, dass sie trotz ihrer Jugend großen Erfolg hatten, etwas Besonderes darstellten und nicht auf einer Stufe mit der Masse standen. Letztere Absicht teilen sie wiederum mit Rockern und Punkern, bei denen Schwarz ebenfalls ein „Muss“ ist. Auch wenn sie meinen, mit ihrer schwarzen Lederkluft gegen die Gepflogenheiten der Gesellschaft zu verstoßen, halten sie dennoch Regeln ein, die ihnen von ihrer Gruppe vorgeschrieben werden. So gehen sie tunlichst nicht in einer rosafarbenen Plüschjacke zu ihren Treffen. Was sie mit ihrer schwarzen Kleidung erreichen wollen, ist Angst einzuflößen. Zu viel Schwarz provoziert. Geballte Dunkelheit geht nicht unter. Man fällt auf, wird wahrgenommen. Die Leute weichen ein wenig zurück, und sei es aus Angst.
Distanz betonen und damit Respekt erzeugen, das sollen auch die schwarzen Roben von Richtern, Anwälten und anderen Amtspersonen. Ihre Stellung soll hervorgehoben werden, sie wollen Strenge und Würde vermitteln. Letzteres gehört mit zu den Gründen, warum auch Geistliche, Nonnen und Mönche eine schwarze Tracht gewählt haben. Aber damit soll noch etwas anderes ausgedrückt werden, nämlich deren Besinnung auf die Innenwelt. Kein äußerer Tand und Firlefanz soll sie ablenken.
Denselben Effekt machen sich kreative Menschen zunutze – bei Designern und Architekten, Modeschöpfern und Künstlern ist Schwarz ebenfalls eine bevorzugte Kleiderfarbe. Die starke Konzentration auf das Wesentliche ermöglicht eine starke Schöpferkraft. Aus der Finsternis wird ein neues Licht geboren, ein neues Werk geschaffen.
Schwarz ist attraktiv, trotz seiner „Nebenwirkungen“. Die einen werden in seinen Bann gezogen, weil sie die Konzentration, die Ausrichtung auf das Innere oder Abgrenzung suchen. Andere wiederum sind bezaubert von der Würde oder der Eleganz, die es ausstrahlt, und wieder andere Menschen sind fasziniert von der Macht und Furcht, die es vermitteln kann. Gerade dafür ist die Farbe Schwarz ideal, denn sie zieht eine klare Grenze. Wer also dringend Abgrenzung braucht, ist mit Schwarz gut beraten. Das erklärt, warum gerade Jugendliche häufig ein Faible für Schwarz entwickeln. Sie sind schließlich gerade dabei, ihren eigenen Weg zu finden, und grenzen sich dafür von ihren Eltern und Erziehern ab.
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