Myome selbst heilen. Prof. Dr. Ingrid Gerhard

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Название Myome selbst heilen
Автор произведения Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783863744601



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Wird ein Myom operativ entfernt, bilden sich an anderer Stelle neue. Nur wenn man von verschiedenen Seiten auf den gestörten Myom-Stoffwechsel einwirkt, können wir Besserung oder sogar Heilung erwarten.

      Basis ist die gesunde Ernährung mit Reduktion der einfachen Kohlenhydrate (Industriezucker und Alkohol), stattdessen mit Verwendung von Vollkorngetreide und einer Fülle an Pflanzenstoffen (Gemüse, Salat, Früchte, Nüsse) und guten Pflanzenölen. Tierische Produkte, einschließlich Milch und Joghurt, sollten nur in Maßen verzehrt werden, da sie heutzutage zu viele Hormone und Wachstumsfaktoren enthalten. In der Praxis konnten wir bereits gute Erfolge mit der Ernährungsumstellung bei Myomen sammeln. Diese werden inzwischen bestätigt durch Tierversuche, in denen bestimmte Nahrungsmittel-Inhaltsstoffe (zum Beispiel in Tomaten, Kurkuma, Grüntee) eine Schrumpfung von Myomen hervorrufen.

      Zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung ist Sport und Bewegung an der frischen Luft anzuraten. Das Sonnenhormon Vitamin D bremst das Myom-Wachstum. Die Darmfunktion muss angeregt und die Leber entlastet werden.

      In diesem Buch stellen wir Ihnen viele leicht nachzukochende Rezepte vor, die Ihre Gebärmutter vor Myomen schützen oder bei vorhandenen Myomen deren Wachstum bremsen. Leider ist jedes Myom anders, je nach Lage, Größe und Blutversorgung. Und es gilt: Je kleiner das Myom, desto größer die Chance, dass es verschwindet. In jedem Fall können Sie mit einem »uterusfreundlicheren« Lebensstil selbst dazu beitragen, dass Sie Ihre Gebärmutter bis ins hohe Alter erhalten.

      Dieses Buch ist mehr als ein Kochbuch, denn Sie erfahren darin auch, welche kleinen Tricks Ihr Leben erleichtern und Ihre Gesundheit und Lebenskraft verbessern können.

      Passen Sie auf sich auf, entspannen Sie sich, und schenken Sie sich täglich einige Streicheleinheiten. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, besuchen Sie doch einfach einmal das Portal www.netzwerk-frauengesundheit.com.

       Ingrid Gerhard

      VORWORT

      Dr. Barbara Rias-Bucher

      Als Ingrid Gerhard mir den Vorschlag machte, gemeinsam ein Buch zu schreiben, das Möglichkeiten aufzeigt, Myome durch eine bestimmte Lebensweise und passende Ernährung zu bekämpfen, war ich als Erstes nur neugierig: Was ist das eigentlich – ein Myom? Woher kommt es? Welche Therapien gibt es? Diese Fragen haben wir gleich am Anfang unseres Buches aufgegriffen und beantwortet. Doch Neugier allein genügte mir nicht. Da ich nie ein Myom hatte, wollte ich nachempfinden, was Betroffene erleben: Wie fühlt es sich an, wenn etwas wächst im Bauch, das dort nicht hingehört? Gefährlich ist es nicht, aber es stört, selbst wenn es (noch) keine Beschwerden macht. Findet man sich damit ab, oder will man es loswerden? Und vor allem: Ist man dann lediglich ein Fall für den Medizinbetrieb, oder kann man selbst Erfolg versprechend handeln?

      Genau hier sehe ich das Ziel unseres Buches: Hilfe zur Selbsthilfe. Bei meinen eigenen Beschwerden gehe ich immer diese drei Schritte: Was ist es? Wie reagieren Körper, Geist und Seele darauf? Was kann ich für die Heilung tun? Während unserer Gespräche über die Myom-Schrumpfkur, wie wir unser Konzept bald nannten, erkannte ich, dass die richtige Ernährung ein wesentlicher Teil der Selbsthilfe bei Myomen ist. Überrascht hat mich das nicht, denn seit Beginn der 1980er-Jahre beschäftige ich mich intensiv mit vollwertiger und vegetarischer Ernährung. Was damals oft belächelt wurde, ist inzwischen gesichert: Essen wirkt! Lassen Sie mich hinzusetzen: Und wie! Aus meiner jahrelangen Arbeit und persönlichen Erfahrung mit pflanzenbasierter Ernährung weiß ich, dass es bei vielen Beschwerden und Erkrankungen zuerst auf diese Einsicht, dann auf die bewusste Umstellung der Ernährung ankommt. Allmählich wirken dann Pflanzenkräfte und unsere aktivierten Selbstheilungskräfte zusammen, wir spüren buchstäblich den Erfolg unserer Bemühungen, gesünder zu leben, und bleiben dabei – einfach, weil es uns nun viel besser geht. Dabei handelt es sich keineswegs um einen Placebo-Effekt: Wie sehr unser individueller Lebensstil, die Auswahl der Lebensmittel und wie entscheidend die tägliche Ernährung unsere Gesundheit beeinflussen, haben die Forschungen zu Bioaktivstoffen, zu Darm-Mikrobiota und zum metabolischen Syndrom bestätigt. Auch an der Heilkraft von Pflanzen zweifelt die moderne Wissenschaft nicht. Phytotherapie und Ernährungstherapie stellen wir Ihnen deshalb in eigenen Kapiteln vor.

      Selbstverständlich sind auch Rezepte ohne jegliches tierisches Produkt Bestandteil unseres Ernährungskonzepts, denn zur vollwertigen und vegetarischen Küche gehören immer auch vegane Gerichte mit naturbelassenen Zutaten. Nur veganes Convenience-Food passt aufgrund von industrieller Verarbeitung und der Verwendung von Zusatzstoffen nicht zu unserer Myom-Schrumpfkur.

      Die Rezepte unserer Myom-Schrumpfkur orientieren sich am Vollwert-Prinzip: Naturbelassene pflanzliche Lebensmittel aus heimischem Anbau bilden die Basis. Wir berücksichtigen das saisonale Angebot und raten, Öko-Produkte zu wählen. Wir empfehlen Frischkost mit viel Gemüse, Obst, Nüssen und Samen, um den Organismus zu entgiften, Vollkornprodukte, um die Insulinausschüttung zu reduzieren, und Lebensmittel, die den Östrogenstoffwechsel ausgleichen.

      Nun sollte Essen niemals nur strengen Regeln folgen, und deshalb kommen auch mal ein Stück exotisches Obst oder eine Scheibe Baguette vor. Zudem verwenden wir einige ausgewählte Fertigprodukte, die nicht schaden, jedoch die Arbeit erleichtern und Ihnen helfen, Zeit beim Kochen zu sparen – ein wesentlicher Aspekt für moderne, meist berufstätige Frauen. Gewürzmischungen ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker gibt es in guter Qualität in herkömmlichen Supermärkten. Pflanzliche Drinks und Cremes brauchen wir anstelle von Kuhmilch und Sahne, Tofu als pflanzliche Proteinquelle. Gemüsebrühe können Sie selbst kochen (→ Seite 104), doch gute, nach Wunsch auch hefefreie Instantbrühe bekommen Sie im Naturkost- und Reformhandel. Rohrohrzucker und Butter finden Sie in einigen Kuchenrezepten, allerdings in so kleinen Mengen, wie Sie es bisher vielleicht nicht gewohnt sind. Und nun geht’s los: Schöpfen Sie Kraft und – essen Sie an gegen Ihr Myom!

      Ich wünsche Ihnen guten Appetit und von ganzem Herzen gute Besserung!

       Barbara Rias-Bucher

      FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM MYOM

      Die Häufigkeit von Myomen nimmt zu. Am stärksten betroffen ist die Altersgruppe zwischen 35 und 53 Jahren. So wird mit Myom-Pille und diversen Operationen (OP) viel Geld verdient, um schließlich einfach die Gebärmutter zu entfernen. Doch es gibt durchaus sanfte Alternativen, und gerade in relativ frühen Stadien haben wir die Chance, das Myom-Wachstum zu bremsen.

      WAS IST EIN MYOM?

      Myome – gutartige Geschwülste, die aus Muskelgewebe der Gebärmutter bestehen – sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen im gebärfähigen Alter, also zwischen Pubertät und Wechseljahren. Myome können in der Gebärmutterwand auftreten, von dort mehr nach außen zum Bauchfell wachsen oder mehr nach innen Richtung Gebärmutterschleimhaut. Wenn sie nur in der Gebärmutterwand wachsen, spricht man von intramural. Entsprechend unterschiedlich fallen dann die Symptome aus. Manchmal ist die gesamte Gebärmuttermuskulatur myomatös verändert, die Gebärmutter ist dann vergrößert, ohne dass man einzelne Knoten sicher abgrenzen kann. Die Größe der Myome kann variieren und von Daumennagel-

      format bis zu 20 cm reichen. Bei derart großen Geschwülsten ist der Bauch sichtbar vorgewölbt – die Patientinnen tragen dann einen regelrechten »Schwangerschaftsbauch«.

      WODURCH ENTSTEHEN MYOME?

      Die genaue Ursache kennt man noch nicht, doch man weiß, dass verschiedene Faktoren die Entstehung von Myomen begünstigen:

      Erstens spielt die genetische Veranlagung eine Rolle: Bei Frauen, deren Mütter Myome hatten, treten die gutartigen Geschwülste häufiger auf. Auch dass Frauen mit schwarzer Hautfarbe vermehrt an Myomen leiden, scheint genetisch bedingt zu sein.

      Zweitens nimmt man an, dass Umweltgifte mit Hormonwirkung das Wachstum von Myomen fördern.

      Drittens sind Myome generell hormonabhängig: Ihr Wachstum wird vom weiblichen Geschlechtshormon Östrogen stimuliert. Und je mehr das Gleichgewicht zwischen