Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti. Hardy Klemm

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Название Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti
Автор произведения Hardy Klemm
Жанр Историческая фантастика
Серия
Издательство Историческая фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783959633291



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»Und ein Parapsychologe weiß etwas?«

      Martin: »Zumindest Psychologie, es ist eigentlich egal, wenn Sie fragen, jeder der etwas weiß, sagt das Gleiche. Die Welt lebt auf Pump.«

      Wang: »Jedenfalls dauert es noch eine Weile, unsere Kohle hält noch 400 Jahre.«

      Martin: »Moment mal, die BRD sagt 200 Jahre!«

      Wang: »Dann doch nur 200 Jahre!«

      Egal, was Sie einem aufgeklärten Chinesen erzählen, er wird es auf Grund der landesweiten Propaganda glauben. Zahlen sind so eine ungenaue Sache. Greenpeace spricht zum Beispiel von nur 100 Jahren, bis es keine Kohle mehr gibt und Dong Energie, ein Energiekonzern, steht als Vertreter der Wirtschaft offen gegen die BRD mit ihrer merkwürdig genauen Schätzung von 137 Jahren. Das könnte nach nano am neuen Kraftwerk Cesar liegen, das emissionsfrei Kohle verbrennt und sich der Forschungsapparat weder bei 100 Jahren, das eindeutig zu schnell ist, noch bei 200 Jahren welches nun wirklich zu langsam wäre, lohnen würde. Schnell klärte Seneca Martin auf dem Weg nach Wostok auf.

      Martin: »Ich bin mir nicht mehr so sicher mit den 200 Jahren, Wang! Ich zitiere nur Sebastian Seneca!«

      Wang: »Ist egal, es hört sowieso niemand wichtiges darauf.«

      Martin: »Ist das die Demo?«

      Wang: »Das war sie! Dahinten zerbeulen sie gerade ein Auto.«

      Martin: »Amateure!«

      Wang: »Wohin jetzt?«

      Martin: »Zum Baumarkt!«

      Wang: »Wohin? Ach, ist sowieso egal. Sie müssen heute noch zum Therapeuten!«

      Beim Arzt erklärte Martin dann das Ganze wesentlich schneller und ohne Gegenfragen.

      Martin: »Also, die Preise sind dort astronomisch hoch und die Mitarbeiter empfehlen einem immer das Falsche, was man dann gar nicht gebrauchen kann. Aber ich mag die Blumenabteilung und dass man die Tiere mit reinnehmen kann. Immer, wenn ich mir was ausgedacht habe, muss ich an den Baumarkt denken. Jetzt brauche ich eine Schaufel und eine Waage.«

      Arzt: »Und das Ende der Welt findet dann wann statt?«

      Der Arzt arbeitete mit dem Befundbericht vom Südpoltester und der sprach nun mal von Wahnvorstellungen.

      Martin: »Nach allem was ich weiß 2027!«

      Arzt: »Da ist aber noch viel Zeit. Wie wäre es, wenn Sie einen kleinen Urlaub machen?«

      Der Computer sollte sich nicht abkühlen. Charles gab ihm die neuesten handelsüblichen Sicherheitsprogramme und natürlich jede Menge nicht handelsüblicher Ausspähprogramme und vernichtete danach die Originale.

      Martin: »Urlaub? Was soll ich denn tun?«

      Arzt: »Gehen Sie mal schick essen oder in eine Ausstellung, wie wäre es mit der Disco?«

      Martin: »Das kostet ein Vermögen. Moment, das ich jetzt habe. Sie kosten doch auch Geld?«

      Martin hatte fast ehrlich verdientes Geld!

      Martin: »Huch, ich bin doch reich! Sagen Sie, was macht man eigentlich mit Geld?«

      Arzt: »Das weiß ich nicht, ich verdiene nicht so viel.«

      Oh doch! Seneca hatte ihn schließlich empfohlen!

      Martin: »Könnten Sie mal jemanden fragen, der sich damit auskennt?«

      Arzt: »Wenn es Ihnen so egal ist, dann könnte man es doch spenden.«

      Martin: »Ihnen?«

      Arzt: »Ich werde mir mal das auf meinem Terminplaner notieren, vielleicht kann ich Ihnen doch helfen.«

      Der Arzt schrieb auf einen Terminplaner, den er nie kontrollierte. Eine unsichtbare Schreibmaschine, um Martin vom sinnlosen Geldverschwenden fürs erste abzuhalten.

      Nach dem Arztbesuch war Martin gönnerhaft gestimmt und konnte das auch problemlos ausleben, als er auf dem Nachhauseweg mit Wang Gael Peter Assimov auf der Straße stehen sah. Er hatte ein Schild in der Hand "USA".

      Martin: »Wang, den nehmen wir mit. Den kenne ich!«

      Wang: »Rucksack Amis versuchen meistens irgendetwas zu schmuggeln. Sind Sie sicher?«

      Martin: »Ganz sicher!«

      Gael konnte durch die getönten Scheiben des Wagens nichts erkennen und reagierte erst im Inneren auf den Chef der Station Nica.

      Gael: »Ach du Bruder, lass dich umarmen!«

      Gael umarmte Martin.

      Martin: »Nicht knutschen!«

      Gael: »Wie steht es um Xu? Sind die Habier schon besiegt?«

      Martin: »Wo ist der Rest von euch?«

      Gael: »Die meisten sind in Bandung, auf den Philippinen, geblieben. Papst Benedikt der XVI hat uns eingeladen.«

      Martin: »Der Papst auf den Philippinen hat euch eingeladen?«

      Gael: »Ja, er hat gesagt man darf an Außerirdische glauben, aber sie nicht anbeten und es gibt erschreckend wenig Christen auf den Philippinen. Das hat er von seinem Astrologen.«

      Martin: »Gibt es dort Haschisch, wo die meisten geblieben sind?«

      Gael: »Ja, und was für ein geiles Zeug!«

      Martin: »Du willst zurück in die USA?«

      Gael: »Ja, das Zeug muss doch verteilt werden.«

      Gael holte zwei toastbrotleibgroße Ballen Haschisch aus seinem Rucksack. Wang räusperte sich.

      Martin: »Schöne Scheiße, wie willst du fliegen, Economy?«

      Wang: »Siehst du den Bus dahinten? In so einen kommst du!«

      Gemeint waren die mobilen Exekutionseinheiten der chinesischen Regierung.

      Gael: »Du hast doch einen Privatjet.«

      Martin erinnerte sich dunkel an die Escape.

      Martin: »Wang, nach Hause. Gael, so ein komischer Name, das Zeug muss weg!«

      Am nächsten Tag steuerte Wang dann endlich das Takafumi Building an. Der Wirtschaftswissenschaftler Hagen van de Volk war schon ein bisschen froh über diesen Tag Galgenfrist. Es war die Rede davon, ein Unternehmen aus dem Boden zu stampfen und das Gebäude war nur teilweise eingerichtet. Gael vernichtete an diesem Tag einen Teil seines Einkaufs. Wang war glücklich, dass Gael breit zu Hause lag, zumindest den Vormittag über. Wang Honei war einfach kein Drogentransporter und Gael ließ das Zeug nicht unbeobachtet. Martin blieb auch nicht unbeobachtet, die Staatssicherheit folgte und wusste, was nicht transportiert wurde. Es war ok, aber man machte sich auch Gedanken um Martins Gesundheit und begann, die Befundberichte des Therapeuten zu studieren. Am Takafumi Building war das Gespräch mit Hagen schon fast uninteressant.

      Hagen: »Schön, dass Sie es heute geschafft haben. Ich verstehe, dass der Therapeut wichtiger war. Waren die Bewusstseinssperren denn schlimm?«

      Martin: »Man fühlt sich unheimlich getrieben und kann sich nicht treiben lassen.«

      Hagen: »Getrieben werden Sie jetzt nicht. Ihr Kollege, Herr Seneca, hat eigentlich alles erledigt bis auf die Finanzierung, die nicht mit dem Südpol einverstanden ist. Die USA sind schon fast draußen, wäre nicht Barack Obama, der glücklicherweise der Meinung ist, er müsste sich für alles was der Bush verbockt hat, entschuldigen. Der große globale Scherbenhaufen durch Bush und die Weltwirtschaftskrise sagen, dass kein Geld kommt. Wir sind kaum auf dem Markt und müssten eigentlich schon irgendwie beweisen, dass wir uns auf die neue Flaute eingestellt haben, am besten durch eine Rationalisierung. Wir haben aber noch nichts was wir rationalisieren können. Es gibt nur eine Möglichkeit für mich, eine fortschrittliche Unternehmensform.«

      Martin: »<3Und