Название | Liebe @ Kummer. Wenn dich der Partner schafft ... |
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Автор произведения | Gabriela Fischer |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783701180745 |
Bei Streitthemen ist die Gefahr natürlich besonders groß, dass die Kommunikationsbereitschaft irgendwann an ihre Grenzen kommt und das gemeinsame Gespräch gar nicht mehr möglich ist, weil ein Partner sich zurückzieht oder auf aggressivere Art und Weise zeigt, dass er das Gespräch nicht fortsetzen möchte (Telefonhörer auflegen, Türe zuknallen und gehen etc.). Das lässt sich vermeiden, wenn man sich in konstruktiver Streitkultur übt: Der Sprecher sollte beispielsweise das, worüber er sich beklagen will, als Ich- und nicht als Du-Botschaft äußern – dann werden die Wellen nicht so hoch schlagen. Ich-Botschaften („Ich finde dieses Verhalten von dir nicht in Ordnung!“) drücken persönliche Gefühle aus, Du-Botschaften („Du hast schon wieder dieses oder jenes getan!“) werden stets als Anschuldigung bzw. Anklage verstanden und zwingen den Partner, sich zu rechtfertigen und zu verteidigen. Es ist wichtig, dass der andere sein Verhalten erklären kann, sich aber nicht rechtfertigen muss. Also statt eines vorwurfsvollen „Warum kommst du schon wieder so spät?“ lieber ein neutraleres „Jetzt hab ich aber sehr lange gewartet!“ aussprechen. Dann fliegen dem Partner nicht die Vorwurfsgeschosse um die Ohren, und er kann sein Zuspätkommen in Ruhe erklären: „Es gab leider einen riesigen Stau nach einem Unfall, und ich hatte keine Handyverbindung!“
Auch bei größeren Entscheidungen ist es wichtig, dass man richtig miteinander kommuniziert. Man sollte dem Partner immer signalisieren, am eigenen Beitrag zu einer gemeinsamen Lösung interessiert zu sein. Wenn man ihm oder ihr beispielsweise kategorisch eröffnet: „In dieses Zimmer passt nur Beige!“, ist der Partner von Vornherein vom gemeinsamen Suchen und Finden ausgeschlossen. Wenn man stattdessen so formuliert: „Meinem Geschmack nach passt nur Beige in dieses Zimmer, was sagst du dazu?“, hat das Gegenüber automatisch das Gefühl, mitreden zu dürfen, ernst genommen zu werden und wichtig für seinen Partner zu sein.
No-Go’s in der Paarkommunikation
Negative Pauschalisierungen und VerallgemeinerungenStatt den Partner mit Sätzen wie „Immer kommst du zu spät!“, „Nie fragst du mich, was ich mal gerne hätte!“ oder „Wie kann man nur so schlampig sein!“ anzugreifen, sollte das störende Verhalten ganz konkret benannt werden. Die Verallgemeinerungen stimmen ja meistens nicht; die Aussagen bedeuten lediglich, dass der Partner dieses Verhalten sehr oft an den Tag legt. Weniger kränkend für ihn oder sie ist eine Aussage wie „Ich möchte, dass du mich in Zukunft nicht mehr warten lässt!“, „Ich brauche unbedingt einen kinderfreien Abend pro Woche – könntest du das irgendwie einrichten?“ oder „Deine herumliegenden Socken stören mich enorm!“ Es ist immer besser, Frust und Enttäuschung, egal, wie groß sie sind, so zum Ausdruck zu bringen, dass der andere sich nicht in seiner Persönlichkeit angegriffen fühlt, sondern versteht, dass es um ein konkretes negatives Verhalten geht.
Herablassende BemerkungenÄußert der Partner seine Probleme, sollte man Mitgefühl zeigen und ihn keinesfalls mit Kommentaren wie „Immer musst du herumjammern!“ oder „Dir kann man es einfach nicht recht machen!“ kränken. Das sind herablassende Äußerungen bzw. Charakterzuschreibungen, die nur eines bewirken: dass sich der Partner oder die Partnerin immer mehr zurückzieht. Studien haben gezeigt, dass nach einer einzigen negativen Botschaft fünf positive Botschaften notwendig sind, damit das Gegenüber sich wieder im psychischen Gleichgewicht befindet. Es gibt kaum etwas Verheerenderes für eine Beziehung als eine Kommunikation, in der es an Wertschätzung und Achtung für den anderen fehlt.
KillerphrasenHierbei handelt es sich um Sätze, die das Gespräch „killen“ und nichts anderes zeigen, als dass man an echter Kommunikation nicht interessiert ist. Viele verwenden solche Killerphrasen, um recht zu behalten oder dem anderen keine von der eigenen Meinung abweichende Position zuzugestehen. Macht dieser beispielsweise einen Änderungsvorschlag, kontert der dominante Partner mit: „Das war immer schon so, warum sollen wir das jetzt plötzlich anders machen?“ Oder er sagt auch nur „Blödsinn!“ oder „Davon verstehst du nichts!“ oder „Glaubst du wirklich, dass mich das interessiert?“ – und würgt damit jedes weitere Gespräch ab. Jemand, der sich anmaßt, so mit seinem Partner zu sprechen, hat von Partnerschaft und Miteinander nichts verstanden. „Typisch, dass du schon wieder dagegen bist!“ klingt zwar etwas moderater, blockiert aber ebenfalls jede weitere konstruktive Diskussion.
Sich keine Zeit für ein Gespräch nehmenWenn der eine Partner über ein Problem sprechen möchte, sollte der andere sich dazu bereit erklären. Geht es gerade nicht, kann man miteinander einen konkreten Zeitpunkt vereinbaren. Kein Ohr für die Sorgen des Gegenübers zu haben und ihn zurückzuweisen, wenn er das Gespräch sucht, ist eine gravierende Missachtung seiner Bedürfnisse und seiner Persönlichkeit.
Seine rhetorische Überlegenheit bewusst gegen den Partner verwendenIn den meisten Beziehungen kann sich der eine verbal besser ausdrücken als der andere. Nutzt er diese Fähigkeit, um seine Interessen zu erreichen, wird der Unterlegene immer häufiger Gespräche vermeiden, da er keine Kompromisse zu seinen Gunsten aushandeln kann. Wenn einer in allen Bereichen den Ton angeben will und dem anderen nicht zugesteht, auch Bereiche zu haben, in denen er mehr weiß oder mehr kann, wird dessen Selbstwertgefühl so sehr sinken, dass er irgendwann gar nicht mehr widersprechen wird. Der eine bestimmt dann die Gesprächsthemen, die Interventionen des anderen werden weggewischt. Die gleiche Wirkung hat es auch, wenn man den anderen wie ein kleines Kind behandelt und ihm etwa droht: „Wenn du dieses oder jenes tust, fahren wir am Wochenende nicht zu deinen Eltern!“ Der so erpresste Partner wird Gesprächen immer mehr aus dem Weg gehen und auch die alltäglichsten Dinge nicht mehr besprechen wollen. Der Sieger im täglichen verbalen Gefecht ist aber irgendwann der große Verlierer, weil eine Beziehung so nicht funktionieren kann.
Den anderen nicht ausreden lassenWer glaubt, er kenne seinen Partner schon so gut, dass er immer weiß, was dieser gleich sagen wird und ihn deshalb unterbricht, legt kein partnerschaftliches, respektvolles Benehmen an den Tag. Weder können wir die Gedanken unseres Partners oder unserer Partnerin lesen noch umgekehrt.
In einem Streitgespräch alles persönlich nehmenSelbst wenn man mit ungerechten Vorwürfen konfrontiert wird, ist es hilfreich, nicht alles sofort auf sich zu beziehen, sondern erst mal nachzufragen, ob es dem Partner vielleicht gerade schlecht geht und er deshalb so unfreundlich ist.
Nur über Probleme sprechenÜber Probleme sollte immer gesprochen werden; die schönen und lustigen Dinge, die einem passiert sind, und auch die zukünftigen Vorhaben und Ziele sollte man dabei aber nicht vergessen. Sich an den Anfang der Beziehung erinnern, von gemeinsam erlebten schönen Zeiten erzählen, sich die Erfolge in Erinnerung rufen, die man zusammen errungen hat – das alles stärkt die Partnerschaft und setzt jede Menge positiver Gefühle frei. Deshalb sollte man das so oft wie möglich tun.
Je häufiger diese No-Go’s in einer Beziehung vorkommen, desto weniger wird miteinander geredet und desto mehr nehmen Nähe und Intimität ab. Wenn aber nicht mehr miteinander gesprochen wird, wird man sich immer fremder. Man lebt sich auseinander, obwohl eigentlich gar nichts Schlimmes passiert ist. Die Liebe stirbt eben oft ganz leise.
Kommunizieren Männer anders als Frauen?
„Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das,
was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist.“
Konfuzius
Männer und Frauen kommunizieren tatsächlich in vielen Fällen unterschiedlich. Frauen verpacken in ihren Aussagen oftmals versteckte Botschaften; Männer verstehen Aussagen eher „eins zu eins“. Soll heißen: Die Aussage kommt an, die Botschaft jedoch nicht.
Ein Beispiel: Anna und Max stehen vor der Auslage eines Juweliers. Max fragt: „Wie gefällt dir der Ring? Soll ich ihn dir schenken?“ Anna antwortet: „Der Ring gefällt mir sehr, ist aber leider viel zu teuer!“ Ihre Aussage ist ganz