Название | Call me Baby |
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Автор произведения | Katharina B. Gross |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960894636 |
»Hier ist eben so ein großer, braunhaariger Mann in einem weißen Shirt reingegangen. Vielleicht etwas größer als ich. Seine Begleitung war blond«, erklärte ich dem Barkeeper, in der Hoffnung, er hätte den Fremden gesehen. Der Barkeeper lachte auf.
»Nun, diese Beschreibung trifft auf so gut wie jeden zweiten hier zu, Hübscher. Da wirst du vermutlich lange suchen müssen.« Mit diesen Worten widmete er sich den anderen Gästen an der Bar und ließ mich mit meinem Tequila allein.
Keine Ahnung, wie lange ich dort saß, doch ich war schon gut angetrunken, als sich irgendwann jemand auf den freien Hocker neben mir setzte.
»Alleine trinken macht doch gar keinen Spaß«, sagte ein Mann an mich gewandt. Als ich zu ihm hinüber sah, traute ich meinen Augen kaum. Es war der Fremde, den ich am Eingang gesehen und hier nicht mehr gefunden hatte! Mein Herz reagierte sofort. Wild schlug es in meiner Brust Purzelbäume, als er mich anlächelte und sich als Niklas vorstellte. Dann bestellte er eine weitere Runde Tequila für uns beide. Mir gefiel sein Lächeln, mit dem er mich die ganze Zeit ansah. Der Alkohol brannte in meiner Kehle, als ich ihn hinunterkippte. Auch Niklas verzog kurz das Gesicht, dann biss er in die bereitgelegte Zitrone.
»Ich habe dich hier noch nie gesehen«, begann er das Gespräch. Ich schmunzelte. Irgendwie war es eine typische Anmache, die ich selbst schon zu oft genutzt hatte. Doch in seinem Blick lag Neugier, soweit ich das erkennen konnte. Ob ich ihm ebenfalls draußen am Eingang aufgefallen war? Sonst hätte er mich doch kaum einfach angesprochen, oder?
»Wohne hier noch nicht so lange«, sagte ich also wahrheitsgemäß, »und bin nur zufällig hier vorbeigekommen.«
»Ist mir aufgefallen. Deine Freunde wollten wohl nicht mitkommen?«
Das bunte Licht der Discoleuchten zuckte durch den Raum, ließ Niklas’ Gesicht mal blau, mal rot aufleuchten. Er lächelte immer noch und da er noch nicht wieder zu seinem Begleiter gegangen war, nahm ich an, dass er ein gewisses Interesse an meiner Gesellschaft hatte.
»Sie stehen auf Frauen, deshalb sind sie weitergezogen«, entgegnete ich schulterzuckend, nahm einen weiteren Shot vom Tresen und hielt ihn ihm hin. Für einen kurzen Augenblick berührten sich unsere Finger. Die Berührung war wirklich nur kurz und wahrscheinlich hatte Niklas es nicht einmal gespürt, doch mir ging sie durchs Mark. Ein Kribbeln breitete sich in mir aus. Es mochte am Alkohol liegen, den ich bereits zu Genüge intus hatte, doch seine Nähe löste etwas in mir aus, das ich lange nicht mehr gespürt hatte. Eigentlich wollte ich bloß Spaß haben und war an diesem Abend überhaupt nicht darauf vorbereitet gewesen, einen Mann zu treffen, der mein Herz plötzlich zum Beben brachte.
»Verstehe.« Niklas setzte das Glas an seine Lippen und trank. Wie gebannt starrte ich auf seinen Mund. Ich trank ebenfalls, dann bewegte ich meine Beine so unauffällig wie möglich zur Seite, bis sich unsere Knie berührten. Niklas zog sein Bein nicht weg, saß einfach lässig auf dem Hocker. Er hatte sein Gesicht in die rechte Hand abgestützt, während er mich weiterhin interessiert musterte.
»Was ist denn aus deinem Begleiter geworden?«, fragte ich ganz beiläufig, um schon mal nachzuhorchen, ob Niklas in festen Händen war oder nicht.
»Ach, du meinst sicher Max. Keine Ahnung, er lässt sich vermutlich von irgendeinem Kerl im Darkroom vögeln«, meinte er lässig und trank den Shot in einem Zug aus. Erleichterung breitete sich in mir aus und mein Herzklopfen wurde stärker, als sich seine Hand auf meine legte. Er schien Interesse zu haben. Ob er dabei bloß auf einen One-Night-Stand aus war, konnte ich nicht beurteilen, doch ich freute mich gerade wirklich, den Abend etwas länger mit Niklas verbringen zu können.
»Magst du tanzen?«, fragte er mich. Zwar tanzte ich nicht wirklich gut, doch diese Gelegenheit, seinen Körper eng an meinem zu spüren, wollte ich mir ganz sicher nicht entgehen lassen. Der Alkohol in meinem Blut machte mich mutiger, also nickte ich zustimmend. Niklas zog mich auf die Tanzfläche, legte besitzergreifend die Arme um meine Taille und zog mich fest an sich. Es fühlte sich gut an. Wir bewegten uns im Takt der Musik und ich nahm kaum noch etwas Anderes wahr als seine dunklen Augen, die mich intensiv ansahen. Die sexuelle Anziehung zwischen uns war deutlich spürbar. Zudem pochte mein Herz vor Aufregung wie wild, sobald wir uns berührten.
Die Musik änderte sich, wurde schneller. Niklas ließ mich los, blieb jedoch dicht vor mir. Tanzte ausgelassen und schwang die Hüfte hin und her, was verdammt sexy aussah. Ich macht es ihm nach, wedelte wie wild mit den Armen über meinem Kopf und sprang auf und ab, als der Beat der Musik mich durchdrang. Niklas lachte über meine albernen Tanzversuche, doch das machte mir nichts aus, denn ich fühlte mich in seiner Gegenwart großartig. Schon lange hatte ich mit einem Kerl nicht so viel Spaß gehabt. Dann spürte ich, wie sich jemand von hinten an mich drängte. Ich wurde von hinten umarmt, sodass ich in meinem Tanz innehalten musste.
»Süßer, hast du Lust auf eine schnelle Nummer?«, raunte mir eine tiefe Stimme ins Ohr. Der heiße Atem des Mannes streifte meine Wange und ließ mich erschaudern. Es war mir zwar nicht unangenehm, doch Niklas’ Berührungen fühlten sich um einiges besser an. Gerade stand mir nicht der Sinn danach, meine Aufmerksamkeit jemand anderem zu widmen, weshalb ich mich von dem Kerl loszumachen versuchte. Ehe ich mich jedoch zu ihm umdrehen und ihm eine Abfuhr erteilen konnte, griff Niklas ein.
»Sorry, aber er ist mit mir hier. Such dir deinen Spaß bei jemand anderem«, sagte er mit fester Stimme und zog mich besitzergreifend in seine Arme. Gegen diesen Körperkontakt hatte ich nichts einzuwenden. Der Fremde brummte verstimmt, verschwand jedoch wieder so schnell er gekommen war.
Der erste Kuss ging von mir aus und war noch etwas unbeholfen, da ich doch etwas zu viel getrunken hatte. Niklas ging sogleich auf meine Annäherung ein, was das Verlangen in mir immer mehr entfachte. Seine Zunge schob sich zwischen meine Lippen in meinen Mund, tastete nach meiner und ließ mich leise keuchen. Ich genoss den Kuss, die Leidenschaft, die von Niklas ausging und mich ebenfalls erfasste. Die Bedenken, er würde sich nicht weiter auf mich einlassen, zerstreuten sich augenblicklich, als seine Hand ungeniert meinen Hintern knetete.
»Zu dir?«, fragte ich ihn zwischen einigen Küssen, hoffte, die Geste richtig gedeutet zu haben.
Niklas schüttelte den Kopf. Schien ihm wohl etwas peinlich, einen One-Night-Stand mit in seine Wohnung zu nehmen. Auf einen Fick im Darkroom hatte ich keine Lust, dafür reagierte ich viel zu sehr auf Niklas und das nicht nur mit meinem Schwanz, der durch die Knutscherei bereits so hart war wie lange nicht mehr. Mein Herz schlug doppelt so schnell, wenn er mich nur aus diesen wunderschönen Augen ansah. Also nahm ich ihn kurzerhand mit zu meinem Bruder.
Wie wir nach Hause gekommen waren, weiß ich bis heute nicht. Ich war zu betrunken und zu abgelenkt von dem attraktiven Mann, der an meinen Lippen hing, als wäre er dort festgewachsen. Dieser Umstand kam mir mehr als gelegen, denn auch ich wollte mich keinen Moment länger als nötig von seinen unbeschreiblich sinnlichen Lippen trennen. Niklas küsste wie ein Gott! Wir konnten nicht schnell genug unsere Klamotten loswerden, so sehr wollten wir einander berühren.
Knutschend fielen wir aufs Bett, konnten kaum die Finger voneinander lassen. Begierig saugte ich an seiner Unterlippe, während er sein Becken fest gegen meins presste und seine Hände in meinen Hintern krallte. Ich begrub Niklas unter mir, leckte über seinen Hals hinab zu seinen harten Nippeln und biss hinein. Sein raues Stöhnen war Musik in meinen Ohren und stachelte mich noch weiter an, sodass ich nicht lange fackelte. Ich wollte Sex und Niklas sah es anscheinend ganz genauso.
Er begnügte sich damit, auf dem Rücken liegen zu bleiben und meine Schultern zu streicheln, als ich mich seinen Oberkörper hinabküsste. Dann spürte ich seine Hand in meinem Haar, die mich immer tiefer dirigierte. Einen Moment gab ich seinem Drängen nach, ließ mich führen, doch als ich seinen harten Schwanz an meiner Wange spürte, ruckte mein Kopf wieder hoch. Ich sah ihm ins Gesicht, eine Frage lag in seinem lustverhangenen Blick, die ich nicht deuten konnte. Mein eigenes Verlangen hielt mich gefangen.
»Willst du es von vorne oder von hinten tun?«, fragte ich stattdessen, überging seine stumme Frage. Jetzt war nicht die Zeit für ein ausgiebiges Vorspiel, denn ich war kurz davor zu kommen. Niklas machte mich heiß, sein Geruch, der mir in die Nase stieg, verstärkte diese